Tennis:DTB wählt Ulrich Klaus zum Präsidenten

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Neuer DTB-Präsident: Ulrich Klaus. (Foto: dpa)

Ulrich Klaus wird nach dem Rückzug von Michael Stich mit großer Mehrheit zum neuen Tennis-Präsidenten gewählt. Die Bayern-Basketballer beenden ihre Negativserie. Die Füchse Berlin verlieren deutlich gegen den HSV Hamburg.

Tennis, DTB: Ulrich Klaus ist erwartungsgemäß zum neuen Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes (DTB) gewählt worden. Der 64-Jährige aus Rheinland-Pfalz tritt die Nachfolge des Investmentbankers Karl Altenburg an, der nach drei Jahren aus dem Amt scheidet. Klaus war der einzige Kandidat bei der 66. Mitgliederversammlung in Berlin, nachdem sich der frühere Wimbledonsieger Michael Stich am Donnerstag gegen eine Kandidatur entschieden hatte. Klaus bekam beim Verbandstag im Steigenberger Hotel am Kanzleramt 118 der 132 Stimmen (8 Enthaltungen, 6 Nein-Stimmen). Der ehemalige Gymnasiallehrer, der zuletzt elf Jahre lang den Landesverband Rheinland-Pfalz geführt hatte, ist der 17. DTB-Präsident. Der DTB ist mit über einer Million Mitglieder der größte Tennisverband der Welt. "Ich weiß, dass dieses Amt auch eine große Bürde sein kann", sagte Klaus bei seiner Antrittsrede: "Die Erwartungen zu erfüllen, wird nicht einfach." In seinen Jahren im Bundesauschuss habe er "den Traum von Einigkeit geträumt und nicht den Albtraum von Egoismen". Klaus kündigte an, "miteinander, nicht übereinander" reden zu wollen.

Basketball, BBL: Der deutsche Meister Bayern München hat seine Negativserie beendet und den ersten Sieg seit Anfang November gelandet. Am souveränen Tabellenführer Alba Berlin führte auch am 9. Spieltag in der Basketball-Bundesliga aber weiter kein Weg vorbei. Bayern-Trainer Svetislav Pesic sah nach drei Niederlagen in Folge ein 80:65 (40:27) im Verfolgerduell gegen die EWE Baskets Oldenburg. Pokalsieger Alba erkämpfte sich bei Phoenix Hagen mit 98:90 (50:46) den achten Liga-Sieg in Folge und thront bei einem Spiel weniger mit 16:0 Punkten an der Spitze vor den Bayern (14:4). Punktgleich dahinter liegen die Brose Baskets Bamberg, die den Frankfurt Skyliners beim 81:62 (33:31) keine Chance ließen. Die Artland Dragons verpassten beim 71:72 (29:28) gegen die MHP Riesen Ludwigsburg den dritten Liga-Sieg in Folge und sind mit 12:6 Punkten Sechster hinter Oldenburg und dem Mitteldeutschen BC (beide 12:4). Bei den Bayern, die erneut nicht überzeugen konnten und die zuletzt am 2. November gegen Tübingen gewonnen hatten, kam Topscorer John Bryant auf 25 Punkte, Nihad Djedovic steuerte 20 Zähler bei. Alba feierte zwar den fünften Sieg in Serie, hatte in Hagen aber viel Mühe und gewann dank eines Endspurts in den Schlussminuten und 33 Punkten von Topscorer Jamel McLean. Aufsteiger BG Göttingen bestätigte beim 81:79 (31:46) bei den BB Löwen Braunschweig seine aufsteigende Form und feierte den zweiten Sieg in Folge.

Handball, HBL: Die Füchse Berlin haben in der Handball-Bundesliga einen Dämpfer kassiert. Beim HSV Hamburg unterlag der Pokalsieger am Sonntag 25:33 (12:16). Für den Club aus der Hauptstadt war Fredrik Petersen siebenmal erfolgreich. Bester HSV-Werfer war vor 7450 Zuschauern Hans Lindberg (11/5). In der Tabelle verdrängten die Norddeutschen mit jetzt 16:12 Zählern die punktgleichen Füchse vom fünften Rang. Die Hamburger hatten ein klares Plus auf der Torhüterposition. Johannes Bitter war ein starker Rückhalt in der HSV-Defensive. Beim Berliner Nationalkeeper Silvio Heinevetter dagegen stimmte die Abstimmung mit seinen Vorderleuten nicht. Und auch im Vergleich mit dem zweiten Füchse-Schlussmann Petr Stochl hatte Bitter klar die besseren Karten. In der Offensive war das Spiel beider Mannschaften von zahlreichen leichten Fehlern geprägt. Die Gastgeber ließen sich von diesem Manko aber weniger beeindrucken. Als der dänische Rechtsaußen Lindberg gut sechs Minuten vor dem Abpfiff seinen vierten Strafwurf zum 30:22 im Berliner Tor unterbrachte, war die Entscheidung gefallen.

