Tennis der Frauen:Petkovic besiegt Nummer zwei der Welt

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Überraschungserfolg in Peking: Andrea Petkovic (Foto: AFP)

Beim Turnier in Peking gelingt der oft verletzten Tennisspielerin Andrea Petkovic der größte Erfolg seit langer Zeit, BVB-Verteidiger Mats Hummels sieht sich in der DFB-Elf benachteiligt, Rückkehr von Ilkay Gündogan ist derzeit nicht absehbar.

Tennis in Peking: Andrea Petkovic ist beim mit 5,18 Millionen Dollar dotierten WTA-Turnier in Peking eine große Überraschung gelungen: Die 26-Jährige aus Darmstadt bezwang in ihrem Auftaktmatch die an Position zwei gesetzte Australian-Open-Siegerin Viktoria Asarenka (Weißrussland) mit 6:4, 2:6, 6:4. Nach 2:22 Stunden verwandelte Petkovic ihren ersten Matchball gegen Titelverteidigerin Asarenka und freute sich nach einer wahren Nervenschlacht riesig über den größten Triumph seit langem. In der zweiten Runde trifft die Weltranglisten-43. auf die frühere US-Open-Siegerin Swetlana Kusnezowa aus Russland.

Zuletzt hatte die immer wieder vom Verletzungspech gebeutelte Petkovic im August 2011 eine Spielerin aus den Top Ten geschlagen - die Tschechin Petra Kvitova in Cincinnati. Eine Schrecksekunde erlebte Petkovic im Duell mit Asarenka beim Stand von 2:4 und 15:15 im zweiten Satz, als ihr plötzlich schwindelig wurde. Die Darmstädterin musste sich hinsetzen und eine medizinische Auszeit nehmen, in der ihr Pulsschlag und ihr Blutdruck kontrolliert wurden. Danach verlor sie im National Tennis Stadium vier Spiele in Folge, fing sich beim Stand von 0:2 im dritten Satz aber wieder.

Das entscheidende Break gelang ihr dann zum 5:4. Danach nutzte sie gleich den ersten von drei Matchbällen. Asarenka unterliefen 15 Doppelfehler. Am Sonntag waren bei den China Open Mona Barthel (Bad Segeberg), Annika Beck (Bonn) und Julia Görges (Bad Oldesloe) ausgeschieden. Die an Position sieben gesetzte Angelique Kerber (Kiel) hat in der ersten Runde von Peking wegen ihrer Finalteilnahme in Tokio am Wochenende ein Freilos.

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Von Guido Schröter

Bei den Männern erreichte Philipp Kohlschreiber dank eines Kraftaktes die zweite Runde. Er besiegte den Spanier Albert Montanes in 2:10 Stunden mit 7:5, 1:6, 7:6 (7:4). Dem Weltranglisten-25. Kohlschreiber gelangen auf dem Lotus-Court im National Tennis Center 14 Asse. In der nächsten Runde trifft der 29-Jährige auf US-Open-Sieger Rafael Nadal (Spanien/Nr. 2) oder den Qualifikanten Santiago Giraldo aus Kolumbien.

Tommy Haas scheiterte indes gleich in der ersten Runde. Der 35 Jahre alte gebürtige Hamburger verlor gegen den in der Weltrangliste deutlich hinter ihm platzierten Australier Lleyton Hewitt mit 6:7 (6:8), 3:6. In dem am Montag veröffentlichten Ranking hat sich der deutsche Routinier um einen Platz verbessert und ist nun Zwölfter, Hewitt steht auf Rang 59.

