Neue Regeln in der Formel 1:Mehr Punkte, kürzere Rennen

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Mitten in der allgemeinen PS-Krise drückt die Rennstallgemeinschaft Fota aufs Tempo - und präsentiert ein neues Grundgesetz der Formel 1.

Elmar Brümmer

Mehr Spektakel bei weniger Ausgaben - mitten in der allgemeinen PS-Krise drückt die Formel-1-Rennstallgemeinschaft Fota aufs Tempo: Am Donnerstag stellte die Formula One Team Association in Genf Pläne vor, wie sich die Teams die Zukunft vorstellen. Auf der Grundlage wollen alle Rennställe in den nächsten Wochen ein neues Concorde Agreement unterschreiben.

Die Formel-1-Teams haben neue Regeln verabschiedet. (Foto: Foto: dpa)

In dem Pakt werden sportliche, technische und wirtschaftliche Punkte geregelt, es ist quasi das Grundgesetz der Formel 1. Mit der Unterschrift verpflichten sich die Teams zur Teilnahme bis 2012. Die Rollenverteilung in der Fota ist klar: Sprecher Luca di Montezemolo (Ferrari) steht für das Politische, BMW-Sportdirektor Mario Theissen für die technischen Belange, Martin Whitmarsh von McLaren-Mercedes für das Sportliche und Flavio Briatore (Renault) für kommerzielle Dinge.

Mit der Vermarktung waren die Autofirmen, die pro Saison zusammen etwa anderthalb Milliarden Euro in die Serie stecken, zuletzt unzufrieden. Für die drei Podiumsplatzierten soll es deshalb bald mehr Punkte geben: So soll der Sieger zwölf statt zehn Punkte erhalten, der Zweite neun (statt acht), der Dritte sieben (statt sechs). Das Siegen soll sich wieder mehr lohnen. Für mehr Spektakel soll ab 2010 auch eine neue Qualifikationsregelung sorgen, außerdem werden die Rennen von 300 auf 250 Kilometer verkürzt - und Bonuszahlungen sind vorgesehen: für den schnellsten Boxenstopp etwa. Die Testfahrten sollen weiter beschnitten werden - auch vor der Saison blieben dann nur vier Probetage.

Die umstrittene, weil teure Energierückgewinnung Kers soll standardisiert und zum Fixpreis angeboten werden. Leasingmotoren sollen halb so teuer werden (die Triebwerke von Mercedes würden dann pro Jahr nur noch fünf Millionen Euro kosten). Auch die Kosten für die Aerodynamik-Entwicklungen sollen halbiert werden, wofür auch die Weiterentwicklung während der Saison eingeschränkt werden soll.

Exotische Materialien sollen verbannt, Komponenten wie die Bremsen standardisiert werden. Einiges soll bereits bis zum Saisonstart Ende März umgesetzt sein. Wenn die Einigkeit hält, geht das. Mit der Offensive kommt die Fota dem Automobilweltverband Fia zuvor, der am 17. März selbst neue Regeln mit drastischen Einschränkungen verabschieden will. Auch das Honda-Team könnte dank der Fota überleben. Eine Übernahme durch Teamchef Ross Brawn steht bevor.

© SZ vom 06.03.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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