Rodeln:Die Dominanz ist dahin

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Die erfolgsgewohnten deutschen Spitzenrodler um die Olympiasieger Felix Loch und Natalie Geisenberger fahren auch in Park City bloß hinterher.

Die Ergebniskrise der deutschen Rennrodler hat sich auch in Park City fortgesetzt. Felix Loch holte im US-Bundesstaat Utah als Dritter immerhin seinen ersten Podestplatz dieses Winters, der Olympiasieger wartet saisonübergreifend jedoch bereits seit vier Weltcups auf einen Sieg. Natalie Geisenberger stand ebenfalls noch nicht ganz oben auf dem Treppchen, nach dem vierten Platz in Park City blickt die Olympiasiegerin auf ihren schwächsten Saisonstart seit 2007 zurück. Nach dem schlechten Abschneiden der Deutschen eine Woche zuvor in Lake Placid ist das Hauptproblem allerdings offensichtlich: Die Amerikaner sind auf ihren Heimbahnen mittlerweile mehr als nur konkurrenzfähig. Sie fahren den einstigen Dominatoren davon.

"Ich bin froh, dass ich auf dieser schwierigen Bahn zweimal sauber durchgekommen bin", sagte der 26 Jahre alte Loch. Der Amerikaner Chris Mazdzer hatte auf der Olympiabahn von 2002 gesiegt, Wolfgang Kindl (Österreich) wurde Zweiter: "Chris weiß auf seiner Heimbahn genau, was er machen muss." Auch der Sieger wies auf diesen Vorteil hin. "Wir haben sowohl in Lake Placid als auch hier Hunderte Trainingsfahrten absolviert", sagte der 27-Jährige.

Für Thomas Schwab kommt all dies nicht überraschend, der Sportdirektor des deutschen Verbandes BSD beobachtet "seit zwei Jahren einen klaren Trend bei den Amerikanern. Sie haben in der sportlichen Führung etwas geändert, die Strukturen sind professioneller, die Konkurrenz ist enger. Das ist sehr gut für den Sport". Auch für Geisenberger sei diese Erkenntnis wichtig. "Jeder sieht, dass es eben keine Natalie-Geisenberger-Veranstaltung ist", sagte Schwab, zumal die Weltmeisterin sich auch der Teamrivalin Dajana Eitberger (Ilmenau) geschlagen geben musste: "Da wächst ihr eine echte Konkurrentin heran." Europameisterin Eitberger wurde Dritte hinter dem US-Duo Summer Britcher und Erin Hamlin. Nur bei den Doppelsitzern hält die deutsche Dominanz an: Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) sicherten sich ihren ersten Saisonsieg und beendeten damit den Lauf der von Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl).

© SZ vom 14.12.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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