ATP-Turnier Stuttgart:Kohlschreiber verliert, Nadal siegt

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Philipp Kohlschreiber gab alles beim ATP-Turnier in Stuttgart. Gegen den Franzosen Gael Monfils war es nicht genug. (Foto: AFP)

Philipp Kohlschreiber muss sich im Viertelfinale in Stuttgart geschlagen geben, Rafael Nadal steht im Halbfinale. Bayern-Basketballer Anton Gavel verpasst das dritte Finalspiel.

Tennis, Stuttgart: Rafael Nadal kommt auf Rasen nur langsam in Schwung: Der topgesetzte Spanier musste beim 6:4, 6:7 (6:8), 6:3 gegen Bernard Tomic (Australien/Nr. 5) wie am Vortag über drei Sätze gehen, ehe er den Halbfinaleinzug beim ATP-Turnier in Stuttgart unter Dach und Fach gebracht hatte. Nadal benötigte 2:20 Stunden für seinen Sieg auf dem Centre Court - am Donnerstag waren es 2:48 Stunden gewesen. In der Runde der letzten Vier trifft der 14-malige Grand-Slam-Champion Nadal am Samstag auf Gael Monfils (Frankreich/Nr. 4), der den Augsburger Philipp Kohlschreiber (Nr. 6) im ersten Spiel des Tages mit 7:5, 3:6, 6:3 bezwungen hatte. Am Freitagnachmittag hatte noch Qualifikant Mischa Zverev (Hamburg) die Chance, mit einem Sieg über US-Open-Gewinner Marin Cilic (Kroatien/Nr. 2) als einziger deutscher Profi ins Halbfinale einzuziehen.

Basketball, Bundesliga: Titelverteidiger FC Bayern München muss im drittenFinale der Basketball-Bundesliga auf Anton Gavel verzichten. Der 30 Jahre alte Guard fehlt wegen einer Hüftblessur, teilte der Verein am Freitag mit. Gavel hatte sich die Verletzung bei der 78:80-Niederlage im zweiten Spiel gegen die Brose Baskets Bamberg am Mittwoch zugezogen.

"Wir haben schon häufiger solche Erlebnisse weggesteckt. Wir müssen uns jetzt selbst beweisen, dass wir Charakter haben", sagte Trainer Svetislav Pesic am Freitag. In der Halbfinalserie gegen ALBA Berlin hatten die Münchner in zwei Partien auf Spielmacher Heiko Schaffartzik verzichten müssen. Nun fehlt also der erst im vergangenen Sommer aus Bamberg verpflichtete Gavel. Die Münchner gewannen zwei ihrer drei Gastspiele in der laufenden Saison bei den Oberfranken.

Basketball, NBA: Die Golden State Warriors haben in den Finals der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ausgeglichen. Im vierten Spiel der "best-of-seven"-Serie setzten sich die Warriors um MVP Stephen Curry mit 103:82 bei den Cleveland Cavaliers von Superstar LeBron James durch und kamen damit zum 2:2. Damit sind mindestens zwei weitere Spiele nötig, Partie fünf findet am Sonntag bei den Warriors in Oakland statt.

"Heute sind wir mit der Mentalität ins Spiel gegangen, die es braucht, um zu gewinnen", sagte Curry, der mit den Warriors zwei empfindliche Heimniederlagen kassiert hatte. Bislang sind alle vier Spiele der Finalserie an die Auswärtsmannschaft gegangen. "Offensiv waren wir heute schrecklich", sagte James. Nur vier von 27 Dreiern brachten die Hausherren ins Ziel.

Der Kampf gegen zwei historische Negativserien bleibt damit völlig offen: Die Warriors laufen seit 1975 dem NBA-Titel vergeblich nach, die Stadt Cleveland wartet seit dem Erfolg der Cleveland Browns (Football) im Jahr 1964 auf einen Titel in den vier großen Ligen - die längste Durststrecke im US-Profisport überhaupt.

In Cleveland konnte James nicht an seine sensationellen Vorstellungen der ersten drei Spiele anknüpfen und kam nur auf 20 Punkte, keiner davon im letzten Viertel. Allerdings war der 30-Jährige auch sichtlich gehandicapt, nachdem er in der ersten Halbzeit mit einem Kameramann zusamengeprallt war und sich eine Wunde am Kopf zugezogen hatte, die genäht werden musste.