Auch sind Benjamin Becker (Orscholz) und Daniel Brands (Deggendorf) beim Turnier in Tokio an ihren Auftakthürden gescheitert. Der 32-jährige Becker unterlag dem an Nummer sechs gesetzten Spanier Nicolas Almagro (Spanien/Nr. 6) nach 1:28 Stunden mit 6:7 (4:7), 6:7 (3:7). Brands (26) war beim 3:6, 1:6 gegen Alexander Dolgopolow aus der Ukraine chancenlos. Nach dem frühen Aus von Becker und Brands sind keine deutschen Teilnehmer mehr bei der mit knapp 1,3 Millionen Dollar (960.000 Euro) dotierten Hartplatzveranstaltung dabei.

DFB-Elf, Mats Hummel: Der Verteidiger aus Dortmund fühlt sich in der Nationalmannschaft schlechter bewertet als seine Konkurrenten, will um einen Stammplatz für die Fußball-WM 2014 aber kämpfen. "Ich glaube schon, dass ich mir mein Standing härter erarbeiten muss als andere", sagte der zuletzt kritisierte Hummels dem Kicker in einem Interview. Trotz guter Leistungen habe er auch auf seine erste Nominierung für die DFB-Auswahl lange warten müssen. "So kommt es, dass das Vertrauen, das ich im Verein spüre, in der Nationalmannschaft nicht immer so gegeben ist", betonte der 24-Jährige.

Grundsätzliche Probleme mit Bundestrainer Joachim Löw sieht Hummels aber nicht. "Unser Verhältnis ist völlig in Ordnung", sagte er und fügte an: "Die Kommunikation ist sehr gut und angenehm." Hummels war nach dem 3:3 gegen Paraguay im August für zwei Gegentore verantwortlich gemacht worden. Später hatte sein Clubcoach Jürgen Klopp fehlende Rückendeckung durch Löw moniert. Bei den WM-Qualifikationsspielen gegen Österreich (3:0) und Färöer (3:0) hatte Hummels seinen Platz an den Münchner Jérôme Boateng verloren. Auch bei den im Oktober bevorstehenden Partien gegen Irland und Schweden rechnet Hummels nun mit einem Platz auf der Bank. "Es wäre keine große Überraschung für mich, wenn der Bundestrainer die Abwehr so wie zuletzt aufstellt", sagte er. Bis zum kommenden Sommer soll sich das aber wieder ändern. "Bei der WM soll es für ihn keine andere Option als mich geben", betonte Hummels.

Borussia Dortmund, Ilkay Gündogan: Eine rasche Rückkehr von Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan ins Team von Borussia Dortmund ist unwahrscheinlich. "Es zieht sich hin", sagte Sportdirektor Michael Zorc dem Kicker, Gündogan sei "weit davon entfernt, wieder ins fußballspezifische Training einzusteigen". Der Nationalspieler leidet seit Wochen an einer Überlastungsreaktion im Lendenwirbelbereich. Gündogan war im Länderspiel gegen Paraguay am 14. August (3:3) ausgewechselt worden. Er bestritt in dieser Saison erst eine Partie für den BVB.

FC Bayern: Mario Götze will nach seiner Rückkehr in den Kader des FC Bayern bald auch wieder auf dem Rasen stehen. "Ich war vier Wochen verletzt. Das darf man nicht vergessen", sagte der Fußball-Nationalspieler in der Bild. "Aber natürlich würde ich gerne wieder spielen. Das will jeder. Natürlich will ich jede Sekunde auf dem Platz stehen. Wer will das nicht? Als Fußballer will man immer spielen. Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Ich werde geduldig bleiben." Vereinspräsident Uli Hoeneß erhofft sich derweil auch von den Fans Zurückhaltung, wenn die Bayern wie beim 1:0-Arbeitssieg gegen den VfL Wolfsburg einmal nicht für eine Gala sorgen. Nach dem Triple-Gewinn und der Guardiola-Verpflichtung sieht Hoeneß "die einzige Gefahr bei Bayern München, dass die Leute mit einem 2:0 nicht mehr zufrieden sind", sagte er im Kicker. Erwartungen, dass man immer spektakulär spiele und den Gegner wegfege, seien nicht zu erfüllen. Im Champions-League-Spiel am Mittwoch bei Manchester City wird Götze wohl wieder im Kader stehen. Nachdem Götze beim Supercup-Erfolg gegen den FC Chelsea einen Kapselriss im Sprunggelenk erlitten hatte, war der Nationalspieler vor über einer Woche wieder in das Mannschaftstraining der Münchner zurückgekehrt. Beim 1:0 über Wolfsburg am Samstag stand Götze erstmals seit dem Chelsea-Spiel wieder im Aufgebot. Spielen durfte er aber noch nicht. "Man muss lernen, geduldig zu sein. Das ist wichtig", sagte der 21-Jährige. "Manchmal ist es schwierig mit der Geduld." Erst Ende August hatte Götze beim Derby-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg sein Pflichtspiel-Debüt beim Rekordmeister gegeben. Zuvor hatte der frühere Dortmunder wegen eines Muskelbündelanrisses mehrere Monate pausieren müssen.

