Sport kompakt:FCK wieder Erster

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Kaiserslautern reicht ein Remis, um wieder an die Spitze der zweiten Liga zu klettern, in Italiens Fußball gibt es schwere Krawalle, Nistelrooy schickt ein Video nach Madrid.

Sport kompakt

Der 1. FC Kaiserslautern hat die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga zurückerobert. Am Montag reichte der Mannschaft von Trainer Marco Kurz ein 1:1 (0:0) beim MSV Duisburg, um mit 47 Punkten wieder am FC St. Pauli (46) vorbeizuziehen. Vor 14.200 Zuschauern in der MSV-Arena brachte Erik Jendrisek die Pfälzer (71. Minute) in Führung. Für Duisburg schaffte Srdjan Baljak (74.) noch den Ausgleich. Die Aufstiegschancen des MSV Duisburg haben sich bei nunmehr sechs Punkten Rückstand zum dritten Tabellenplatz reduziert. "Unser Ziel war, nicht zu verlieren, aber dem Spielverlauf nach war auch ein Sieg drin", sagte FCK-Profi Florian Dick zu dem Teilerfolg. (Die Ergebnisse und die Tabelle der zweiten Liga.)

Georges Mandjeck (links) und der 1. FC Kaiserslautern stehen wieder auf Platz eins der Zweitliga-Tabelle. (Foto: Foto: dpa)

Von schweren Krawallen war die Begegnung der italienischen Serie A am Sonntag zwischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin und dem FC Genua (3:2) begleitet. Während der Partie warfen Ultra-Gruppen aus Turin Feuerwerkskörper und Tränengas in Richtung der FC-Anhänger. Die wiederum revanchierten sich ebenfalls mit Feuerwerkskörpern, wobei ein Polizist verletzt und ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach dem Abpfiff kam es vor dem Stadion zu weiteren Zusammenstößen der Hooligans aus beiden Lagern. Juve und Genua drohen nun drastische Strafen. Die nächsten Punktspiele der beiden Mannschaften drohen nun, unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen zu werden. Zu Ausschreitungen kam es auch nach Ende der Partie SSC Neapel gegen Meister Inter Mailand (0:0). Neapolitanische Fans bewarfen den Bus der Inter-Spieler mit Steinen. Innenminister Roberto Maroni zeigte sich empört über die Vorkommnisse am Wochenende. Er rief die italienischen Klubs auf, die Hooligans mit neuen, strengeren Maßnahmen zu bekämpfen. Auswärtsreisen der Vereine sollten aufs Minimum beschränkt werden. Polizeichef Antonio Manganelli bemängelte die zunehmende Gewalt in der Serie A seit Beginn dieses Jahres.

"In Deutschland läuft der Karneval anders als ich ihn kenne. Hier ziehen sich alle komisch an - in Brasilien immer alle aus." (Ailton, früherer Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga und heute Spieler beim Sechstligisten KFC Uerdingen, in der Bild-Zeitung)

Der englischen Premiere League steht möglicherweise eine spektakuläre Regeländerung bevor. Liga-Verantwortliche sind in Gesprächen mit den 20 Erstligisten über eine Einführung von Play-off-Spielen um den vierten Qualifikationsplatz für die Champions League. Wie die Zeitung The Guardian berichtet, sollen demnach die Mannschaften auf den Plätzen vier bis sieben am Saisonende um die Qualifikation für die Champions League spielen. Das Modell wurde von Klubvertretern am 4. Februar vorgelegt und soll im April erneut verhandelt werden. Ausgerechnet die vier Top-Klubs Manchester United, der FC Chelsea, FC Arsenal und FC Liverpool haben sich angeblich gegen die Play-off-Regelung ausgesprochen. Also jene vier Vereine, die in den letzten Jahren stets die ersten vier Plätze belegt hatten. Noch ist aber völlig unklar, wann die neue Regelung im Falle einer Verabschiedung eingeführt werden könnte und ob sie überhaupt in den Spielplan passt.

Der ehemalige Bundesliga-Referee Herbert Fandel hat in der aktuellen Schiedsrichter-Affäre zu Umsicht gemahnt. "Bei solch einer heiklen Angelegenheit darf es keine Schnellschüsse geben", sagte Fandel dem "kicker" (Montag). Der 45-Jährige, der im Oktober die Nachfolge von Volker Roth als Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses im Deutschen Fußball-Bund (DFB) antreten soll, kündigte Veränderungen an: "Wir müssen jetzt sicher über neue Strukturen im Schiedsrichterwesen nachdenken", sagte Fandel. Von einem früheren Rückzug Roths, der Informationen in der Angelegenheit um Manfred Amerell zu spät weitergegeben haben soll, hält Fandel nichts: "Es gibt keinen Grund für ihn, vorzeitig zurückzutreten."

Mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack im zweiten Spiel für den Hamburger SV hat Ruud van Nistelrooy gleich auch seine Ex-Kollegen bei Real Madrid angespornt. "Van the Man" bersorgte sich unmittelbar nach dem 3:1-Erfolg am Samstag beim VfB Stuttgart ein Video seiner beiden Tore und schickte es an seine niederländischen Landsleute Rafael van der Vaart und Royston Drenthe. Die zeigten es vor der Partie bei Depertivo Xerez ihren Kollegen - und Real gewann 3:0. Van Nistelrooys Rolle des Doppel-Torschützen übernahm dabei Superstar Cristiano Ronaldo.

Der Niederländer Guus Hiddink soll Medienberichten zufolge neuer Nationaltrainer der Türkei werden. Hiddink werde spätestens am Freitag in Istanbul erwartet, berichteten türkische Zeitungen am Montag. Der Trainer hatte am Wochenende bekanntgegeben, seinen Vertrag in Russland nicht zu verlängern. Ein Sprecher des türkischen Fußballverbandes TFF in Istanbul wollte die Berichte am Montag nicht bestätigen. "Es gibt keine offizielle Erklärung in der Sache. Ich kann dazu nichts sagen", erklärte er. Den Berichten zufolge wird mit Hiddink über einen Vierjahresvertrag verhandelt, der ihm jährlich 3,7 Millionen Euro einbringen soll. Seit dem Rücktritt von Fatih Terim, der im vergangenen Jahr nach der verpassten WM-Qualifikation aufgegeben hatte, gab es mehrfach Spekulationen über seine Nachfolge. Zuletzt waren auch der ehemalige Bundesliga-Coach Giovanni Trapattoni und Bundestrainer Joachim Löw als Kandidaten gehandelt worden.

Werder Bremen hat Meldungen über eine mögliche Verpflichtung von Torwart Florian Fromlowitz und Verteidiger Konstantin Rausch zur neuen Bundesliga-Saison dementiert. Die Bremer sollen nach Informationen der Bild-Zeitung (Montag) bereit sein, für die beiden Profis von Hannover 96 rund fünf Millionen Euro Ablösesumme zu zahlen. "Wir haben keinerlei Interesse an diesen beiden Spielern", erklärte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs am Montag auf Anfrage. "Wir sagen das so deutlich, damit in unserem guten nachbarschaftlichen Verhältnis zu Hannover 96 keine Irritationen entstehen", fügte der Bremer Fußball-Chef hinzu.

Als erste deutsche Fußball-Nationalspielerin steht Birgit Prinz vor dem 200. Länderspiel. "Es ist eine schöne Zahl", sagte die 32 Jahre alte Frankfurterin zwei Tage vor ihrem Jubiläumsspiel an diesem Mittwoch (16.30 Uhr/ARD) in der Duisburger MSV-Arena gegen Nordkorea. Obwohl sie nicht so viel von Ehrungen hält, ist das Rekordspiel für Prinz etwas Besonderes. "Es ist schon eine coole Sache, dass ich das geschafft habe", meinte sie am Rosenmontag in Düsseldorf. Weltweit ist sie die neunte Spielerin, die diese Marke erreicht.

Deutschlands Basketball-Superstar Dirk Nowitzki hat die Allstar-Partie der NBA mit der West-Auswahl knapp verloren. Vor der Rekordkulisse von 108.713 Zuschauern im neuen Cowboys Stadium von Arlington vor den Toren von Dallas unterlag das Team um den 31-jährigen Würzburger und den zweiten deutschen Nationalspieler Chris Kaman dem Osten am Sonntag (Ortszeit) mit 139:141. Nowitzki genoss sein Heimspiel in vollen Zügen und war mit 22 Punkten zweitbester Werfer seines Teams. Der Blondschopf stand bei seiner neunten Teilnahme am Treffen der besten Basketballer der Welt erstmals in der Startformation und insgesamt 27:43 Minuten auf dem Parkett.

Der noch bei Hertha BSC unter Vertrag stehende Lucio hat sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen und wird mindestens ein halbes Jahr ausfallen. Der Brasilianer, der sich im September 2007 bei einem Spiel des Berliner Fußball-Bundesligisten bei Schalke 04 schwer am rechten Knie verletzt hatte, ist derzeit an Gremio Porto Alegre ausgeliehen. Lucio erlitt die Verletzung am Wochenende im Spiel um die Regionalmeisterschaft gegen den Lokalrivalen Sao José Porto Alegre. Auch die Verantwortlichen von Hertha sind geschockt, der Mittelfeldspieler hatte sich nach langer Verletzungspause nur mühsam wieder an Spitzenniveau herangekämpft. Erstmals spielte er wieder nach 21 Monaten Pause über 90 Minuten. Lucio hat noch bis zum Sommer 2011 einen gültigen Vertrag mit den Berlinern. Er war zu Saisonbeginn ausgeliehen worden, um ihm mehr Spielpraxis zu ermöglichen.

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