Sperre für Phelps:Wasser-Star scheitert an Wasserpfeife

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Der US-Schwimmverband reagiert auf die "Marihuana-Affäre" - und sperrt den erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten. Michael Phelps hat drei Monate Pause.

Der US-Schwimmverband hat den 14-fachen Olympiasieger Michael Phelps wegen der Wasserpfeifen-Affäre für drei Monate gesperrt. Wie der US-Nachrichtensender CNN weiter berichtete, werde Phelps in dieser Zeit auch keine finanzielle Unterstützung erhalten. Phelps habe zwar keine Anti-Doping-Regel verletzt, jedoch habe der achtmalige Goldmedaillengewinner der Olympischen Sommerspiele von Peking viele Menschen enttäuscht.

Michael Phelps beim Wettkampf - nun muss er aussetzen. (Foto: Foto: AFP)

Das britische Boulevard-Blatt News of the World hatte Phelps mit einer Wasserpfeife am Mund abgebildet und so weltweit für Wirbel gesorgt. Der Schwimmstar entschuldigte sich für "sein Fehlverhalten", einen möglichen Konsum von Marihuana hat er bisher aber nicht direkt eingeräumt.

News of the World zufolge wurde das Foto auf einer Party im vergangenen November aufgenommen, als Phelps die University of South Carolina besuchte. In dem Bericht hieß es an keiner Stelle, dass Phelps Marihuana geraucht habe - wohl aber an einer Pfeife gesogen habe, die typischerweise für das Rauchen dieser Substanz verwendet wird.

"Ich bin 23 Jahre alt, und trotz des Erfolgs, den ich im Schwimmbecken hatte, habe ich mich jugendlich und unangemessen verhalten - nicht auf eine Art und Weise, die die Leute von mir erwarten", so der Athlet. "Das tut mir leid. Ich verspreche meinen Fans und der Öffentlichkeit, dass das nicht wieder vorkommt."

Das Internationale Olympische Komitee IOC hatte Phelps nach seiner Erklärung als großen Sportler gewürdigt. "Er hat sich für sein unangemessenes Betragen entschuldigt. Wir haben keinen Grund, seine Ernsthaftigkeit und seine Verantwortung als Vorbild in Zweifel zu ziehen."

Ein Verlust seiner acht Goldmedaillen von Peking droht Phelps nicht. Insgesamt hat Phelps bisher bei olympischen Spielen 14 Mal Gold geholt und ist damit der erfolgreichste Athlet der olympischen Geschichte.

Jedoch sprang bereits der erste Sponsor des Schwimmers ab: Kellogg Co. teilte am Donnerstag mit, der Werbevertrag mit Phelps werde nicht verlängert. Eine Sprecherin des Nahrungsmittelkonzerns sagte, das Verhalten passe nicht zum Image von Kellogg. Der Vertrag läuft Ende Februar aus.

Im Dezember 2004 hatte ein US-Gericht Phelps zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt, weil er alkoholisiert am Steuer seines Wagens erwischt wurde. Die Sponsoren hatten damals seine Reue akzeptiert. Nach der neuerlichen unrühmlichen Episode muss er nun mit Millionen-Verlusten rechnen. Zwei Top-Sponsoren (Speedo, Omega) bekannten sich indes bereits zum weiteren Engagement mit ihm und werteten seine Erklärung als positives Zeichen.

© sueddeutsche.de/dpa/ihe/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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