Tischtennis-Weltcup:Zhang Jike tritt zu und wird bestraft

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Nach dem Finale bestraft: Zhang Jike. (Foto: dpa)

Weil der Chinese Zhang Jike in Düsseldorf zwei Werbebanden demoliert, erhält er trotz seines Finalsiegs beim Weltcup keine Siegprämie. Timo Boll wird Dritter. Die Bayern-Basketballer siegen souverän und verfolgen Alba Berlin.

Tischtennis, Weltcup: Drakonische Strafe für den frischgebackenen Tischtennis-Weltcupsieger Zhang Jike: Dem Olympiasieger und Weltmeister aus China wurde nach seinem Triumph am Sonntagnachmittag in Düsseldorf im Finale gegen seinen Landsmann Ma Long (4:3) die Siegprämie von 45.000 Dollar, umgerechnet gut 35.000 Euro, nicht ausgezahlt. Zhang hatte nach dem Matchball im Überschwang gleich zwei Werbebanden mit Tritten demoliert. Die Turnierleitung entschied daraufhin auf eine Disziplinarstrafe. Der 26-jährige Zhang hatte in Düsseldorf zum zweiten Mal nach 2011 den Weltcup gewonnen. Platz drei ging an EM-Rekordsieger und Lokalmatador Timo Boll, der nach seiner 3:4-Halbfinalniederlage gegen Zhang im "kleinen Finale" gegen den Japaner Jun Mizutani 4:2 gewann.

Basketball, BBL: Alle jagen Alba: Ein siegreiches Verfolger-Quartett um Meister Bayern München und den früheren Serien-Champion Brose Baskets Bamberg sitzt dem alleine noch ungeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiter aus Berlin weiter dicht im Nacken. Während Alba (10:0 Punkte) am Wochenende spielfrei hatte, ließen die Rivalen (alle 10:2) ausnahmslos nichts anbrennen. Für den zweitplatzierten Titelverteidiger Bayern war das 101:68 (50:39) bei den Eisbären Bremerhaven ebenso nur eine Formsache wie für Bamberg (4.) das souveräne 101:74 (48:45) gegen ratiopharm Ulm. Aber auch Ex-Meister EWE Baskets Oldenburg (3.) mit dem 122:83 (59:40)-Kantersieg bei Schlusslicht Phoenix Hagen und der Mitteldeutsche BC (5.) beim 86:71 (38:32) im Verfolgerduell bei den Artland Dragons Quakenbrück kamen zu deutlichen Erfolgen.

Die Münchner konnten sich im hohen Norden bei den Eisbären erst Mitte des zweiten Viertels absetzen. Das Team von Trainer Svetislav Pesic kam danach nie mehr in Gefahr und hatte in Center John Bryant und Point Guard Vasilije Micic (beide 16 Punkte) seine besten Werfer. Die Bamberger, die vier Tage zuvor gegen die Telekom Baskets Bonn den ersten deutschen Saisonsieg im Eurocup erzielt hatten, ließen von Beginn an keinen Zweifel aufkommen. Herausragender Spieler war Forward Ryan Thompson, der auf 35 Punkte kam. Thompson verfehlte damit knapp die Saisonbestmarke des Ludwigsburgers Kerron Johnson, der am 2. Oktober gegen Bonn auf 38 Zähler gekommen war.

Leichtathletik, Frankfurt-Marathon: Arne Gabius hat in Frankfurt ein hervorragendes Marathon-Debüt gegeben. Der 33-Jährige Langstreckenläufer der LAV Tübingen kam am Sonntag nach 2:09:32 Stunden ins Ziel, lief die bis dato viertschnellste deutsche Marathon-Zeit der Geschichte und wurde Neunter. Vor dem Rennen hatte sich Gabius eine Zeit zwischen 2:10 und 2:12 Stunden vorgenommen. Schnellster in Frankfurt war der Kenianer Mark Kiptoo. Bei der 33. Auflage des Stadtmarathons durch die Mainmetropole fiel die Entscheidung auf dem letzten Kilometer, als sich Kiptoo (2:06:49 Stunden) von seinen Landsmännern lösen konnte. Mike Kigen (2:06:59) wurde Zweiter vor Gilbert Yegon (2:07:08). Titelverteidiger Vincent Kipruto (Kenia), der 2013 in Frankfurt in einer Zeit von 2:06:15 Stunden gewonnen hatte, musste nach rund 30 Kilometern abreißen lassen. Der mitfavorsierte Dubai-Gewinner Tsegaye Mekonnen aus Äthiopien hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits aus der Spitzengruppe verabschiedet. Der 19-Jährige gilt als großes Talent i der Marathonszene und hält seit Januar 2014 den inoffiziellen Junioren-Weltrekord (2:04:32).

