Legendäres Langstreckenrennen:Motorradfahrer Hernik stirbt bei Rallye Dakar

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Michal Hernik während der zweiten Etappe der Rallye Dakar. (Foto: dpa)
  • Rätselhafter Tod bei Kilometer 206: Michal Hernik ist bei der Rallye Dakar gestorben.
  • Es war die erste Teilnahme des polnischen Motorradfahrers an dem legendären Rennen.
  • Bislang starben in der Geschichte der Rallye Dakar mehr als 60 Menschen.

Leblos neben der Strecke gefunden

Nach nur drei Etappen gibt es bei der Rallye Dakar das erste Todesopfer. Der polnische Motorradfahrer Michal Hernik wurde am Dienstag in Argentinien auf der Etappe von San Juan nach Chilecito bei Kilometer 206 leblos aufgefunden, wie die Veranstalter am späten Abend mitteilten. Er lag demnach etwa 300 Meter von der Strecke entfernt. Die Ursache seines Todes ist noch unklar, es gebe keine äußeren Anzeichen eines Unfalls, hieß es.

Der 39-Jährige hatte erstmals an der Traditionsrallye, die in diesem Jahr zum 36. Mal stattfindet, teilgenommen. Der Sprecher des Veranstalters ASO, Gregory Murac, teilte mit, Hernik habe keinen Helm getragen, als eine Suchmannschaft seine Leiche auf der steilen und kurvenreichen Strecke fand. Das Motorrad habe auf dem Boden gelegen. Hernik habe kein Notsignal abgegeben. Die Suche nach Hernik wurde gestartet, als kein Signal seines Positionssenders mehr registriert wurde. Eineinhalb Stunden später wurde er gefunden. Die Todesursache wird von einem Richter in der Provinzhauptstadt La Rioja untersucht.

Zwei Jahre lang vorbereitet

Im Gegensatz zu den Spitzenpiloten ob im Auto, Lkw, Quad oder auf dem Motorrad war Hernik ein Anfänger, was die legendärste Rallye der Welt angeht. Zwei Jahre hatte er alles getan, um sich seinen Traum von der Dakar zu erfüllen. "Aber wir wissen nicht, was uns während dieser Rallye erwartet", hatte er vor dem Start gesagt. Mit der Startnummer 82 auf seiner KTM nahm er die Dakar 2015 in Angriff. Erfahrungen hatte er vorher bei Rallyes in Marokko und Abu Dhabi gesammelt.

Mehr als 60 Tote bei Rallye Dakar

Bislang starben in der Geschichte der Rallye Dakar (bis 2007 Paris-Dakar) mehr als 60 Menschen. Hernik ist das fünfte Opfer der bislang sieben Dakar-Rallyes in Südamerika. Vor einem Jahr war auf dem Weg von Chilecito nach San Miguel de Tucumán der belgische Motorradfahrer Eric Palante im Alter von 50 Jahren bei seiner elften Dakar-Teilnahme verunglückt. Zudem waren zwei nicht akkreditierte Journalisten ums Leben gekommen, als sie mit ihrem Wagen in eine Schlucht stürzten.

Aus Sicherheitsgründen wird das Rennen seit 2009 nicht mehr auf der traditionellen Strecke durch Nordafrika, sondern in Südamerika ausgetragen.

© SZ.de/dpa/SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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