Nach OP an Formel-1-Fahrer:Massa bleibt auf der Intensivstation

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Formel-1-Pilot Massa liegt nach seinem schweren Unfall auf der Intensivstation. Sein Zustand ist nach Angaben einer ungarischen Behörde "zufriedenstellend".

Formel-1-Pilot Felipe Massa liegt nach einem schweren Unfall beim Qualifikationsrennen zum Großen Preis von Ungarn auf der Intensivstation. Der Zustand des Brasilianers sei nach einer Notoperation wegen eines lebensbedrohlichen Schädelbruchs aber zufriedenstellend, erklärte das ungarische Verteidigungsministerium am Samstagabend. Massa war nach dem Unfall ins Militärkrankenhaus in Budapest geflogen worden.

Das Auto von Felipe Massa nach dessen schwerem Unfall im Qualifying. (Foto: Foto: Getty)

Der Ferrari-Pilot hat bei dem Unfall einen Schnitt an der Stirn, einen Knochenbruch am Schädel und eine Gehirnverletzung erlitten. Der 28-Jährige werde nach dem erfolgreichen Eingriff über Nacht auf der Intensivstation bleiben, hieß es in der Erklärung des Ministeriums. In einer Meldung der Klinik war zuvor die Rede von einem lebensbedrohlichen Zustand gewesen. Der Rennstall Ferrari widersprach dem und nannte den Zustand des Formel-1-Fahrers "positiv".

"Felipes Zustand ist stabil. Er liegt im künstlichen Koma und morgen soll er aufgeweckt werden", sagte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali am Samstagabend. Meldungen, nach denen der in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn schwer verunglückte Fahrer Felipe Masse nach einer Operation in Lebensgefahr schwebe, bezeichnet er als "absoluten Quatsch". "Das ist Blödsinn", sagte Colajanni.

Massa hatte bei seinem Unfall einen Schnitt an der Stirn, einen Knochenbruch am Schädel und eine Gehirnverletzung erlitten. Wie das italienische Formel-1-Team am Samstagabend am Hungaroring mitteilte, sei die Operation im AEK-Hospital in Budapest positiv verlaufen. "Felipe bleibt nun unter Beobachtung in der Intensivstation." Neuigkeiten über seinen Zustand würden am späten Sonntagvormittag mitgeteilt, hieß es.

Wie Teamchef Stefano Domenicali bestätigte, wird Massa nicht beim Rennen starten. Einen Ersatzfahrer darf die Scuderia nicht nominieren, dieser hätte schon an der Qualifikation teilnehmen müssen.

Minutenlang komplette Ratlosigkeit

Überschattet vom schweren Unfall Felipe Massas hat sich das Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn eine glänzende Ausgangsposition im Titelrennen gegen WM-Spitzenreiter Jenson Button verschafft.

Angesichts der Dramatik gingen Fernando Alonsos erste Pole-Position in dieser Saison und das Chaos bei der Zeitnahme völlig unter. Wegen eines technischen Defektes herrschte minutenlang komplette Ratlosigkeit, wer welchen Platz belegt hatte. "Das Allerwichtigste ist, dass es Felipe gut geht", sagte der Zweitplatzierte Vettel etwas erleichtert, dass der Unfall nach aktuellem Stand keine schlimmen Folgen für den Vize-Weltmeister hatte.

Vermutlich traf Massa die Stahlfeder eines des Brawn-Mercedes von Rubens Barrichello am Kopf, woraufhin der Brasilianer in einer Kurve mit Tempo 190 in die Reifenstapel raste. Colajanni erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Ich habe gehört, es soll eine Feder gewesen sein, die Rubens verloren und die Felipe am Kopf getroffen hat. Daraufhin hat er die Kontrolle übers Auto verloren."

Der schreckliche Crash weckte Erinnerungen an den tödlichen Unfall von Henry Surtees am vergangenen Sonntag in England bei einem Formel-2-Rennen. Der Sohn des ehemaligen Motorrad- und Formel-1-Weltmeisters John Surtees war von einem herumfliegenden Rad des Autos eines Konkurrenten am Kopf getroffen worden.

"Man muss sich Gedanken machen", betonte nach dem schlimmen Massa-Crash Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Williams-Pilot Nico Rosberg (Wiesbaden), der sich im Qualifying am Ende Platz fünf sicherte, meinte: "Das ist schockierend." Man müsse sich "echt was überlegen". Das bereite einem große Sorgen, sagte WM-Spitzenreiter Jenson Button, der sich mit Startplatz acht zufriedengeben musste. "Unsere Gedanken sind bei Felipe Massa und wir hoffen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. BMW-Motorsportchef Mario Theissen sagte, alle hofften, dass Massa sich "nicht ernsthaft verletzt" habe.

Der Rettungswagen fuhr nach dem heftigen Unfall sofort an die Unglücksstelle. Mit Planen wurden das Auto und der Pilot vor neugierigen Blicken geschützt. Offenbar verlor Massa schon vor dem Unfall das Bewusstsein. Auf der Trage bewegte er sich aber. Zuvor hatte der Brasilianer keinerlei Reaktionen gezeigt, nachdem er von der Feder am Helm getroffen worden war. Massa nahm vor dem Einschlag nicht die Hände vom Steuer, um sich weiter zu schützen. Er wurde vom Medical Center an der Strecke mit dem Helikopter in ein Krankenhaus gebracht.

Die Ergebnisse im Überblick: 1. Fernando Alonso (Spanien) Renault 1:21,569 Min. 2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:21,607 3. Mark Webber (Australien) Red Bull 1:21,741 4. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:21,839 5. Nico Rosberg (Wiesbaden) Williams 1:21,890 6. Heikki Kovalainen (Finnland) McLaren-Mercedes 1:22,095 7. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:22,468 8. Jenson Button (Großbritannien) Brawn GP 1:22,511 9. Kazuki Nakajima (Japan) Williams 1:22,835 10. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari ohne Zeit;

11. Sébastien Buemi (Schweiz) Toro Rosso 1:21,608 12. Jarno Trulli (Italien) Toyota 1:21,688 13. Rubens Barrichello (Brasilien) Brawn GP 1:21,828 14. Timo Glock (Wersau)Toyota 1:21,848 15. Nelson Piquet Jr. (Brasilien) Renault 1:21,995

16. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) BMW-Sauber 1:21,738 17. Giancarlo Fisichella (Italien) Force India 1:21,807 18. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India 1:21,868 19. Robert Kubica (Polen) BMW-Sauber 1:21,901 20. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro Rosso 1:22,359

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