Tennis:Wildcard-Streit

Maria Scharapowa betritt den Center Court in Stuttgart. (Foto: Bernd Weissbrod/dpa)

Weil Maria Scharapowa bei den French Open kein Startrecht erhält, schaltet sich der WTA-Präsident ein. Der vermutet eine Sanktion gegen die Russin, die nach Ende ihrer Doping-Sperre in die Turnier-Szene zurückkehrt.

WTA-Präsident Steve Simon hat sich in der Debatte um eine verweigerte Wildcard auf die Seite von Dopingsünderin Maria Scharapowa geschlagen. Die Organisatoren der French Open (28. Mai bis 11. Juni) hatten der Russin ein Extra-Startrecht am Dienstagabend verweigert, sie wird in Paris somit nicht dabei sein. Simon erklärte dazu, grundsätzlich liege es zwar im Ermessen der Veranstalter, Wildcards zu vergeben, doch hier lehne er die Begründung des französischen Verbandes FFT ab. Scharapowa habe ihre vom internationalen Sportgerichtshof Cas auferlegte Strafe abgesessen. Simon führte aus: "Das Anti-Doping-Programm im Tennis ist eine gemeinsame Anstrengung der Grand Slams, der WTA, des Weltverbandes ITF und der Spielervereinigung ATP. Es gibt keinen Grund, einen Spieler über ein gemeinsam festgelegtes Strafmaß hinaus zu sanktionieren." Ob es sich hier aber überhaupt um eine Sanktion handelt, ist fraglich. FFT-Chef Bernard Giudicelli Fernandini hatte die Verweigerung des Wildcard damit begründet, dass diese grundsätzlich Spielerinnen zustehe, die nach Verletzungen zurückkehren. Es könne also "keine Wildcard für eine Rückkehr nach Doping geben". Scharapowa, 30, gab sich auf Twitter kämpferisch. "Keine Worte, Spiele oder Handlungen werden mich jemals davon abhalten, meine eigenen Ziele zu erreichen. Und ich habe viele", schrieb die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin. Scharapowa war 2015 wegen Meldonium-Missbrauchs für 15 Monate gesperrt worden. Sie war Ende April in Stuttgart in die Turnierszene zurückgekehrt.

© SZ vom 18.05.2017 / sid, sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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