Olympia:Große Hektik am "Super-Donnerstag"

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Ein Rennen wird verschoben: Eine bislang tägliche Nachricht aus Pyeongchang. (Foto: AP)

Zwei Ski- und zwei Biathlon-Rennen an einem Olympia-Tag: Welche Probleme drohen? Und wann legt sich der Wind? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Carsten Scheele

Der olympische Wind weht zu starktdie zahlreichen Verschiebungen im Zeitplan stellen die Organisatoren vor immer größere Probleme. Mit zwei Ski-alpin-Rennen wurde der Donnerstag in Pyeongchang bereits zum "Super-Donnerstag" erkoren, jetzt soll an diesem vollen Tag auch noch ein weiteres Biathlon-Rennen untergebracht werden. Geht das alles? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie voll ist der "Super-Donnerstag"?

Um 2 Uhr (alle Zeiten nach MEZ) findet bereits der erste Durchgang des Riesenslaloms mit Viktoria Rebensburg statt. Nach der Entscheidung im Snowboard-Cross der Männer (ab 5.30 Uhr) und dem Eiskunst-Paarlauf (2.30 Uhr) startet um 3.30 Uhr die Abfahrt der Männer mit Thomas Dreßen, um 5.15 Uhr der zweite Durchgang des Riesenslaloms.

Ist der Langlauf der Frauen im Einzel (Start 7.30 Uhr) geschafft, geht es sofort zum Biathlon, zwei Rennen sind geplant: Um 9.15 Uhr das Einzel der Frauen mit Laura Dahlmeier, um 12 Uhr der Einzelwettbewerb der Männer. Ach ja, das Eisschnelllauf-Finale der Männer über 10 000 Meter (12 Uhr) und die Rodel-Teamstaffel (13.30 Uhr) sowie diverse Vorkämpfe finden auch noch statt.

Übrigens wird der Freitag mit dem Frauen-Slalom und dem Super-G der Männer auch gleich nochmal "super" werden. ( Hier geht es zum aktualisierten Zeitplan)

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Ist das logistisch vertretbar?

Im Biathlon-Zentrum wird es zwischenzeitlich voll werden. Bei den Alpinen haben die Verantwortlichen das "Glück", dass die Speed-Diszipinen (Abfahrt) und die technischen Wettbewerbe (Riesenslalom) an verschiedenen Orten stattfinden: in Jeongseon und nördlich in Yongpyong. Für andere ist das weniger optimal, nicht zuletzt für die Zuschauer. Jeongseon und Yongpyong liegen knapp eine Stunde voneinander entfernt, zu weit, um beide Rennen verfolgen zu können. Auch die Funktionäre müssen sich entscheiden und können nicht - wie gewohnt - all ihre Sportler betreuen. "Das mag ich nicht. Jeder hat seine Wertschätzung verdient", sagt da beispielsweise der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. Holen etwa Rebensburg und Dreßen Medaillen, kann Maier nur mit einer/einem von beiden feiern.

Welche Probleme ergeben sich noch?

Im einzigen Hotel am Fuße der Abfahrtsstrecke werden die Betten knapp. Ursprünglich sollte hier immer nur eine "Belegschaft" die Nacht verbringen: die Frauen-Starterinnen mit all ihren Betreuern oder die Männer. Jetzt finden am Donnerstag die Abfahrt und am Freitag der Super-G der Männer statt, am Samstag bereits der Super-G der Frauen, die vorher eigentlich noch trainieren müssten. Die Männer müssen direkt nach ihrem Rennen abreisen.

Gibt es jetzt noch Lücken im alpinen Zeitplan?

Kaum. Zwar gibt es am Montag und Dienstag zwei Tage ohne alpine Wettkämpfe - dort ist aber jeweils ein Abfahrtstraining der Frauen angesetzt für das Rennen am Mittwoch. Viele Verschiebungen darf es in den kommenden Tagen nicht mehr geben.

Bleibt es so windig in Südkorea?

Die Meteologen erwarten, dass der Wind nachlässt. "Das Wetter wird ab Donnerstag besser. Wir haben Temperaturen von minus zwei bis minus sieben Grad", erklärt Sung Baik You vom Organisationskomitee. "Etwas bewölkt, aber kein Wind", glaubt Alpin-Rennchef Markus Waldner. Dazu ist leichter Schneefall angesagt - perfektes Wintersportwetter eigentlich.

Gab es bei Olympia schon einmal solche Verschiebungen?

Ja, als Beispiel werden stets die Winterspiele 1998 in Nagano herangezogen. IOC-Sprecher Mark Adams erinnert scherzhaft daran, dass die Männer-Abfahrt vor zwanzig Jahren "fünf Minuten vor der Schlussfeier stattfand". Tatsächlich wurde das Rennen wegen des Wetters um fünf Tage verschoben. Insgesamt sieben Rennen fanden an einem anderen Tag als zunächst geplant statt.

Mit Material von dpa und sid

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