Tennis in Stuttgart:Furiose Kerber wirft Scharapowa raus

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Stark gegen Scharapowa: Angelique Kerber. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Angelique Kerber überrascht in Stuttgart mit einem Dreisatzsieg gegen Maria Scharapowa. Arjen Robben könnte schon gegen Hertha BSC ins Bayern-Team zurückkehren. Schalke 04 will Benedikt Höwedes halten.

Tennis in Stuttgart: Angelique Kerber hat beim Tennis-Turnier in Stuttgart für eine Riesen-Überraschung gesorgt und mit einem Sieg gegen Titelverteidigerin Maria Scharapowa das Viertelfinale erreicht. Die Kielerin setzte sich am Donnerstagabend gegen die russische Weltranglisten-Zweite mit 2:6, 7:5, 6:1 durch und zeigte dabei eine ganz starke Vorstellung. Für Scharapowa war es die erste Niederlage im Schwabenland überhaupt. In den vergangenen drei Jahren hatte sie die Sandplatz-Veranstaltung stets gewonnen. "Ich bin einfach nur mega-mega-froh, dass ich in der nächsten Runde bin", sagte Kerber, nachdem sie nach 2:27 hochklassigen Minuten ihren zweiten Matchball verwandelt hatte. "Ich genieße es, wieder mit Herz und Leidenschaft auf dem Platz zu stehen. Ich hatte Gänsehaut", meinte Kerber, die anfangs des Jahres eine schwere Zeit mit vielen Niederlagen hatte durchmachen müssen. Unter anderem war bei den Australian Open gleich zum Auftakt Schluss. Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale von Stuttgart trifft sie an diesem Freitag (18.30 Uhr/Eurosport) auf Scharapowas Landsfrau Jekaterina Makarowa. Die deutsche Nummer zwei ist bei dem mit 731 000 Dollar dotierten Event die letzte verbliebene Lokalmatadorin im Feld. Carina Witthöft schied am Donnerstag mit 6:7 (4:7), 2:6 gegen die Französin Caroline Garcia aus.

FC Bayern, Arjen Robben: Der FC Bayern kann womöglich schon am kommenden Samstag im Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC (18.30 Uhr/Sky) wieder auf Arjen Robben zurückgreifen. Der Niederländer sehe "im Training voll belastbar aus", sagte Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag und ergänzte: "Der Trainer wird sehen, ob er ihn am Samstag schon oder am Dienstag mitnimmt." Am kommenden Dienstag (20.30 Uhr/ARD und Sky) empfangen die Münchner Borussia Dortmund zum Halbfinale im DFB-Pokal. Neben Robben und Javi Martínez befindet sich nach Angaben von Rummenigge auch Verteidiger Medhi Benatia wieder zurück im Training. "Bei Arjen läuft es sehr gut, auch Javi schaut sehr gut aus, Benatia wird schnell zurückkommen", sagte er. David Alaba dagegen "braucht noch etwas".

Weiterhin nicht absehbar ist die Rückkehr von Franck Ribéry. "Die Zeit, die er braucht, kann man nicht vorhersagen", sagte Sportvorstand Matthias Sammer im kicker. Ribéry hat wegen einer Verletzung am Sprunggelenk die jüngsten acht Pflichtspiele der Münchner verpasst. Zunächst war der FC Bayern von einer Pause von lediglich wenigen Tagen ausgegangen. "Das nagt ganz schön an ihm, es ist eine hammerblöde Situation", sagte Sammer weiter. Er gab zu, dass die Verantwortlichen im Bemühen um ein schnelles Comeback von Ribéry (32) Fehler gemacht hätten, weil sie "die Schritte zu schnell gegangen sind". Ribéry war vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) am 22. März wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und schien wieder fit. Pikant: Ein Disput um die lange Ausfallzeit Ribérys zwischen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gilt als Auslöser für den überraschenden Abschied des langjährigen Teamarztes in der vergangene Woche.