Generell wirkten die Cavaliers müde. Die Ausfälle der "Co-Stars" Kylie Irving und Kevin Love sind für James und Co. nicht ohne weiteres in jedem Spiel zu kompensieren. Dennoch machten die Cavs im dritten Viertel einen 15-Punkte-Rückstand nahezu wett, danach zogen die Warriors aber wieder davon. Golden State feierte in der NBA-Geschichte den höchsten Sieg eines Teams, das in einer Finalserie zurücklag.

Nach zuletzt schwacher Leistung zeigte sich Curry verbessert, er kam ebenso wie sein Teamkollege Andre Iguodala auf 22 Punkte. Topscorer der Partie war Clevelands Timofei Mosgow mit 28 Punkten - der Russe zeigte das wohl beste Spiel seiner Karriere.

Tennis, DTB: Bundestrainerin Barbara Rittner wird neue Chefin am Bundesstützpunkt des Deutschen Tennis Bundes (DTB) in Stuttgart. "Mit ihr ist die Position optimal besetzt", sagte der für den Leistungssport zuständige DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff. Rittner koordiniert in Stuttgart-Stammheim ab dem 1. Julihauptverantwortlich alle Fördermaßnahmen im Zusammenhang mit denDTB-Kaderspielerinnen. Unterstützt wird sie durch die ehemalige Topspielerin Christina Singer.

Die 42-jährige Barbara Rittner ist seit 2005 Fed-Cup-Teamchefin des DTB. Unter ihrer Führung reiften unter anderem Andrea Petkovic und Angie Kerber zu internationalen Topspielerinnen heran. 2014 erreichte Rittner mit dem Fed-Cup-Team das letztlich verlorene Finale gegen Gastgeber Tschechien in Prag.

Fechten, EM: Die deutschen Säbel-Weltmeister haben bei der Fecht-EM in Montreux einen historischen Triumph geschafft und erstmals in der Geschichte die Goldmedaille gewonnen. Das Dormagener Quartett mit Max Hartung, Matyas Szabo, Benedikt Wagner und Richard Hübers besiegte in einem dramatischen Finale den Vorjahressieger und Olympiadritten Italien 45:44 und holte damit das dritte deutsche Edelmetall. 2011 hatte es mit der Silbermedaille das bislang beste EM-Ergebnis gegeben, im Vorjahr gewann das Team Bronze. Damit beenden die deutschen Fechter die Titelkämpfe in der Schweiz mit einmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze.

Tennis: Tommy Haas hat zwei Tage nach seinem erfolgreichen Comeback das Viertelfinale beim ATP-Rasenturnier in Stuttgart verpasst. Der 37-Jährige musste sich in seiner zweiten Partie nach über einjähriger Verletzungspause dem Australier Bernard Tomic (Nr. 5) mit 6:7 (6:8), 2:6 geschlagen geben. Im Tiebreak des ersten Satzes vergab Haas zwei Satzbälle. Nach 1:16 Stunden verwandelte Tomic seinen vierten Matchball. Im Schatten des Altmeisters hatte zuvor überraschend Qualifikant Mischa Zverev das Viertelfinale durch ein 6:2, 6:4 gegen Andreas Seppi (Italien) erreicht. Dort trifft der Weltranglisten-502. Zverev am Freitag auf US-Open-Champion Marin Cilic (Kroatien/Nr. 2), der Lucky Loser Matthias Bachinger (München) mit 7;6 (7:2), 6:3 bezwang.

Fußball, U20-Nationalmannschaft: Die deutschen Fußball-Junioren haben das Viertelfinale bei der U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland erreicht. Im Achtelfinale besiegte die Auswahl von DFB-Trainer Frank Wormuth Nigeria am Donnerstag mit 1:0 (1:0).

Levin Öztunali (19. Minute) erzielte in Christchurch den entscheidenden Treffer für die deutsche Mannschaft, die den vierten Sieg im vierten Turnierspiel feierte. Im Viertelfinale trifft Deutschland am Sonntag (03.00 Uhr) auf Mali. Zuletzt hatte eine deutsche Elf 2009 den Viertelfinaleinzug bei einer U20-WM geschafft. Der bisher einzige Titelgewinn eines DFB-Teams in dieser Altersklasse datiert von 1981.

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