Playoffs in der DEL:Köln siegt in der Overtime

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Josip Simunic. (Foto: imago sportfotodienst)

Die Kölner Haie führen dank eines Treffers in der 79. Minute im Eishockey-Viertelfinale mit 2:0-Siegen gegen Mannheim. Die Fifa lehnt den Einspruch des kroatischen Verteidigers Simunic gegen seine WM-Sperre ab. Turbine Potsdam übernimmt mit einer starken Leistung die Tabellenführung in der Frauenfußball-Bundesliga.

Eishockey, Playoffs:

Die Adler Mannheim stehen schon nach dem zweiten Viertelfinal-Spieltag um die deutsche Eishockey-Meisterschaft mächtig unter Druck. Die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Hans Zach verlor am Mittwochabend mit 2:3 nach Verlängerung bei den Kölner Haien und liegt damit nach dem 0:1 zum Auftakt in der Serie "Best of Seven" 0:2 gegen die von Uwe Krupp gecoachten Kölner zurück. Andreas Falk avancierte mit seinem Treffer in der Overtime (79. Minute) vor 13.144 Zuschauern für die Gastgeber zum Matchwinner. Zuvor hatte Kai Hospelt die Gäste in die Verlängerung geführt. Nachdem er sein Team erst in Führung gebracht hatte (28.), erzielte der 28-Jährige nach den Kölner Toren von Falk (36.) und Robert Collins (39.) das 2:2. Vier Siege sind zum Einzug ins Halbfinale notwendig. Die dritten Partien der Runde der letzten acht Mannschaften werden am Freitag ausgetragen.

Einen Rückschlag mussten auch die Hamburg Freezers hinnehmen. Der Hauptrunden-Erste der DEL verlor mit 0:3 bei den Iserlohn Roosters, die damit den Ausgleich schafften. Auch der ERC Ingolstadt zog dank eines 5:1 gegen die Krefeld Pinguine gleich. Die Grizzly Adams Wolfsburg fuhren dagegen beim 4:0-Heimerfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers wie die Kölner den zweiten Sieg im zweiten Spiel ein. Als Dritter der Hauptrunde waren die Nürnberger in die Playoffs gestartet - nun herrscht Ernüchterung. In einem temporeichen Spiel in Wolfsburg schossen Tyler Haskins (8. Minute), Sebastian Furchner (18.) und Marco Rosa die Gastgeber schon im ersten Abschnitt mit 3:0 in Führung. Ramzi Abid legte dann noch einen Treffer nach (28.).

Nach der hitzigen Partie am Sonntag zwischen Krefeld und Ingolstadt mit mehreren Faustkämpfen und insgesamt 175 Strafminuten verteilten die Schiedsrichter diesmal nur jeweils 10 Strafminuten sowohl für die Ingolstädter als auch für die Pinguine. Auch ohne den gesperrten Verteidiger Tim Conboy revanchierten sich die Bayern, die sich in den Vor-Playoffs gegen Titelverteidiger Eisbären Berlin durchgesetzt hatten, für das 0:5 zum Auftakt.

Fußball-WM, Kroatien: Der kroatische Fußball-Nationalspieler und ehemalige Bundesliga-Profi Josip Simunic ist mit dem Einspruch gegen sein WM-Aus gescheitert. Die Berufungskommission des Weltverbandes FIFA wies die Beschwerde des früheren Verteidigers von Hertha BSC am Mittwoch zurück. Wegen diskriminierenden Verhaltens war Simunic von der Disziplinarkommission der FIFA für zehn Pflichtspiele gesperrt worden. Damit fällt der 36 Jahre alte Spieler von Dinamo Zagreb auch für die Weltmeisterschaft in Brasilien aus. Simunic hatte nach dem WM-Playoff-Spiel zwischen Kroatien und Island am 19. November in Zagreb gemeinsam mit einem Teil der Zuschauer den sogenannten kroatischen Gruß gezeigt. Diesen hatte die faschistische Bewegung Ustascha während des Zweiten Weltkrieges benutzt. Die FIFA-Kommission kam damals zu dem Schluss, dass durch diese Handlung die Würde von Personen verletzt worden sei und somit ein klarer Verstoß gegen die Disziplinarregeln der FIFA vorliege. Im WM-Eröffnungsspiel am 12. Juni in Sao Paulo gegen Gastgeber Brasilien fehlt den Kroaten zudem Bayern-Profi Mario Mandzukic. Die FIFA-Disziplinarkommission belegte den Angreifer nach seiner Roten Karte aus dem Spiel gegen Island mit der Mindestsperre für ein Spiel.

