PSG:Tuchel wird Pariser

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Der frühere Dortmunder Coach Thomas Tuchel übernimmt Paris Saint-Germain. Er erhielt einen Zweijahresvertrag beim Ensemble um den Brasilianer Neymar. Tuchel sagte, er freue sich auf die Arbeit mit Spielern, "die zu den besten des Planeten gehören".

Seit Montag ist es amtlich: Thomas Tuchel wird neuer Cheftrainer beim französischen Fußballmeister Paris Saint-Germain. Der 44-jährige Coach hat die Verantwortlichen um Klubchef Nasser al-Khelaifi in Gesprächen überzeugt und wird, wie die SZ bereits vorab berichtete, einen Zweijahresvertrag unterschreiben.

Er komme mit "viel Freude, Stolz und Ehrgeiz" zu "diesem großen Klub des Weltfußballs", sagte Tuchel in einer Mitteilung von PSG. "Ich bin ungeduldig, mit all diesen großen Spielern zu arbeiten, die zu den besten des Planeten gehören." Zum Personal des Vereins gehören der Brasilianer Neymar, der Paris mehr als 200 Millionen Euro kostete, dazu der Franzose Kylian Mbappé und Weltmeister Julian Draxler.

Präsident Nasser al-Khelaifi würdigte Tuchel als einen der "konkurrenzfähigsten europäischen Trainer", wie er erklärte: "Seine ehrgeizige Persönlichkeit, sein erklärter Geschmack für ein nach vorne getragenes Spiel und seine Charakterstärke passen zum Stil, den wir Paris Saint-Germain immer geben wollten."

Tuchel, der als Taktiker und Analytiker gilt, tritt die Nachfolge des Spaniers Unai Emery an. Der 46-Jährige Emery führte Paris in zwei Jahren zu fünf nationalen Titeln. In der Champions League scheiterte Paris zweimal frühzeitig. Ähnlich groß wird der Erfolgsdruck für den deutschen Fußballlehrer sein, denn der mit Millionensummen aus Katar alimentierte Klub kennt nur ein Ziel, den Triumph in der Königsklasse. Trotz schwindelerregender Investitionen in neue Spieler präsentierte sich Paris auf der großen Bühne bislang schwach. Neymar musste nach einem Mittelfußbruch im Februar pausieren, wurde am Montag nun aber in das 23-köpfige WM-Aufgebot Brasiliens berufen - im Gegensatz übrigens zu Abwehrspieler Rafinha vom FC Bayern, der nicht nominiert ist.

In der vergangenen Saison scheiterte Paris im Achtelfinale der Champions League an Barcelona, ein Jahr später an Real Madrid. Emery, der vor seinem Engagement bei Paris dreimal die Europa League mit dem FC Sevilla gewonnen hatte, blieb den Nachweis schuldig, eine Gruppe von Individualisten auf höchstem Niveau zu einer Einheit formen zu können. Nun darf sich Tuchel an dieser Aufgabe versuchen.

Für den 44-Jährigen, der trotz des DFB-Pokalsiegs 2017 beim BVB gehen musste, ist Paris die erste Trainerstation im Ausland. Lange galt er als Kandidat der Nachfolge von Jupp Heynckes in München, weil der Rekordmeister zögerte, gab Tuchel schließlich Paris sein Wort.

© SZ vom 15.05.2018 / SZ, dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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