Eishockey, DEL: Die Eisbären Berlin haben in der Deutschen Eishockey Liga ihren zweiten Sieg in Folge gefeiert. Im Heimspiel gegen den EHC Wolfsburg setzte sich der Hauptstadtclub nach einer kämpferisch starken Leistung knapp mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) durch. Es dauerte nur 25 Sekunden, bis die 12 960 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof das erste und einzige Tor bejubeln konnten. Antti Miettinen sorgte mit einem Alleingang für die Berliner Führung - und die Entscheidung. So gelang den Eisbären nach einer Negativserie vor der Länderspielpause ein erfolgreiches Wochenende. Zwei Tage nach dem 4:3 nach Penaltyschießen im Hamburg wurde den Besuchern trotz der mageren Torausbeute einiges geboten. Erst erhielt Berlins Verteidiger Frank Hördler eine Spieldauerdisziplinarstrafe (20.). Darüber echauffierte sich Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson dermaßen, dass er mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt wurde. Die Unparteiischen Alfred Hascher und Roland Aumüller schickten zudem im zweiten Drittel den Wolfsburger Tyson Mulock (34.) ebenfalls nach einem eher harmlos anmutenden Foul vorzeitig zum Duschen. Weil die Gäste dafür nur wenig Verständnis zeigten, gab es ebenfalls zwei Minuten wegen Reklamierens. Zu diesem Zeitpunkt spielten die Eisbären bereits in den ungewohnten weißen Auswärtstrikots, da das Heim-Rot nach Ansicht der Schiedsrichter nicht von den orangefarbenen Jerseys der Gäste aus Niedersachsen zu unterscheiden war.

Fußball, DFB: Mit nur noch elf Weltmeistern wird Deutschland zum letzten Fußball-Länderspiel 2014 nach Spanien reisen, dafür steht der Wolfsburger Robin Knoche am Dienstag in Vigo (20.45 Uhr/ARD) vor seinem Debüt. Bundestrainer Joachim Löw nominierte den 22 Jahren alten Innenverteidiger nach, da Jerome Boateng wegen muskulärer Probleme in der linken Wade für das Duell beim Europameister ausfällt. Ursprünglich hatte Löw für die beiden Spiele gegen Gibraltar (4:0) und die Spanier noch 15 Weltmeister nominiert. Nach und nach fielen dann noch André Schürrle, Christoph Kramer und Manuel Neuer aus. Von den 14 im WM-Finale gegen Argentinien (1:0 n.V.) eingesetzten Spielern gehören nun nur noch vier (Benedikt Höwedes, Toni Kroos, Thomas Müller und Torschütze Mario Götze) zum Spanien-Aufgebot. Knoche bestritt 8 U21-Spiele für den DFB und war zuletzt ein Leistungsträger beim Tabellenzweiten Wolfsburg. Insgesamt fliegt die Nationalmannschaft mit 17 Feldspielern und zwei Torhütern auf die iberische Halbinsel.

2. Bundesliga, St. Pauli: Erwartungsgemäß ist Oke Göttlich am Sonntag auf der Mitgliederversammlung des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli zum neuen Präsidenten gewöhlt worden. Der 38 Jahre alte Musikmanager tritt die Nachfolge von Stefan Orth an, der vom Aufsichtsrat der Hamburger nicht mehr zur Wiederwahl vorgeschlagen worden war. Göttlich, einziger Präsidentschaftskandidat des Kontrollgremiums der Hanseaten, erhielt 831 von 1064 Stimmen. Die vier neuen Vizepräsidenten wurden per Akklamation gewählt. Bereits am Mittag war das scheidende Präsidium bei nur zwei Gegenstimmen und wenigen Enthaltungen mit überwältigender Mehrheit entlastet worden.

Tennis, ATP-WM: Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer hat bei den ATP World Tour Finals in London das Traumfinale gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic komplettiert. Der Schweizer bezwang seinen Landsmann Stan Wawrinka in einem dramatischen Halbfinale mit sehr viel Mühe in 2:48 Stunden 4:6, 7:5, 7:6 (8:6) und trifft nun im Endspiel am Sonntag auf den Serben. Djokovic hatte sich zuvor 6:1, 3:6, 6:0 gegen den japanischen US-Open-Finalisten Kei Nishikori durchgesetzt, erstmals im Turnierverlauf aber Schwächen gezeigt. Für den Wimbledonsieger wäre es der dritte Titel beim Saisonabschluss in Serie.

Der Australian-Open-Champion Wawrinka überraschte Federer im zweiten Halbfinale mit einem frühen Break und gewann den ersten Satz. Für Federer war bereits das eine Premiere: Seine ersten drei Matches in London hatte er noch ohne Satzverlust bestritten und zuletzt in nur 56 Minuten mit 6:0, 6:1 gegen Lokalmatador Andy Murray brilliert. Nach dem Satzgewinn Federers erwischte Wawrinka im dritten Durchgang erneut den besseren Start, nahm seinem Landsmann ein Break ab, zeigte im entscheidenden Moment aber Nerven und vergab beim Stand von 5:4 drei Matchbälle sowie im Tie-Break des dritten Satzes einen weiteren. Es war Federers 15. Sieg im 17. Aufeinandertreffen. Djokovic hatte zuvor insgesamt dreimal das Endspiel beim traditionellen Saisonabschluss der acht besten Profis des Jahres erreicht und sich jedes Mal durchgesetzt.

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