Sport kompakt:IOC verwarnt Pyeongchang

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Münchens Mitbewerber um die Winterspiele 2018 erhält eine Abmahnung, Ovtcharov gewinnt nach seinem Doping-Freispruch den Tischtennis-Supercup, Klinsmann wird Berater beim FC Toronto. Sport kompakt.

Im Rennen um die Winterspiele 2018 ist Münchens favorisierter Mitbewerber Pyeongchang vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) verwarnt worden. Das entschied die IOC-Ethik-Kommission am Mittwoch. Ausgangspunkt waren zwei Sponsorenverträge südkoreanischer Firmen mit internationalen Fachverbänden. Die Internationale Eislauf-Union (ISU) wird ihren Kontrakt mit dem Luftfahrtunternehmen Korean Air nun bis zur Vergabe der Spiele am 6. Juli 2011 ruhen lassen. Nicht mitstimmen wird in Durban Denis Oswald. Das Schweizer IOC-Mitglied ist Präsident des Welt-Ruder-Verbandes (FISA), der einen Vertrag mit dem Samsung-Konzern hat.

Abmahnung für Pyeongchang: IOC-Präsident Jacques Rogge. (Foto: dpa)

Tischtennnis-Profi Dimitrij Ovtcharov hat den European Super Cup gewonnen und dafür das höchste Preisgeld seiner Karriere kassiert. Der Spieler des russischen Spitzenclubs Fakel Orenburg besiegte am Mittwoch in Jekaterinburg im Endspiel den Überraschungsfinalisten Alexander Schibajew (Russland) mit 4:2. Als Lohn bekam er einen Siegerscheck in Höhe von 50.000 US-Dollar (35.600 Euro). Für den 22-jährigen Rechtshänder war es der erste Sieg seit seinem Doping-Freispruch. "Man hat heute gesehen, wie wichtig Selbstvertrauen im Tischtennis ist. Schibajew spielt hier auf einem sehr hohen Level", sagte Ovtcharov: "Dieser Titel bedeutet mir sehr viel."

Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann übernimmt eine neue Aufgabe im nordamerikanischen Fußball. Klinsmann wird mit seiner Firma SoccerSolutions den FC Toronto beraten, wie der Klub aus der Profiliga MLS am Mittwoch mitteilte. Toronto hat in der abgelaufenen Saison nur Platz fünf unter den acht Teams der Eastern Conference belegt und will den Bereich Profifußball nach dem Verpassen der Playoffs neu organisieren. "Wir fühlen uns geehrt, mit einer Fußball-Ikone wie Jürgen zusammenzuarbeiten und Zugang zu seiner reichhaltigen Erfahrung und Expertise zu haben", erklärte Vizepräsident Tom Anselmi von Klub-Eigentümer Maple Leaf Sports & Entertainment. Der Firma gehört auch der Eishockey-Klub Toronto Maple Leafs aus der NHL, das Basketball- Team Toronto Raptors aus der NBA und die Baseball-Mannschaft Toronto Marlies.

Der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, Holger Hieronymus, hat seine Arbeit nach rund sechsmonatiger krankheitsbedingter Pause in der Frankfurter Zentrale wieder aufgenommen. Dies bestätigte am Mittwoch die DFL. Der 51-Jährige war Mitte April in seiner Frankfurter Wohnung zusammengebrochen und mit einer Gehirnblutung ins Krankenhaus gebracht worden. Nach einer Rehabilitationsphase hat Hieronymus seine Aufgaben nun wieder übernommen.

Die deutschen Volleyballerinnen haben die Vorrunde der WM in Japan mit einem souveränen Sieg beendet. Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti setzte sich gegen Asienmeister Thailand locker mit 3:0 (25:14, 25:15, 25:10) durch und sicherte sich damit den zweiten Gruppenplatz hinter Gold-Kandidat USA. Bei einer US-Niederlage gegen Kuba im abschließenden Spiel wäre sogar der Gruppensieg möglich. Nach den Siegen gegen Thailand und Kuba sowie der Niederlage gegen die USA nimmt die deutsche Auswahl, die sich selbst "Schmetterlinge" nennt, fünf Punkte mit in die Zwischenrunde in Nagoya. Dort trifft das Team ab Samstag auf Olympiasieger Brasilien, Europameister Italien, Erzrivale Niederlande und Tschechien. Die beiden besten Teams der Achtergruppe ziehen ins Halbfinale ein.

