Rhythmische Sportgymnastik:Schön wie "Jeannie"

Rhythmische Sportgymnastinnen verdrehen dem Zuschauer nicht nur die Augen, sondern sich selbst auch Rücken und Beine. Eleganter geht es kaum. Die schönsten Posen in Bildern.

Andreas Thieme

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Auch bei der 29. Weltmeisterschaft im japanischen Ise-Shima demonstrieren die rhythmische Sportgymnastik wieder ihren extravaganten Mix aus Grazie und Artistik. Insgesamt 150 eleganten Sportlerinnen aus 50 Ländern stellen ihr Können unter Beweis und verbiegen in Sekundenbruchteilen ihre Körper mit quirligen Bewegungen und anmutiger Haltung. sueddeutsche.de präsentiert die besten Fotos.Einen gesprungenen Spagat zeigt die Gymnastin Evgenia Kanaeva, Olympiasiegerin in Peking. Ihre Wirbelsäule kann man auf diesem Bild nur erahnen, die Beine bilden dagegen eine kraftvolle Linie. Mit der rechten Hand hält sie ihren Reifen, wen sie mit der linken im Publikum grüßt und dabei ansieht, bleibt wohl ihr Geheimnis. Wo sie nach diesem Sprung gleich landen wird wohl auch.Texte: Andreas ThiemeFoto: AFP

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Beeindruckende koordinatorische Fähigkeiten zeigt auch Neta Rivkin. Beide Hände braucht die Sportlerin aus Israel, um das eine Bein festzuhalten, mit dem anderen lässt sie locker einen Reifen um ihr Bein kreisen. Ihr Dress erinnert dabei ein wenig an einen futuristischen Schutzschild, welcher von schwarzen Einfassungen auf dem rosafarbenen Untergrund gestärkt wird. Der Gedanke daran lenkt wenigstens ab und zu von ihren Beinen ab. Welches nun ihr rechtes und welches das linke ist - man möchte es angesichts des angestrengten Blickes lieber gar nicht so genau wissen... Einfach auf das Schutzschild konzentrieren!Foto: AFP

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Verkehrte Welt dagegen bei Olga Kapranova. Richtet man den Blick nur auf den oberen Bildteil und betrachtet Hände, Kopf und Oberkörper der Russin, erinnert ihr Lächeln an den freien Fall während eines Fallschirmsprunges. Mit ausgebreiteten Armen und völlig gelöst fliegt die schöne Russin und betrachtet die Welt von oben. Fast wähnt man sich ob ihres seligen Gesichtsausdrucks auch im Himmel - ein Element will aber leider nicht so recht zu der schönen Vorstellung passen: Wo kommt nur dieser Fuß her? Mit dem scheint Kapranova abzuheben, während ihr Oberkörper bereits fliegt. Aber zum Glück ist da ja dieser goldenen Reifen, der beide Teile wieder verbindet und den geneigten Betrachter dieses Bildes mit beiden Beinen wieder auf den Boden zurückholt.Foto: AFP

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Angriffslustig präsentiert sich Daria Kondakova während ihres Auftritts. Das rot-schwarze Seil schwingt die Russin spielerisch um ihren Körper. Ebensogut könnte man sie sich als Torrero vorstellen, die mit dem roten Seil einen Stier anstachelt. Denkbar wäre aufgrund der Farbkombination aber auch ein karnevalesker Auftritt. Zwei rote Hörnchen auf dem Kopf - und fertig wäre das Teufelchen.Foto: AFP

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Vielleicht passt das Teufelchen aber doch nicht so gut, schaut man sich die fliegerischen Qualitäten von Daria Kondakova an. Ohne Seil und Kostüm sieht sie auf diesem Bild fast wie eine Weitspringerin in Aktion aus. Mit ihrer Farbkombination, hier: schwarz-rot-gold, könnte sie eigentlich auch für Deutschland antreten. Wahrscheinlich ist das aber nicht. Denn kaum eine Sportart wird so sehr von den russischen Sportlerinnen dominiert wie die Sportgymnastik.Foto: AFP

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Siegerehrung ohne Spagat: Hier freuen sich, zu diesem Anlass ausnahmsweise in aufrechter Haltung, die Gewinnerinnen des Einzelwettbewerbs: Vor Freude strahlend präsentiert die Russin Evgeniya Kanaeva (Bildmitte) ihre Goldmedaille, links neben ihr lächelt Landesgenossin Daria Kondakova über ihren zweiten Platz . Ganz rechts und etwas verhaltener zeigt Anna Bessonova aus der Ukraine ihre Bronzemedaille. Nicht ganz so freundlich schaute die Drittplatzierte...Foto: ap

