Sport kompakt:Borowski soll gehen

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Mittelfeldspieler hat beim FC Bayern keine Zukunft, Südafrikaner verärgert über Vuvuzela-Kritik, Becker gewinnt erstmals Profi-Tennisturnier, ManU verliert nächsten Topstürmer. Sport kompakt

Tim Borowski hat bei Bayern München keine Zukunft mehr. Wie sein Berater Jörg Neubauer gegenüber mehreren Medien bestätigte, plant der deutsche Fußball-Rekordmeister nicht mehr mit dem 29 Jahre alten Mittelfeldspieler. Borowski war erst zu Beginn der vergangenen Saison ablösefrei von Werder Bremen gekommen, hatte sich unter Trainer Jürgen Klinsmann jedoch nicht durchsetzen können. Der Hamburger SV und der VfL Wolfsburg sollen Interesse an einer Verpflichtung des 33-maligen Nationalspielers haben. Verlassen dürfen und sollen den FC Bayern darüber hinaus Andreas Ottl, Breno und Jose Ernesto Sosa. Auf Ottl hat angeblich schon Eintracht Frankfurt ein Auge geworfen, Breno wird womöglich an den AZ Alkmaar, den bisherigen Klub des neuen Bayern-Trainers Louis van Gaal, ausgeliehen. Sosa wiederum soll auf dem Wunschzettel des 1. FC Köln stehen. Die Zukunft von Christian Lell hängt wohl davon ab, ob dem FC Bayern noch der Transfer von Abwehrspieler Jose Bosingwa vom FC Chelsea gelingt. Unterdessen hat sich ein weiterer Abwehrspieler selbst bei den Bayern ins Gespräch gebracht. Der Brasilianer Ilsinho behauptete auf einer Internetseite, die Münchner seien an ihm interessiert. Ilsinho hat bei UEFA-Pokal-Sieger Schachtjor Donezk noch einen Vertrag bis 2011 und würde wohl rund 15 Millionen Euro Ablöse kosten. (Stellen Síe hier Ihre Traum-Elf des FC Bayern auf) ________________________________________________________________

Der Hamburger SV und der VfL Wolfsburg sollen Interesse an Tim Borowski haben. (Foto: Foto: Reuters)

Tennisprofi Benjamin Becker hat beim Rasenturnier im niederländischen 's-Hertogenbosch seinen ersten Titel auf der ATP Tour errungen. Der 28-Jährige aus Orscholz bezwang im Finale der Generalprobe für Wimbledon (22. Juni bis 5. Juli) den niederländischen Lokalmatador Raemon Sluiter nach 1:15 Stunden mit 7:5, 6:3. Für den Weltranglisten-82. war es erst das zweite Endspiel auf der Tour. Im September 2007 verlor er in Bangkok sein erstes Endspiel gegen den Russen Dimitri Tursunow mit 2:6, 1:6. Seinen bislang größten Auftritt hatte Becker als Qualifikant bei den US Open 2006, als er in der dritten Runde überraschend die Tenniskarriere von Andre Agassi beendete. Der Saarländer bezwang damals seinen berühmten Konkurrenten mit 7:5, 6:7, 6:4, 7:5 und erreichte erstmals das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. ________________________________________________________________

Der Wechsel von U21-Nationalspieler Marko Marin vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zu Ligakonkurrent Werder Bremen droht vorerst zu platzen und erst 2010 zu klappen. Die Gladbacher fordern für den Offensivspieler nach Meinung der Bremer eine zu hohe Ablöse. "Wenn es in diesem Jahr nicht möglich ist, dass Marin bei uns spielt, dann eben im nächsten Jahr", sagte Werder-Geschäftsführer Manfred Müller der Kreiszeitung Syke: "Wir sind nicht Wolfsburg, Leverkusen oder Bayern, wo einer mal eben viele Millionen in den Club steckt." Zuvor hatte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl dem Weser-Kurier gesagt: "Ich habe nicht das Gefühl, dass der Wechsel über die Bühne geht." Die Vereine lägen bei ihren Vorstellungen über eine Ablösesumme für den 20-Jährigen weit auseinander, von einer Annäherung sei man "weit entfernt". Marin, der mehrfach gesagt hatte, dass er zur kommenden Saison für Werder spielen wolle, hat in Mönchengladbach einen noch laufenden Vertrag und könnte 2010 ablösefrei wechseln. ________________________________________________________________

"Komm, Robinho! Mal sehen, ob du um die auch herum kommst." (Aufforderung der brasilianischen Fußball-Nationalspieler bei einer Safari an ihren Dribbelkönig Robinho. Vor ihrem Auto tummelten sich ein paar Löwen.) ________________________________________________________________

