Olympische Spiele:Brief ans IOC

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DOSB-Präsident Alfons Hörmann, IOC-Mitglied Claudia Bokel, Bürgermeister Olaf Scholz und Bewerbungs-Chef Nikolas Hill (v.l.) werfen einen wichtigen Brief ein. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Hamburg reicht seine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2024 nun offiziell ein. Die Hansestadt legt ihre Hoffnung darauf, gegen die namhafte Konkurrenz vor allem mit einem nachhaltigen Konzept zu punkten.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat seine Bewerbung für die Sommerspiele 2024 in Hamburg zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) geschickt. "Das ist eine deutsche Bewerbung. Wir schicken Hamburg als unseren Fahnenträger für das ganze Land ins Rennen", sagte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz am Mittwoch bei der Unterzeichnung des Briefes. Zweiter Unterzeichner war DOSB-Präsident Alfons Hörmann. "Wir laden die internationale Sportfamilie ein, unser erkennbar bunter und vielfältiger werdendes Land kennenzulernen", sagte er. Der Brief zum IOC wurde nach der Unterzeichnung von der deutschen Athletensprecherin Claudia Bokel in einem auf dem Hafen-Bürogebäude Dockland installierten Briefkasten geworfen. Zuvor trug eine Staffel aus sieben aktiven und ehemaligen Sportlern, darunter Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste und Paralympics-Teilnehmerin Stephanie Grebe, den Brief zum Einwurf. "Das ist ein bewegender Moment", sagte Scholz. "Gerade jetzt, da wir sehen, wie viele Menschen nach Deutschland kommen, sind die Olympischen Spiele ein Zeichen, das in die gleiche Richtung zeigt." Deutschland sei ein Hort für Demokratie und Weltoffenheit, so Scholz.

Die Bewerbung muss allerdings die entscheidende Hürde erst noch nehmen. Die Hamburger Bevölkerung entscheidet in einem Referendum am 29. November darüber, ob ihre Stadt die Spiele ausrichten soll. Gleichzeitig stimmen die Kieler über die Segelwettbewerbe auf der Förde ab. "Ich bin mir sehr sicher , dass es eine große Mehrheit geben wird", sagte Scholz. Aktuelle Umfragewerte liegen nicht vor. In der jüngeren Vergangenheit waren Berlin und Leipzig bei der Wahl für Sommerspiele gescheitert, Münchens Bewerbung für die Winterspiele 2022 wurde durch eine Volksbefragung gestoppt.

Hamburg wirbt nach eigenen Angaben im Vergleich zu vorherigen Wettkämpfen mit einem neuartigen Konzept. 90 Prozent der Sportstätten sollen nicht weiter als zehn Kilometer um das olympische Zentrum auf der Insel Kleiner Grasbrook entfernt sein. Zahlreiche Sportstätten sind zu Fuß zu erreichen. "Es können Spiele der Entschleunigung werden", sagte Hörmann. 23 Wettkampfstätten sind bereits vorhanden, müssen aber modernisiert und ausgebaut werden. Fünf Anlagen sollen neu errichtet werden. Scholz kündigte an, belastbare Aussagen über die Kosten vor dem Volksentscheid vorzulegen.

Das IOC vergibt die Spiele im September 2017 in Lima. Hamburgs Konkurrenten sind derzeit Budapest , Los Angeles, Paris und Rom.

© SZ vom 10.09.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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