Handball-Bundesliga: Die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt haben Titelverteidiger THW Kiel in der Handball-Bundesliga weiter unter Druck gesetzt. Die Löwen besiegten am 27. Spieltag TuS N-Lübbecke problemlos 37:24 (21:9) und zogen mit 45:9 Zählern nach Pluspunkten mit Rekordmeister Kiel (45:7) gleich. Flensburg (44:10) bleibt nach dem souveränen 35:23 (20:11)-Erfolg gegen den VfL Gummersbach in Lauerstellung. Die Löwen feierten ihren zehnten Sieg in Serie. Bester Werfer der Gastgeber war Nationalspieler Uwe Gensheimer mit acht Treffern. Lübbecke (27:27) bleibt im Tabellenmittelfeld. Abstiegssorgen hat derweil weiterhin der ehemalige Rekordmeister Gummersbach. Die Oberbergischen liegen nur vier Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Für Flensburg erzielte der dänische Vize-Europameister Anders Eggert (13) die meisten Tore. Kiel muss erst am Sonntag bei HBW Balingen-Weilstetten ran.

Tennis in Miami: Mona Barthel ist auch beim hochrangig besetzten Tennis-Turnier in Miami in der ersten Runde ausgeschieden. Gegen die Schwedin Rebecca Peterson konnte die 23-Jährige aus Neumünster am Mittwoch ihr Auftaktmatch wegen einer Verletzung nicht beenden. Nach 68 Minuten musste Barthel gegen die Nummer 250 der Weltrangliste beim Stand von 4:6, 2:4 aufgeben. Vor zwei Wochen war sie bereits in der ersten Runde des Turniers im kalifornischen Indian Wells gescheitert.

Frauenfußball-Bundesliga: Turbine Potsdam hat sich vier Tage vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League in Topform präsentiert. In einer vorgezogenen Partie des 14. Spieltags der Frauenfußball-Bundesliga setzten sich die Brandenburgerinnen am Mittwoch beim MSV Duisburg mit 4:0 (4:0) durch. Die Tore erzielten Julia Simic (8./13. Minute), Asano Nagasto (30.) und Johanna Elsig (42.). Am Sonntag tritt Potsdam in der Champions League beim italienischen Meister ASD Torres Sassari an. Dank des Erfolgs in Duisburg übernimmt Turbine (35 Punkte) zumindest bis Sonntag die Tabellenführung. Rivale 1. FFC Frankfurt liegt mit 33 Zählern auf Rang zwei. Mit einem Sieg der Hessinnen am Wochenende gegen BV Cloppenburg würden beide wieder die Plätze tauschen.

Curlung-WM: Die deutschen Curlerinnen haben bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Saint John im achten Spiel die siebte Niederlage kassiert. Gegen Olympiasieger Kanada verlor das Team um den neuen Skip Imogen Oona Lehmann knapp mit 5:7. Nach einer starken Leistung der im Schnitt erst 21 Jahre jungen Mannschaft stand es nach dem neunten End noch 5:5. Doch im letzten Durchgang hielten die deutschen Curlerinnen gegen den WM-Favoriten nicht mehr mit. Gegen die Chinesinnen mussten sich die deutschen Curlerinnen zuvor bereits 4:6 geschlagen geben. Bei noch drei ausstehenden Spielen hat Deutschland keine Chance mehr, das Halbfinale zu erreichen. Am Mittwochabend (23.30 Uhr) ging es im neunten Spiel der Vorrunde gegen Südkorea.

Fußball, Karriereende: Beim Hannover 96 geht eine Ära zu Ende. Der Fußball-Bundesligist teilte am Mittwoch mit, dass Kapitän Steven Cherundolo wegen anhaltender Knieprobleme mit sofortiger Wirkung sein Karriere beendet und als Co-Trainer der U23 zur Verfügung steht. "Es ist nicht einfach, wenn man dann als Profi seinen letzten Tag hat. Ich freue mich aber, dass ich im Verein an anderer Stelle weiter mitarbeiten darf", sagte der 35-Jährige, der seit 1999 bei Hannover unter Vertrag steht. "Respekt vor dieser Entscheidung", sagte 96-Präsident Martin Kind, der Cherundolo als "außergewöhnlichen Spieler und tollen Menschen" bezeichnete, dem Hannover eine Menge zu verdanken habe. Der US-Amerikaner klagt seit Monaten über Knieprobleme, musste sich bereits drei Operationen unterziehen und konnte in der aktuellen Saison nur zwei Einsätze bestreiten. Cherundolo ist Bundesliga-Rekordspieler der Niedersachsen (302 Einsätze/sechs Tore). Seit 1999 hat er zudem 87 Länderspiele für das aktuell von Jürgen Klinsmann betreute US-Team bestritten.