Mit Verärgerung haben große Teile der südafrikanischen Öffentlichkeit auf die Kritik von ausländischen Spielern und Journalisten am Lärm der Vuvuzela-Fan-Tröten in den WM-Stadien reagiert. "Vielleicht hat es die Europäer noch nicht gemerkt, dass sie nicht mehr unsere Kolonialherren sind!", meinte am Samstag Sportredakteur Mninawa Ntloko in der Zeitung The Weekender, der auf "merkwürdige Fan-Rituale" in europäischen Stadien verwies. Bitter fügt er hinzu, dass europäische Beobachter die Lautstärke der Vuvuzela bereits bei der WM-Vergabe in Zürich hätten hören können. "Aber nein: Da waren sie zu beschäftigt beim Versuch, Südafrika bei der FIFA zu diskreditieren", meinte er mit Blick auf die zunächst sehr negative Berichterstattung über das WM-Gastland in Europa. Auch andere Medien am Kap widmeten der Vuvuzela-Debatte am Samstag großen Raum. Einhelliger Tenor auch bei den Radio-Talkshows: Die Vuvuzela ist Teil der südafrikanischen Fußball-Folklore und muss bleiben! FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hatte bereits erklärt, er sehe keine Chance für ein Vuvuzela-Verbot bei der WM nächstes Jahr. (Glosse zum Thema Vuvuzela)

Der Verbleib von Hoffenheims wechselwilligem Torjäger Demba Ba scheint nach einem "ausführlichen Gespräch" zwischen Trainer Ralf Rangnick, Manager Jan Schindelmeiser und dem Angreifer geklärt. Gut eine Woche vor dem Trainingsstart von 1899 Hoffenheim am 29. Juni traf sich das Trio am Donnerstagabend, um die vom Berater des Stürmers und ihm selbst geäußerten Wechselabsichten zum VfB Stuttgart in verschiedenen Medien zu besprechen. "Demba hat gemerkt, dass der Weg über die Öffentlichkeit ein Fehler war", wurde Rangnick am Freitagabend in einer Pressemeldung zitiert. ________________________________________________________________

Der frühere Münchner Bundesliga-Stürmer Roque Santa Cruz steht offenbar vor dem Wechsel innerhalb der englischen Premier League von den Blackburn Rovers zu Manchester City. Nach einer Meldung der BBC sollen sich die "Citizens" mit Blackburn über den Transfer des 27 Jahre alten Fußball-Nationalstürmers aus Paraguay geeinigt haben. Angeblich soll Santa Cruz eine Klausel in seinem noch bis 2012 laufenden Vertrag haben, dass er für rund 21 Millionen Euro Ablöse vorzeitig gehen kann. In der Winterpause hatte Blackburn noch alle Angebote aus Mancherster abgelehnt. ________________________________________________________________

Der argentinische Nationalspieler Carlos Tevez verlässt nach zwei Jahren den englischen Fußball-Meister Manchester United. Das gab der Verein am Samstag auf seiner Homepage bekannt. United hatte der Investmentfirma, die die Rechte an dem Angreifer hält, umgerechnet rund 30 Millionen Euro geboten, um Tevez' Engagement, der bislang auf Leihbasis spielte, in einen Fünf-Jahres-Vertrag zu verwandeln. "Zu unserer Enttäuschung haben seine Berater dem Verein mitgeteilt, dass er nicht länger für United spielen möchte", hieß es in der Erklärung. Tevez wird mit den Premier League-Konkurrenten FC Chelsea und Manchester City in Verbindung gebracht. Tevez wurde mit Manchester zweimal englischer Meister und gewann 2008 im Finale gegen Michael Ballacks FC Chelsea die Champions League. Nach dem Portugiesen Cristiano Ronaldo, der für die Rekordsumme von 94 Millionen Euro vor einem Wechsel zu Real Madrid steht, ist der Argentinier bereits der zweite Angreifer von Trainer Sir Alex Ferguson, der dem englischen Erfolgsclub den Rücken kehrt. ________________________________________________________________

Nach der verletzungsbedingten Absage von Titelverteidiger Rafael Nadal für die All England Championships ab Montag in Wimbledon kann der Weltranglistenzweite Roger Federer mit einem Turniersieg wieder die Spitzenposition von dem Spanier übernehmen. Mit seinem insgesamt sechsten Sieg in Wimbledon würde Federer auf 11.220 Punkte kommen und im Ranking dann 485 Zähler vor seinem Rivalen liegen (10.735). Nadal, der am Freitag wegen anhaltender Knieprobleme seinen Verzicht auf Wimbledon erklärt hatte, gehen die 2000 Punkte von seinem Vorjahreserfolg komplett verloren. Sollte dem aktuellen Weltranglistendritten Andy Murray der erste britische Sieg seit Fred Perry 1936 gelingen, würde er Nadal zwar nicht vom ersten Platz verdrängen können, aber als neuer Zweiter mit 10.730 Punkten bis auf fünf Zähler an ihn heranrücken. Nadal hatte im vergangenen Jahr in einem dramatischen Finale gegen Federer erstmals in Wimbledon gewonnen und den Schweizer am 18. August schließlich nach 237 Wochen auch an der Weltranglistenspitze abgelöst. ________________________________________________________________

Basketball-Profi Kobe Bryant wird auch künftig für Meister Los Angeles Lakers in der nordamerikanischen Profiliga NBA spielen. "Ich gehe nirgendwo hin. Ich weiß das ganz genau und so vergeuden wir alle unseren Atem, wenn wir nur darüber sprechen", sagte der wertvollste Spieler (MVP) der Finalserie. Bryant wird damit eine Vertragsoption ungenutzt lassen, nach der er die restlichen zwei Jahre seines Vertrages in Los Angeles nicht hätte erfüllen müssen und ab 1. Juli als so genannter "unrestricted free agent" hätte wechseln können. Der 30-Jährige hat seine 13 Profijahre allesamt bei den Lakers verbracht und inzwischen vier Titel gewonnen.

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