Tennis:Kerber im Viertelfinale

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Jubelgeschichte: Angelique Kerber setzt sich gegen die Japanerin Misaki Doi durch. (Foto: Gerry Penny/dpa)

Gegen die Japanerin Misaki Doi wäre Angelique Kerber vor ihrem Triumph in Australien fast gescheitert. In Wimbledon macht sie nun kurzen Prozess und zieht nach einem überzeugenden 6:3, 6:1-Sieg ins Viertelfinale ein.

Von Gerald Kleffmann, Wimbledon

Wenn Angelique Kerber die Tennisplätze betritt, tritt sie oft zwei Gegnern gegenüber. Der eine befindet sich auf der anderen Seite des Netzes, der andere in ihrem Kopf. Das war oft einer der Gründe, warum die nun 28-Jährige auf dem Weg zum Ruhm knapp scheiterte. Aber seit Januar weiß sie ja, was sie tun muss für den Erfolg: "Ich darf nicht zu viel darüber nachdenken, was alles passieren kann." Daher ging Kerber ihr Achtelfinalmatch am Montag in Wimbledon auch wie etwas Alltägliches an. Aber das war es nicht.

Misaki Doi, 25, hätte in Melbourne, als Kerber die Australian Open gewann, ihre Jubelgeschichte fast abgewürgt, gleich zu Beginn. Die Weltranglisten-49. hatte einen Matchball gegen Kerber in Runde eins, und tatsächlich pirschten sich nun wieder diese Gedanken heran. "Der Beginn war nicht so einfach, weil ich das Spiel noch im Kopf hatte und wusste, dass es hart wird", gestand Kerber, die aber eine Fähigkeit entwickelt hat, die kleinen Dämonen zu überlisten. "Ich spüre, dass mein Tennis immer besser wird", sagte sie zufrieden nach dem 6:3, 6:1-Sieg, mit dem sie untermauerte, dass sie Deutschlands beste Tennisvertreterin ist. Kein anderer DTB-Spieler ist noch im Turnier bei diesen 130. Championships. Im Viertelfinale trifft Kerber auf die Rumänin Simona Halep, die 6:7 (5), 6:4, 6:3 gegen Madison Keys (USA) gewann. Nach dem Scheitern des Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic kann Roger Federer, 34, weiter auf seinen achten Wimbledon-Titel hoffen. Der 6:2, 6:3, 7:5-Erfolg gegen den Amerikaner Steve Johnson war der 306. Sieg des Schweizers bei einem der vier Grand-Slam-Turniere, damit egalisierte er den Rekord von Martina Navratilova. Mit dem 14. Viertelfinale im All England Club stellte Federer zudem Jimmy Connors' Bestmarke in der Ära des Profitennis (seit 1968) ein. "Das sind tolle Nachrichten", sagte er, "aber nichts, was ich immer verfolgt habe. Ich wusste nicht mal, dass es darum geht." In der Runde der besten Acht trifft Federer am Mittwoch auf Marin Cilic (Kroatien); beim Stand von 6:1, 5:1 gab Kei Nishikori (Japan) verletzt auf.

© SZ vom 05.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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