Der ehemalige französische Fußball-Nationaltrainer Raymond Domenech klagt vor einem Arbeitsgericht gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber auf Zahlung von zwei Millionen Euro. Dies bestätigte der französische Fußball-Verband (FFF). Dem 58-Jährigen war im September wegen groben Fehlverhaltens schriftlich vom FFF gekündigt worden. Der Verband hielt Domenech unter anderem vor, dass er bei der WM in Südafrika nach der 1: 2-Niederlage gegen die Gastgeber seinem Trainerkollegen Carlos Alberto Parreira nicht die Hand geschüttelt hatte. Die Equipe Tricolore hatte sich in Südafrika desaströs präsentiert und musste bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten.

Cristiano Ronaldo sieht den deutschen Nationalspieler Mesut Özil als zukünftigen Anwärter auf den Titel des Weltfußballers. "Ich traue ihm zu, diesen Titel einmal zu gewinnen. Mesut ist nämlich ein fantastischer Spieler, er hat außergewöhnliches Talent", sagte der Portugiese über seinen Teamkollegen beim spanischen Rekordmeister Real Madrid. Ronaldo lobte auch seinen zweiten deutschen Mitspieler Sami Khedira. "Was er auf und neben dem Platz arbeitet, ist fantastisch. Er arbeitet für die Mannschaft und wird von Training zu Training und von Spiel zu Spiel besser", meinte der 25-Jährige. Nach Ansicht von Ronaldo war die Verpflichtung der beiden Deutschen ein großer Schritt nach vorne für Madrid: "Dass sie gleich zu Beginn bei Real so stark spielen, hätte kaum einer gedacht. Beide sind große Spieler. Mit ihnen haben wir ein ganz starkes Team zusammen. Sie passen ins Gefüge und prägen unser Spiel. Sie wollen Erfolg."

Die Serie von Verletzungen beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV reißt nicht ab. Torjäger Ruud van Nistelrooy wird den Hanseaten wegen eines Muskelfaserrisses mehrere Wochen lang nicht zur Verfügung stehen. Diese Diagnose gaben die Norddeutschen am Mittwoch bekannt. Der 33 Jahre alte Niederländer hatte gerade erst eine Prellung am Oberschenkel auskuriert. Für das Heimspiel der Hamburger am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) stehen HSV-Trainer Armin Veh damit insgesamt sechs Leistungsträger nicht zur Verfügung.

Der dreimalige Surf-Weltmeister Andy Irons ist am Dienstag tot in einem Hotelzimmer in Dallas aufgefunden worden. Der 32-jährige Amerikaner litt am Denguefieber, einer Virusinfektion, die durch einen Mückenstich übertragen wird und vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten auftritt. Eine für Mittwoch angesetzte Obduktion soll Aufschluss über die genaue Todesursache geben. Irons hinterlässt seine hochschwangere Ehefrau Lyndie Dupuis, die in den nächsten Tagen ihr erstes Kind erwartet. Der Weltmeister von 2002, 2003 und 2004 hatte am Wochenende aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme an einem Wettkampf in Puerto Rico abgesagt und sich auf den Heimweg nach Kauai/Hawaii gemacht. Beim Zwischenstopp am Montag in Dallas fühlte sich Irons bereits so schlecht, dass er auf den Anschlussflug verzichtete und stattdessen im Flughafen-Hotel eincheckte. Dort fand ihn das Personal am Dienstagmorgen (Ortszeit) leblos im Bett.

Dem deutschen Handball droht eine Zerreißprobe: Die Handball-Bundesliga (HBL) hat den bis September 2012 laufenden Grundlagenvertrag mit dem Deutschen Handball-Bund (DHB) fristgerecht zum 30. September 2011 gekündigt und einen Machtkampf angezettelt. Die Fronten scheinen vor dem Krisengipfel Anfang Januar verhärtet. Obwohl die Liga mit Nachdruck eine bessere Vermarktung der Nationalmannschaft fordert und auf eine Professionaliserung des Schiedsrichterwesens drängt, sieht sich der Verband in einer starken Verhandlungsposition: "Die Rechtslage ist eindeutig. Sollte es keine Einigung geben, gehen alle Rechte wie Vermarktung an den DHB zurück", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier.

Die Vancouver Canucks um den deutschen Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff haben in der nordamerikanischen Profiliga NHL den sechsten Saisonsieg eingefahren und damit den ersten Tabellenplatz in der Northwest Division erobert. Bei den Edmonton Oilers gewannen die Canucks mit 4:3. Mann des Tages in den Reihen der Gäste war Raffi Torres, der drei Treffer zum Sieg beisteuerte. Ehrhoff stand 22:20 Minuten auf dem Eis. Nach dem ersten Drittel führte Vancouver bereits mit 3:0 und sah wie der sichere Sieger aus. Doch dann drehte Edmonton auf und erkämpfte sich den zwischenzeitlichen Ausgleich. Rund neun Minuten vor dem Ende war es dann Torres, der den entscheidenden Treffer markierte.

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