Radsport:Kittel wechselt zu Katjuscha

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Sprint-Spezialist unterschreibt Zweijahresvertrag. Damit formiert sich zur kommenden Saison eine Auswahl mit stärkerer deutscher Prägung.

Marcel Kittel als Vollstrecker, Rick Zabel und Tony Martin als Anfahrer sowie Tempobolzer: Im Radsport formiert sich zur kommenden Saison eine Auswahl mit stärkerer deutscher Prägung. Katjuscha-Alpecin gab am Mittwoch bekannt, dass Kittel nach seinen fünf Etappensiegen bei der Tour de France sich für zwei Jahre der Equipe mit Schweizer Lizenz anschließt. "Ich freue mich auf die Mannschaft und vor allem darauf, mit Tony und einigen anderen deutschen Rennfahrern unterwegs zu sein", sagte Kittel, der sich nach zwei Jahren von der belgischen Mannschaft Quick-Step Floors verabschiedet.

Kittels Abschied hat weniger finanzielle als sportliche Gründe. Teamchef Patrick Lefevere ließ Kittels Helfer Julien Vermote und Matteo Trentin ziehen, im vierfachen Giro-Etappensieger Fernando Gaviria meldete zudem ein Sprinter Ansprüche an, der seinen Vertrag zuletzt verlängerte. "Ich möchte eine Diskussion über meinen zukünftigen Tour-Start und meine Rolle als Sprinter vermeiden", sagte Kittel, der anfügte: "Ich habe tolle Unterstützung über die letzten zwei Jahre bekommen und konnte hier nach meinem Horrorjahr 2015 wieder zu meiner Stärke zurückfinden." Bei Katjuscha füllt Kittel nun die Lücke, die der norwegische Sprinter Alexander Kristoff hinterließ - sehr zur Freude des deutschen Co-Sponsors. Das Team will mit dem 29-Jährigen auch weiter sein Image verbessern. Über Jahre hatte die einst russische Equipe mit positiven Dopingtests für Aufsehen gesorgt, hatte sich zuletzt dann neu aufgestellt, Lance-Armstrong-Helfer Wjatscheslaw Jekimow als Teamchef abgesetzt. Das Team habe sich "stark verändert und bietet mir und den anderen Jungs ein super Umfeld", sagte Kittel, der sich seit seinen ersten Erfolgen vor sechs Jahren als immer wieder als Anti-Doping-Vorkämpfer gegeben hat. Wie auch sein Freund Tony Martin, mit dem er zuletzt 2016 im gleichen Team fuhr.

© SZ vom 17.08.2017 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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