Skispringen, Simon Ammann: Der viermalige Skisprung-Olympiasieger Simon Ammann setzt seine Karriere trotz des enttäuschenden Abschneidens bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi fort. "Skispringen ist meine große Leidenschaft. Ich spüre, dass der Zeitpunkt für einen Rücktritt noch nicht gekommen ist. Ich bin überzeugt, dass ich mit einem guten Aufbau weiterhin in der Weltspitze springen kann", teilte der 32 Jahre alte Schweizer am Mittwoch mit. Bei den Winterspielen in Sotschi hatte Ammann, der 2002 und 2010 jeweils das Gold-Double schaffte, eine erhoffte Medaille klar verpasst. Nach intensiven Gesprächen mit seinem privaten und sportlichen Umfeld entschied er sich für eine weitere Saison. "Die Erfolge im ersten Teil der vergangenen Saison und auch die Erkenntnisse im Materialbereich sind vielversprechend. Deshalb verspüre ich große Motivation, weiterzumachen", erklärte Ammann.

Ski alpin, Maria Höfl-Riesch: Das Rätselraten um Maria Höfl-Rieschs Zukunft endet am Flughafen in München. Dort bekommt die beste Abfahrerin des Winters am Donnerstag ihre Kristallkugel überreicht. Es ist die womöglich letzte ihrer Karriere. "Maria wird morgen ihre Entscheidung bekanntgeben, wie es weitergeht", teilte das Management der dreimaligen Olympiasiegerin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Fährt sie noch die Weltmeisterschaften in den USA im Februar 2015 oder war der Sturz beim Weltcupfinale auf der Lenzerheide der Abschied von der Weltcupbühne - diese Frage soll im Beisein von DOSB-Präsident Alfons Hörmann beantwortet werden.

Schon vor ihrer Abreise aus der Schweiz kündigte die Skirennfahrerin an, eine Entscheidung bald treffen zu wollen. "In den Urlaub möchte ich das nicht mitnehmen, den Urlaub möchte ich auf jeden Fall genießen. Ich glaube, das kann ich nur, wenn da klare Verhältnisse herrschen", sagte die 29-Jährige nach dem bitteren Ende ihrer Gesamtweltcupträume. Ein Muskelfaserbündelriss an der Adduktorengruppe des linken Oberschenkels, eine schwere Prellung am linken Schultergelenk, eine schwere Knochenprellung am Oberarmkopf sowie ein Kapseleinriss am Ellenbogen mit Muskelrissen lautete die Diagnose nach ihrem schweren Sturz.

Tennis, Andy Murray: Wimbledonsieger Andy Murray und sein Trainer Ivan Lendl haben mit sofortiger Wirkung ihre Zusammenarbeit beendet. Der 26 Jahre alte Schotte gab die Trennung "in beiderseitigem Einvernehmen" auf seiner Homepage bekannt. Murray hatte den früheren Weltranglistenersten am 31. Dezember 2011 als Trainer verpflichtet und danach seine größten Erfolge gefeiert. Unter Lendl gewann der Brite Wimbledon (2013) sowie die US Open und Olympia-Gold (beides 2012). Einen Nachfolger benannte Murray noch nicht.

"Ich werde Ivan ewig dankbar sein für seine harte Arbeit in den letzten beiden Jahren, die die erfolgreichsten in meiner Kariere waren", sagte Murray: "Ich werde mir jetzt etwas Zeit nehmen und die nächsten Schritte überdenken".Lendl fügt hinzu: "Es war eine fantastische Erfahrung für mich, in den beiden vergangenen Jahren mit Andy zu arbeiten. Er ist ein erstklassiger Kerl." Der gebürtige Tscheche will künftig wieder verstärkt auf der Senioren-Tour antreten.

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