Am Sonntagabend war die Erleichterung über den ersten von fünf nötigen Etappensiegen auf dem Weg zur WM 2018 groß, doch kurz nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg der niederländischen Nationalmannschaft in der Qualifikation gegen Bulgarien sorgte Assistenztrainer Ruud Gullit als "Kabinen-Reporter" für Unmut. Der frühere Weltklassespieler und Europameister von 1988 drehte nach dem Sieg ein Video in der Umkleide der Elftal und schickte es via Twitter und Instagram um die Welt.
"Das finde ich sehr seltsam, und das werde ich ihm auch sagen", sagte Gullits Vorgesetzter, Bondscoach Dick Advocaat, im niederländischen Fernsehen, als er davon erfuhr: "Ob ich mit ihm ein hartes Wort spreche? Das scheint vernünftig zu sein." Gullit hatte seinen Beitrag mit den Worten "Ein fantastisches Spiel" kommentiert.
Auch Arjen Robben trifft beim 3:1 gegen Bulgarien
Trotz des Sieges haben die Niederländer im Herbst noch einen weiten Weg bis zur Teilnahme an der WM 2018 in Russland vor sich. Zwei Spieltage vor Schluss belegen sie in der Gruppe A mit 13 Zählern den dritten Platz hinter Frankreich (17) und Schweden (16). Im Oktober empfängt die Niederlande dann Schweden zum vielleicht entscheidenden letzten Gruppenspiel und könnte dann zumindest noch die Playoff-Spiele im November erreichen.
Drei Tage nach dem 0:4-Debakel in Frankreich trafen in Amsterdam Davy Pröpper (7./80.) und FC-Bayern-Stürmer Arjen Robben (67.) für das Team von Advocaat; für Bulgarien war Georgi Kostadinow zum zwischenzeitlichen Anschlusstor (69.) erfolgreich. Für die Niederländer, die bereits die Teilnahme an der EM im vergangenen Jahr verpasst hatten, wäre ein weiteres großes Turnier ohne sie ein herber Rückschlag. Gegen Bulgarien beherrschten sie, angeführt vom starken Daley Blind, aber meist das Geschehen.