Borussia Dortmund, Ilkay Gündogan: Eine rasche Rückkehr von Ilkay Gündogan in das Team des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist derzeit unwahrscheinlich. "Es zieht sich hin", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc dem "Kicker" (Montag). Gündogan sei "weit davon entfernt, wieder ins fußballspezifische Training einzusteigen". Der Nationalspieler leidet seit Mitte August an einer Überlastungsreaktion im Lendenwirbelbereich. Gündogan war im Länderspiel gegen Paraguay am 14. August (3:3) ausgewechselt worden. Er bestritt in dieser Bundesligasaison erst eine Partie für den Champions-League-Finalisten Dortmund.

Fußball, Roberto Mancini: Der italienische Star-Trainer Roberto Mancini steht offenbar kurz vor einem Engagement beim türkischen Fußball-Meister Galatasaray Istanbul. Via Twitter bestätigte der Klub am Sonntagabend Gespräche mit dem 48-Jährigen. "Präsident Unal Aysal und Geschäftsführer Lutfi Aribogan haben sich mit Mancini getroffen", hieß es in der Kurzmitteilung des Traditionsvereins. Galatasaray hatte sich am Dienstag nach dem enttäuschenden Saisonstart mit nur einem Sieg aus fünf Ligaspielen von Trainer Fatih Terim getrennt. In der Champions League war Istanbul im eigenen Stadion gar mit 1:6 gegen Real Madrid untergegangen. Mancini war im Mai beim englischen Erstligisten Manchester City entlassen worden.

Rad-WM, Florenz: Rui Costa hat bei der Rad-WM in Florenz den Titel im Straßenrennen gewonnen. Der Portugiese setzte sich am Sonntag in einem packenden Finale nach insgesamt 272,3 Kilometern vor Joaquim Rodriguez aus Spanien durch. Erst auf der Zielgerade konnte Costa den Spanier noch überspurten. Dritter wurde dessen Landsmann Alejandro Valverde. Der italienische Favorit Vincenzo Nibali verpasste nach einem Sturz rund 35 Kilometer vor dem Ziel als Vierter bei seiner Heim-WM das Podest. Bester Deutscher wurde in dem schweren Rennen mit Start in Lucca und einem 16,6 Kilometer langen Rundkurs in Florenz Simon Geschke aus Berlin auf Rang 14.

Volleyball, EM: Olympiasieger Russland ist zum 13. Mal Volleyball-Europameister. Im Endspiel der Titelkämpfe in Polen und Dänemark bezwang der Rekordchampion am Sonntag in Kopenhagen bei seiner 16. Finalteilnahme den Weltranglistendritten Italien 3:1 (25:20, 25:22, 22:25, 25:17). Zuvor hatte Serbien das Spiel um Platz drei für sich entschieden. Der Titelträger von 2011 kam im kleinen Finale zu einem ungefährdeten 3:0 (25:22, 32:30, 27:25)-Erfolg gegen Bulgarien, das die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Viertelfinale ausgeschaltet hatte.

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