Schweiz: Stürmer gesucht

Wieder nicht erfolgreich: Wie schon im ersten Spiel gegen Albanien ließ der Schweizer Stürmer Haris Seferovic auch gegen Rumänien einige Chancen liegen. (Foto: Darren Staples/Reuters)

Trotz eines eklatanten Mangels an Torgefahr der Offensivkräfte stehen die Eidgenossen fast im Achtelfinale der EM.

Eigentlich sind die Schweizer sagenumwoben treffsicher, man denke nur an den Apfelschuss der mythischen Nationalfigur Wilhelm Tell. Bei der Europameisterschaft jedoch raufen sie sich die Haare und lamentieren über die mangelhafte Auswertung der Torgelegenheiten. Am Mittwochabend in Paris zogen sie nicht nur Duftwolken und Rollkoffer hinter sich her, sondern auch ein vielstimmiges Lamento, nachdem sie gegen Rumänien im zweiten Gruppenspiel nur ein 1:1 erzielt hatten. "Tja. Die Chancenverwertung . . .", seufzte Admir Mehmedi von Bayer 04 Leverkusen, der nach der Führung durch den Elfmeter von Bogdan Stancu (18. Minute) noch den Ausgleich (57.) erzielt hatte. "Da müssen wir uns an der eigenen Nase packen", fügte Mehmedi hinzu. Das galt insbesondere für Stürmer Haris Seferovic. Allerdings wird über die Frage, ob der Stürmer der Eintracht überhaupt einen Riecher hat, in Frankfurt schon länger gerätselt, in der Bundesliga kam er in der vergangenen Saison auf lediglich drei Treffer. Die Anhänger der Schweizer dürften nun von ähnlichen Zweifeln geplagt werden. Seferovic hatte in der ersten Halbzeit zwei exzellente Möglichkeiten vergeben und ging nach der Partie frustriert und grußlos von dannen. Trost spendeten Kapitän Stefan Lichtsteiner und Mehmedi, sie hielten Seferovic zugute, dass er aufopferungsvoll für die Mannschaft gearbeitet habe; Lichtsteiner erinnerte ergänzend daran, dass Seferovic im Rückspiel der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg die Eintracht in der Bundesliga gehalten hatte. "Manchmal gehen sie rein, manchmal nicht. Das hat viel mit Wettkampfglück zu tun", sagte Lichtsteiner.