Türkei:Gomez trifft und trifft

Lesezeit: 1 min

Mit seinem vierten Tor in Serie schießt der 30-Jährige Besiktas Istanbul zur Wintermeisterschaft in der Süper Lig. Das Ziel der EM-Teilnahme 2016 in Frankreich scheint für den deutschen Nationalspieler näher zu rücken.

Der erstaunliche Wandel des Mario Gomez vollzieht sich fernab der großen Bühne. Mit seinem vierten Tor in Serie schoss der 30-Jährige Besiktas Istanbul am Sonntag zur Wintermeisterschaft in der türkischen Süper Lig. Das Ziel der EM-Teilnahme 2016 in Frankreich scheint für den deutschen Nationalspieler näher zu rücken: "Wir spielen wunderschönen Fußball und schießen wundervolle Tore. Ich genieße es, hier zu sein, und bin Teil eines tollen Teams", sagte er.

Beim 4:0 am 17. Spieltag gegen Konyaspor erzielte Gomez bereits sein 13. Saisontor und bereitete den dritten Treffer durch den ehemaligen Hamburger Gökhan Töre vor. Mit dieser überragenden Quote steht Gomez zusammen mit dem Kameruner Samuel Eto'o von Antalyaspor an der Spitze der Torjägerliste. In der Europa League kommen zwei weitere Treffer hinzu.

Bei seinem Intermezzo in der italienischen Serie A beim AC Florenz hatte Gomez noch viel Kritik einstecken müssen. "Die letzten beiden Jahre waren tatsächlich nicht schön. Ich hatte nicht mehr viel Spaß, weil ich keine Fitness hatte", sagt Gomez. Oft spielte er gar nicht. Folglich verpasste der einstige Stürmer des VfB Stuttgart und des FC Bayern (insgesamt 138 Bundesliga-Tore) die WM 2014.

Bei Besiktas hat er den Spaß am Fußball wiedergefunden - auch wenn er erst einmal nur auf Leihbasis in Istanbul spielt. "Natürlich denke ich darüber nach, was nach Leih-Ende passiert. Das entscheidet sich aber erst nach der Saison", sagt Gomez. Zunächst zählt für ihn nur die Meisterschaft: "Wir haben noch 17 Spiele vor uns und müssen noch stärker werden."

Dass Gomez wieder fit ist, registriert auch Bundestrainer Joachim Löw. "Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann", sagte Löw über den Angreifer, als er ihn im November erstmals seit mehr als einem Jahr wieder für die Nationalelf nominierte. Auch wenn Gomez beim 0:2 in Frankreich am 13. November nicht traf, die wachsende Wertschätzung durch Löw fällt auf. Denn in der Vergangenheit fühlte er sich als Spielertyp oft nicht richtig geschätzt. In Erinnerung blieb sein spektakulärer Fehlschuss bei der EM 2008 gegen Österreich, als er den Ball aus der Kurzdistanz über den Querbalken bugsierte.

© SZ vom 29.12.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: