Leichtathletik:"Endlich ist es mir gelungen"

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Rekord-Läufer: Julian Reus in Leizpig. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Am ersten Tag der Hallen-DM in Leipzig sorgt Sprinter Julian Reus mit deutschem Rekord über 60 Meter für das Highlight. Die alte Bestmarke bestand seit 28 Jahren.

Julian Reus riss die Arme in die Höhe, formte mit seinen Fingern das Siegeszeichen und nahm dann die Gratulationen seiner Konkurrenten entgegen: Zweimal hatte der Topsprinter in dieser Saison bereits den deutschen Hallen-Rekord über 60 Meter eingestellt - am Samstag in Leipzig klappte es dann: In 6,52 Sekunden war der Wattenscheider eine Hundertstelsekunde schneller als der Berliner Sven Matthes im Februar 1988.

Es war das Highlight am ersten Tag der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Leipzig. "Ich wollte einen geilen Wettkampf machen - ich glaube, das ist mir gelungen. Ich habe vieles richtig gemacht in dieser Hallensaison, endlich ist es mir gelungen", sagte der 27-Jährige, der damit alleiniger deutscher Rekordhalter in der Halle und im Freien ist. Über die 100 Meter hatte er 2014 in 10,05 Sekunden die Bestmarke gesetzt. Auf die Hallen-WM in Portland Mitte März verzichtet Reus allerdings für die Freiluft-EM in Amsterdam und die Olympischen Spielen.

Die neue deutsche Hallenmeisterin über 60 Meter, Tatjana Pinto, stand ihrem männlichen Pendant aber nicht viel nach. Mit ihrer Siegeszeit von 7,07 Sekunden katapultierte sie sich zur viertschnellsten Deutschen der Geschichte. "Ich bin einfach überwältigt. Damit habe ich nicht gerechnet, als ich angereist bin", sagte die Paderbornerin. Nur Marita Koch (7,04/1985), Silke Möller (7,04/1988) und Katrin Krabbe (7,06/1991) waren jemals schneller. Auch die Lokalmatadorin Cindy Roleder unterstrich ihre starke Form. Die Vize-Weltmeisterin über 100 Meter Hürden lief über 60 Meter Hürden in 7,88 Sekunden ins Ziel - nur vier deutsche Athletinnen waren jemals schneller als die Vize-Weltmeisterin. Gleichzeitig bedeutete dies europäische Jahresbestleistung.

In Abwesenheit des zweimaligen Weltmeisters und Titelverteidigers David Storl sicherte sich Tobias Dahm seinen ersten Sieg im Kugelstoßen. Der Sindelfinger gewann mit 20,00 Metern, hatte aber bereits im Vorfeld die Norm für die Hallen-WM in Portland (20,50) erreicht. Storl geht für das große Ziel Olympia in diesem Jahr in der Halle nicht an den Start. Bei den Frauen siegte Lena Urbaniak (Filstal/18,32) und schaffte damit auch die WM-Norm. Weltmeisterin Christina Schwanitz verzichtet wie Storl auf die Hallensaison.

Auch für die deutsche Stabhochsprung-Rekordlerin Silke Spiegelburg (Leverkusen) endete der Tag mit dem Sieg. Mit übersprungenen 4,56 gewann sie vor der ehemaligen WM-Zweiten Martina Strutz (Schwerin/4,51) ihren vierten deutschen Hallentitel. Deutsche Meisterin im Dreisprung wurde die Dresdnerin Jenny Elbe mit persönlicher Bestleistung von 14,15 Metern. Titelverteidigerin und Vierte der Hallen-EM 2015, Kristin Gierisch (Chemnitz), kam mit 13,97 auf Platz zwei. Über 60 Meter Hürden setzte sich zum vierten Mal in Folge der Leipziger Erik Balnuweit durch. Der EM-Vierte lief in 7,61 deutsche Jahresbestzeit. Über 3000 Meter gewann Florian Orth (Regensburg/8:07,39), im Weitsprung siegte wie im Vorjahr Alyn Camara (Leverkusen/7,82).

© SZ vom 28.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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