Volleyball-EM:Deutschland kämpft sich ins Halbfinale

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Christiane Fürst (li.): Erfolgreich auch gegen Kroatien (Foto: dpa)

Die deutsche Mannschaft schlägt bei der Volleyball-EM Kroatien und zieht ins Halbfinale ein. Im ersten Satz führen die Deutschen schon 17:12, doch immer wieder kommen die Kroatinnen zurück - im zweiten Satz vergibt das Team von Trainer Guidetti sogar fünf Satzbälle.

Die deutschen Volleyballerinnen haben ihre Traumreise fortgesetzt und bei der Heim-EM das Halbfinale erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti bezwang am Mittwoch im westfälischen Halle Kroatien mit 3:0 (25:23, 25:23, 25:18) und trifft nun in der Vorschlussrunde auf den überraschend starken Außenseiter Belgien. Nach dem Sieg vor 6600 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion sind die bislang ungeschlagenen DVV-Frauen nur noch zwei Schritte vom ersten EM-Triumph entfernt.

Während die Mannschaft um Kapitänin Margareta Kozuch nun zum dritten Mal in Serie in die EM-Vorschlussrunde einzog, feiert Belgien dank eines 3:2-Kraftaktes gegen Frankreich Premiere. Das Halbfinale steigt nach einem Ruhetag am Freitag in der Berliner Max-Schmeling-Halle voraussichtlich um 20.00 Uhr.

"Ich arbeite seit acht Jahren mit diesen Mädels und werde nie müde, sie zu trainieren. Sie haben heute unter großem Druck echt stark gespielt, ich bin stolz und glücklich", sagte Guidetti: "Gegen unseren Halbfinal-Gegner Belgien haben wir dieses Jahr zweimal verloren und dreimal knapp 3:2 gewonnen. Das ist eine superstarke Mannschaft." Die abermals überragende Spielführerin Margareta Kozuch meinte: "Wille, Glaube und die Lust zu spielen zeichnen uns aus, auch heute wieder. Ich hoffe, wir können dieses supergeile Gefühl nach Berlin rüber retten."

Guidetti hatte am Abend zuvor mit Verbandspräsident Thomas Krohne telefoniert. Die Zuversicht auf das Weiterkommen sei danach bei ihm gestiegen, berichtete Krohne vor der Partie. Der DVV-Boss wurde auch nicht enttäuscht. Zwar unterlief Heike Beier gleich beim ersten Aufschlag der Kroatinnen ein leichter Fehler in der Annahme, doch mit dem ersten Punkt von Corina Ssuschke-Voigt zum 1:2 waren die deutschen Volleyballerinnen im Spiel.

Kroatien ohne Konstanz

Es dauerte jedoch eine ganze Weile, bis sich der EM-Zweite von 2011 absetzen konnte. Nach dem 17:12 schienen die Spielerinnen des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) schon auf dem sicheren Weg zum Gewinn des ersten Durchgangs, ehe der Weltranglisten-31. Kroatien von den Unsicherheiten profitieren konnte und herankam.

"Die Qualität der Kroaten ist unglaublich, individuell sind sie super stark", hatte Guidetti vor dem K.o.-Spiel gesagt. So furchterweckend spielten die Gäste nicht. Dem Team um die in die Jahre gekommenen Sanja Popovic und Mira Topic steckte das Marathon-Spiel im Achtelfinale gegen die Niederlande (3:2) noch in den Knochen. Dafür sprang Diagonal-Angreiferin Samanta Fabris in die Bresche. Die DVV-Frauen kämpften sich jedoch zurück und drehten noch ein 20:22 zum Satzgewinn. Entscheidend dabei: Kapitänin Kozuch fischte einen Schmetterball heraus und vollendete selbst zum wichtigen 23:22.

Die jungen Deutschen präsentierten sich auch im zweiten Abschnitt gedanklich schneller, aber nicht konstant. Das Plus der Guidetti-Schützlinge: Sie funktionieren als Mannschaft. Trotz eines 16:11 konnte Kroatien jedoch wieder verkürzen. Es war wieder Kozuch, die den Satzgewinn perfekt machte. Aber auch im dritten Abschnitt wirkte das deutsche Spiel nicht so flüssig wie in den Partien zuvor. Die ganz hohe Intensität aus den vorangegangenen EM-Duellen fehlte. Kroatien hatte jedoch nicht die Konstanz, um die Guidetti-Schützlinge am Ende ernsthaft in Gefahr zu bringen. Stattdessen fielen sich Kozuch & Co. in die Arme.

Nun wartet am Freitag in European-League-Finalist Belgien eine machbare Aufgabe auf das Guidetti-Team. Im Finale am Samstag (20.00 Uhr/Sport1) könnte es dann gegen Weltmeister Russland gehen. Die Russinnen waren mit einem 3:0 gegen den EM-Dritten Türkei weitergekommen und treffen im ersten Halbfinale am Samstag auf Titelverteidiger Serbien, der sich gegen Italien 3:0 durchsetzte.

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