Portugal:Ronaldo schweigt

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Kein Wort: Cristiano Ronaldo weicht Fragen zu seiner Zukunft bei Real Madrid und seiner Steueraffäre beim Confed Cup in Russland weiträumig aus. (Foto: Yuri Cortez/AFP)

Der Kapitän der Portugiesen weicht Fragen zu seiner Zukunft und Steuerverfahren aus. So muss der FC Bayern dementieren, dass er an einer Verpflichtung interessiert ist.

Cristiano Ronaldo sagte kein Wort - und gab dem Gerede um seine Zukunft somit noch mehr Nahrung. Fragen zur Steueraffäre und seinem möglichen Auszug bei Real Madrid blieben ihm auch nach dem 2:2 beim Confed Cup gegen Mexiko treu. So sah sich am Montag sogar der FC Bayern genötigt, einen Bericht aus Italien über ein Interesse als "Ente des Tages" zu klassifizieren. Er wolle "ein- für allemal klarstellen", sagte Klubboss Karl-Heinz Rummenigge, "dass dieses Gerücht jeglicher Grundlage entbehrt".

Von Ronaldo wartete die Fußball-Welt auch am Montag auf eine ausführliche Wortmeldung. "Wir müssen nicht die Alarmglocken läuten", verkündete der 32-Jährige bloß in einem 45-sekündigen Statement im Auftrag eines Sponsors, mit Blick auf das Confed-Cup-Duell mit Gastgeber Russland am Mittwoch (17 Uhr). Danach boykottierte er alle Mikrofone und Kameras. Für diesen Affront, als offiziell prämierter Spieler des Spiels nicht an der Pressekonferenz teilgenommen zu haben, wird der Weltverband allerdings keine Strafe aussprechen. Die offizielle Begründung der Portugiesen: Ronaldo habe eine "medizinische Behandlung" erhalten.

Unterdessen reden andere über ihn. Der spanische Radiosender Onda Cero will erfahren haben, dass Verteidiger Pepe seinen Kumpel aus der Nationalelf von einem gemeinsamen Wechsel zu Paris St. Germain überzeugen will. Ein Indiz, dass sich Real wirklich auf einen Abschied einstellt, liefert das Abrücken des Hausblatts Marca: "Cristiano war immer ein separater Klub in einem gigantischen Klub wie Real Madrid", hieß es in einem Kommentar.

Ronaldo, gegen den in Spanien wegen angeblicher Steuerhinterziehung in Millionenhöhe ermittelt wird, ist nicht der einzige Profi von Real Madrid, der Probleme mit den Justizbehörden hat. Die kroatische Staatsanwaltschaft hat Untersuchungen gegen Mittelfeldakteur Luka Modric wegen Falschaussage aufgenommen. Der 31-Jährige soll im Korruptionsprozess gegen den mächtigen kroatischen Fußballfunktionär Zdravko Mamic wahrheitswidrig ausgesagt haben.

© SZ vom 20.06.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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