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...während ihrer Kür. Da wirkte sie eher verbissen, die Haare zum strengen Zopf gebunden. Die Kombination aus schwarzer Kleidung, durchdringendem Blick und geheimnisvoll-goldener Kugel in der Hand weckt Erinnerungen an die düstere Zauberin aus dem russischen Märchen "Die feuerrote Blume". Und so ganz ohne Magie, wenn auch keine schwarze, kann das ja nicht funktionieren, sein Bein einfach so senkrecht neben dem Körper hinaufzustrecken, oder...?Foto: AFP

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Autsch, das tut ja schon beim Hinsehen weh. Die Lettin Yelena Meyerzone gehört offensichtlich zur Kategorie der Schlangenmenschen und könnte sich als solche nach dem Ende ihrer Karriere in der ryhthmischen Sportgymnastik womöglich Hoffnungen auf Engagements in einem Zirkus machen. Wie lange sie wohl gebraucht hat, um ihren Körper derart überdehnen zu können? Man will es eigentlich gar nicht wissen. Und eigentlich sieht sie auch gar nicht so wahnsinnig glücklich dabei aus.Foto: ap

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Erfrischend grazil wirkt hingegen Melitina Staniouta bei ihren Ausführungen. Neben der äußerst eleganten Haltung besticht die Weißrussin durch eine freche Farbkombination. Diese lenkt das Augenmerk unweigerlich auf die pinken Farbnuancen des Fotos und verleitet fast zu einem Suchspiel von Bildelementen in Form eines Quiz. Anzubieten wäre hier wahlweise "Welches Körperteil gehört eigentlich an welche Stelle?" oder auch "Suchen Sie den Fehler in diesem Bild...". Entscheiden Sie selbst!Foto: AFP

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Die bekannte Brücke präsentiert auf diesem Bild die Australierin Danielle Prince und lässt trotz edlem Kostüm Patienten mit Bandscheibenproblemen die Augen zusammenkneifen. "Isch habe Rücken" kommt einem da beim Zusehen als erstes in den Sinn und den eher aus Stunts bekannten Hinweis "Bitte nicht nachmachen!" darf man gern auch hier wörtlich nehmen. Orthopäden würden das wohl ohne zu zögern unterschreiben. Danielle Prince konzentriert sich hingegen ganz auf ihren Ball - und lässt dabei die Frage offen, ob die Brücke nun eigentlich von den Armen oder den Beinen gestützt wird. Na ja, Hauptsache der Rücken hält durch.Foto: AFP

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Im frischen Farbenmix und ganz ohne Rückenschmerzen präsentiert sich die Amerikanerin Ava Gehringer , die man sich glückselig mit ihren geschlossenen Augen und dem wehenden, blau-weiß-roten Band auch gut im amerikanischen Flaggenmeer während des US-Wahlkampfes vorstellen könnte. Ob sie da wohl auch dieses Outfit tragen würde?Foto: ap

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In einer Art Strudel scheint sich hingegen Weltmeisterin Evgenia Kanaeva zu befinden, deren ästhetische Pose aufgrund der Farbenwahl des eleganten Kostüms womöglich besonders Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und acht Jahren zusagt. Auch einen Wirbelsturm könnte man aus dem körperumkreisenden Band herauslesen - in ihrer Heimat hat die schöne Russin indes aufgrund ihrer Erfolge einen Sturm der Begeisterung heraufbeschworen.Foto: AFP

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Die Zuschauer mit ihrem Band zu hypnotisieren, scheint in dieser Einstellung Gymnastin Ulyana Trofimova aus Usbekistan zu versuchen. Womöglich hat sie aber auch ein Übereinkommen mit Vizeweltmeisterin Daria Kondakova (siehe Bild Nr. 4) getroffen, bald einmal als weiblicher Torrero aufzutreten. Das Kostüm wäre jedenfalls passend. Und das rote Band hat sie ja auch schon besorgt.Foto: ap

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Nach so vielen Drehungen und Verbiegungen kann einem ja beim Zusehen eigentlich nur noch schwindelig werden. Einmal der Fall, wird die Sportgymnastin schnell als "Bezaubernde Jeannie" wahrgenommen. Ein Glück, dass die selbst weitestgehend schwindelfrei ist.Foto: AFP

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