Schalke - Bremen:Der alte Fritz

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In einem Spiel, in dem Schalke beste Chancen hat, gewinnt am Ende der SV Werder. Pizarro, Ujah und der alte Clemens Fritz erzielen die Treffer für die Bremer.

Die Bremer feierten ausgelassen ihren Befreiungsschlag im Abstiegskampf und ihren überragenden Jubilar Clemens Fritz. Die im Stadion verbliebenen Anhänger der Königsblauen pfiffen ihre Mannschaft gnadenlos aus. Mit einer bitteren 1:3 (1:1)-Niederlage gegen Werder hat der FC Schalke 04 fast schon fahrlässig den Sprung auf einen Champions-League-Platz verpasst; er bleibt trotz patzender Konkurrenz Tabellensechster. Die Hanseaten vergrößerten mit ihrem ersten Liga-Sieg seit dem 8. November (2:1 in Augsburg) den Abstand zu den Abstiegsplätzen.

Der umworbene Abwehrspieler Joel Matip brachte die Schalker früh in Führung (4.). Doch weil die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter auch beste Chancen nicht zu weiteren Toren nutzte, konnte Werder-Kapitän Fritz in seinem 300. Bundesligaspiel für die Bremer ausgleichen (43.). Mit seinem 179. Bundesligator ließ Altstar Claudio Pizarro Werder dann schon jubeln (54.), ehe Anthony Ujah in der 89. Minute - jeweils auf Vorarbeit von Fritz - alles klar machte. "Wir haben das Glück des Tüchtigen gehabt. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die Zukunft", sagt Fritz, 35, der im Sommer seine Karriere beendet, nach seinem ersten Liga-Treffer seit August 2011. Der alte Fritz erhielt auch ein Sonderlob von seinem Trainer. "Er war sehr stark. Schade, dass er im Sommer aufhört", sagte Viktor Skripnik.

Ecke Geis, Kopfball Matip - doch nach dem 1:0 schlampt Schalke

Schalke musste neben Weltmeister Benedikt Höwedes auch Linksverteidiger Dennis Aogo (Achillessehnenbeschwerden) ersetzen. Die Winter-Zugänge Alessandro Schöpf (1. FC Nürnberg) und Younes Belhanda (Dynamo Kiew) kamen noch nicht zum Zug. Werder-Coach Skripnik bot dagegen den vom FC Chelsea ausgeliehenen Papy Djilobodji in der Innenverteidigung auf. Zudem setzte er mit Pizarro und Ujah mutig auf zwei Stürmer.

Die frühe Schalker Führung erinnerte an den starken Start in der Hinrunde: Eckball Johannes Geis, Kopfballtor Matip - so lautete schon zu Beginn der Saison dreimal das Erfolgsrezept. Allerdings fehlte in der Folge die letzte Präzision: Die größten Chancen zum 2:0 hatte Klaas-Jan Huntelaar, der erst mit einem Heber die Latte traf (27.) und dann freistehend über das Tor schoss (34.). "In der Halbzeitpause mussten wir uns kneifen, dass es 1:1 steht. Alles was wir uns vorgenommen hatten, hat hervorragend geklappt", sagte Breitenreiter. "Und wir hatten auch in der zweiten Halbzeit noch genügend Chancen. Bei so einem hohem Aufwand müssen wir uns auch belohnen." Jetzt müsse man "die Köpfe hochnehmen, Ruhe bewahren und den nächsten Anlauf nehmen". Unterdessen freute sich Skripnik: "Der Anfang war nicht gut, aber der Schluss war souverän."

© SZ vom 25.01.2016 / SID, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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