Christian Taylor siegt im Dreisprung:Drei Riesensätze zu Gold

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Das gab es zuletzt vor 16 Jahren: Mit Christian Taylor gewinnt erstmals seit langer Zeit wieder ein US-Amerikaner Gold im Dreisprung. Ein Satz über insgesamt 17,81 Meter beschert dem jungen Mann aus Florida den Olympiasieg. Die deutsche Frauen-Staffel läuft auf überzeugende Weise ins 4x100-Meter-Finale, auch Caster Semenya präsentiert sich in guter Form.

Es waren bemerkenswert weite Sprünge, mit denen Christian Taylor im Dreisprung in den Sandkasten hüpfte - und sie bescherten dem Amerikaner letztlich den Olympiasieg. Der Weltmeister und Topfavorit durfte also jubeln, denn einen amerikanischen Sieger hatte es in dieser Disziplin zuletzt vor 16 Jahren gegeben. Überlegen holte sich Taylor am Donnerstagabend in London mit der Weltjahresbestweite von 17,81 Metern die Goldmedaille.

Drei Sprünge zu Gold: Christian Taylor ist Olympiasieger im Dreisprung.  (Foto: AP)

Silber ging an seinen Landsmann Will Claye mit 17,62 vor dem Italiener Fabrizio Donato mit 17,48. Der britische Mitfavorit Philipps Idowu war in der Qualifikation gescheitert. Der 33-jährige Vize-Weltmeister und Olympia-Zweite von Peking hatte allerdings zuletzt Hüftprobleme - seine Absenz nutzte Taylor, der schießlich eingehüllt in die amerikanische Flagge durchs Stadion schlenderte.

Frauenstaffel sprintet ins Finale

Die Europameisterinnen Leena Günther, Anne Cibis, Tatjana Pinto und Verena Sailer haben den Einzug ins Finale über 4x100 Meter perfekt gemacht. Das DLV-Quartett zog als Dritter des zweiten Vorlaufs in 42,69 Sekunden in den Endlauf am Samstag ein. Schnellste waren die USA-Frauen in 41,64.

"Wir können im Finale auf jeden Fall noch etwas drauflegen", sagte Verena Sailer und wusste auch schon, wo der Hebel anzusetzen ist: "Die Wechsel könnten noch ein kleines bisschen besser sein." Vor allem Startläuferin Leena Günther fiel ein Stein vom Herzen: "Ich war schon etwas aufgeregt, vor so vielen Zuschauern in diesem Stadion zu laufen."

Freuen durfte sich auch Südafrikas 800-Meter-Läuferin Caster Semenya. Auch sie ist souverän ins Finale am Samstag (20.00 Uhr OZ/21.00 MESZ) eingezogen. Die 21 Jahre alte südafrikanische Fahnenträgerin gewann ihr Halbfinale in starken 1:57,67 Minuten und unterstrich damit ihre Ambitionen auf Edelmetall. "Diese Zeit gibt mir viel Selbstbewusstsein", sagte Semenya: "Ich war ein bisschen nervös. Aber das Publikum hat mich sehr gut aufgenommen und schöne Erinnerungen in mir geweckt."

Die Peking-Siegerin und Jahresweltbeste (1:56,76) Pamela Jelimo aus Kenia gewann ihren Lauf in 1:59,42 Minuten und steht damit ebenso im Finale wie Weltmeisterin Marija Sawinowa (Russland/1:58,57), die sich im dritten Halbfinale durchsetzte. Als Zweite hinter Semenya schaffte auch Europameisterin Jelena Arschakowa (Russland/1:58,3) den Sprung unter die besten Acht. Semenya war 2009 bei ihrem WM-Sieg in Berlin ins Rampenlicht getreten. Ihr Triumph wurde aber seinerzeit von dem Vorwurf überschattet, sie sei ein Mann.

Semenya musste sich einem Geschlechtstest sowie einer Hormonbehandlung unterziehen und gewann nach einjährigen Zwangspause bei der WM im vergangenen Jahr Silber.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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