Rallye, WM: Weltmeister Sébastien Ogier (30) hat mit dem Sieg bei der Rallye Spanien seinen Titel verteidigt. Der Franzose gewann auf der iberischen Halbinsel vor seinem finnischen VW-Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der damit keine Chance mehr hat, Ogier beim letzten Saisonrennen auf der britischen Insel noch abzufangen. Mikko Hirvonen (Finnland) belegte im Ford Fiesta in Spanien den dritten Rang. "Es war ein fantastisches Wochenende voller Emotionen, aber auch sehr anstrengend", sagte Ogier: "Ich bin so glücklich, das Auto war fantastisch." Latvala startete am letzten Tag noch einmal eine große Aufholjagd, entschied jeden Teilabschnitt für sich und verkürzte den Rückstand um mehr als 15 Sekunden. Letztlich aber rettete Ogier rund elf Sekunden Vorsprung über die Ziellinie.

Bundesliga, Bayer Leverkusen: Fußball-Nationalspieler Stefan Reinartz fällt aufgrund eines Bruchs der rechten Augenhöhle drei Monate aus. Das teilte Bayer am Sonntag mit. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler erlitt die Fraktur beim 1:0 (0:0) der Werkself gegen Schalke 04 am Samstagabend und wird Mitt kommender Woche operiert. Der Schalker Marco Höger hatte Reinartz mit seinem Ellenbogen im Gesicht getroffen, sodass der Bayer-Profi bereits in der 25. Minute ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Leverkusens Trainer Roger Schmidt hatte die Attacke von Höger als grenzwertig bezeichnet. "Ich unterstelle Höger keine Absicht. Aber das war eine sehr krasse Szene, da hätte man sicher auch anders entscheiden können", sagte der Bayer-Coach. Leverkusens Tin Jedvaj, der für Reinartz eingewechselt worden war, sah in der 85. Minute nach einem brutalen Foul an Jan Kirchhoff die Rote Karte.

Formel 1, Austin: Wegen der finanziellen Schieflage der kleinen Rennställe Marussia und Caterham droht der Formel 1 das kleinste Starterfeld seit 2005. Beim Grand Prix der USA in Austin (2. November, 21.00 Uhr/RTL und Sky) werden wohl nur 18 Autos an den Start gehen, weil neben Caterham wahrscheinlich auch Marussia die Reise über den großen Teich nicht antreten wird. Das berichten mehrere englische Medien übereinstimmend. Zuletzt war die Königsklasse 2005 in Monaco mit nur 18 Wagen gestartet. Sollten Caterham und Marussia, das durch den in Suzuka schwer verunglückten Franzosen Jules Bianchi in dieser Saison zwei Punkte gesammelt hat, nicht nach Austin reisen, wird auch ein Start in der darauffolgenden Woche in Sao Paulo nicht möglich sein. Während bei Caterham nach einem Besitzerstreit inzwischen der Insolvenzverwalter das Sagen hat, steht Marussia nach Medienberichten vor dem Verkauf. Interesse soll es vor allem aus China geben. Wenn weniger als 20 Autos am Start sind, könnten die Top-Teams wie Red Bull oder Ferrari verpflichtet werden, einen dritten Wagen zu stellen. Derzeit sieht es allerdings danach aus, dass die Zuschauer in den USA und Brasilien mit einem reduzierten Fahrerfeld leben müssen.

Motorrad, Moto GP: Weltmeister Marc Marquez hat den nächsten Rekord in der Königsklasse des Motorrad-Rennsports eingestellt. Der Spanier gewann am Sonntag in Sepang den Grand Prix von Malaysia und machte seinen zwölften Saisonsieg perfekt. Zuvor hatte er bereits als erster Pilot 13 Pole Position errungen. Hinter Marquez kamen die Yamaha-Piloten Valentino Rossi aus Italien und Jorge Lorenzo aus Spanien auf die weiteren Plätze. Einen starken vierten Rang fuhr Stefan Bradl ein. Der Zahlinger kämpfte auf Honda bis zum Schluss gegen den Briten Bradley Smith. Er kam zum dritten Mal auf Rang vier in dieser Saison.

Baseball, MLB: Die San Francisco Giants haben die World Series spannend gehalten. Der siebenmalige Titelgewinner setzte sich in der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB vor eigenem Publikum 11:4 gegen die Kansas City Royals durch und glich in der Finalserie zum 2:2 aus. Die Mannschaft, die vier Spiele für sich entscheiden kann, ist neuer Titelträger. Die Giants, denen der dritte MLB-Titel innerhalb von fünf Jahren winkt, dominierten das fünfte (2:0), sechste (3:0) und siebte (4:0) Inning. Danach war die Partie entschieden. Kansas City ist erstmals seit dem World-Series-Gewinn von 1985 wieder in den Play-offs dabei. Spiel sechs und ein eventuell notwendiges Spiel sieben der 110. World Series finden in Kansas City statt.

Tennis, Basel: Roger Federer steht zum neunten Mal in Serie im Finale des ATP-Tennisturniers von Basel. Der Schweizer bezwang vor heimischen Publikum den Kroaten Ivo Karlovic am Samstag 7:6 (10:8), 3:6 und 6:3. Karlovic nutzten seine 33 Asse am Ende nichts. Im Endspiel am Sonntag trifft Federer auf den Belgier David Coffin, der gegen den 17-jährigen Kroaten Borna Coric 6:4,3:6,6:3 gewann. Für Federer geht es in Basel um seinen bereits sechsten Titel, den insgesamt 82. bzw. den fünften in diesem Jahr.

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