Doping, Niederlande: Der Gebrauch von Dopingmitteln ist unter niederländischen Spitzensportlern offenbar kein Tabuthema. In einer anonymen Umfrage unter allen Hochleistungssportlern mit A- oder B-Kaderstatus im Land haben 4,2 Prozent zugegeben, verbotene Dopingmittel zu gebrauchen. Das ist das erste Teilergebnis einer Untersuchung der Universität Utrecht im Auftrag der niederländischen Antidopingagentur Dopingautoriteit. In einer vergleichbaren Stuide der Deutschen Sporthilfe aus dem Jahr 2013 unter 1154 deutschen Spitzenathleten hatten 5,9 Prozent der Sportler angegeben, regelmäßig Dopingmittel einzunehmen. Von den insgesamt 740 Kadersportlern der 55 niederländischen Sportverbände, die im Dezember 2014 befragt wurden, wurden in einer ersten Phase die Antworten der 300 A- und B-Sportler aus verschiedensten Sportverbänden analysiert. 291 der 300 angeschriebenen Sportlern nahmen an der Umfrage teil. Olivier de Hoon, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Dopingautoriteit, zeigte sich über die hohe Anzahl von Sportlern, die Dopinggebrauch zugaben, überrascht. "Das hatten wir so nicht erwartet. Das sind zu viele", sagte de Hoon. Bei den Dopingmitteln, die genannt wurden, handelt es sich um Steroide, Blutmanipulationen, Stimulanzien und übrige Dopingmittel wie zum Beispiel Insuline oder verbotene Asthmamedizin. Herman Ram, Vorsitzender der Dopingautoriteit, betonte, dass es sich bei den 4,2 Prozent um bewusste Dopingkonsumenten handele. Sportarten wurden nicht genannt. Die Auswertung der gesamten Studie wird erst in zwei bis drei Monaten abgeschlossen sein.

Bundesliga, Schalke 04: Schalke-Boss Clemens Tönnies hat einen Abgang von Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes im Sommer ausgeschlossen. "Dass er einen Wechselwunsch verspürt, kann ich nachvollziehen. Es wird aber nicht in diesem Jahr passieren", sagte der 58 Jahre alte Schalker Aufsichtsratsvorsitzende in einem Sky-Interview vor dem Ligaspiel beim FSV Mainz 05 am Freitag (20.30 Uhr/Sky). Zuletzt war von einer angeblichen Ausstiegsklausel berichtet worden, nach der Abwehrchef Höwedes die Königsblauen für 17,5 Millionen Euro verlassen kann. Vor allem Klubs aus England sollen Interesse am Schalker Kapitän signalisieren.

Fußball, Uefa: Die Disziplinar-Kommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) hat Ermittlungen gegen Trainer Pep Guardiola von Bayern München und dessen Amtskollegen Julian Lopetegui vom FC Porto aufgenommen. Guardiola wird im Rahmen des Viertelfinal-Rückspiel (6:1) der Champions League am Dienstag unsportliches Verhalten vorgeworfen, weil er auf der Pressekonferenz vor der Partie ein T-Shirt mit der Aufschrift "#JusticiaParaTopo" trug. Mit diesem wollte er an den bei der WM in Brasilien verstorbenen argentinischen Journalisten Jorge Lopez erinnern. Lopez, Spitzname Topo, war mit 38 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben. Bis heute sind die genauen Hintergründe ungeklärt. "Letzte Woche hat mir die Familie das T-Shirt geschenkt. Ich bin heute aufgewacht und wusste, dass ich es anziehen werde", hatte Guardiola erklärt. Lopez war ein Freund von Barcelonas Star Lionel Messi. Für die Uefa wurde "eine Sportveranstaltung für eine sportfremde Manifestation" genutzt, was nicht den Regeln entspricht. Portos Coach hingegen war wenige Minuten vor dem Abpfiff von Schiedsrichter Martin Atkinson aus England der Bank verwiesen worden.

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