Ex-Fifa-Vizepräsident plädiert auf nicht schuldig
Der aus der Schweiz in die USA ausgelieferte ehemalige Vizepräsident des Weltfußballverbandes Fifa, Jeffrey Webb (Kaimaninseln), hat im Fifa-Korruptionsskandal die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Bei einer ersten Anhörung vor einem Bundesgericht in New York plädierte der 50-Jährige auf nicht schuldig. Webb wurde gegen eine Kaution von zehn Millionen Dollar (umgerechnet 9,185 Millionen Euro) unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Er wurde unter anderem unter Hausarrest gestellt und musste seine drei Pässe abgeben.
Gegen Webb wird von der US-Justiz wegen Beteiligung an Verschwörung, Betrug, Bestechung und Geldwäsche ermittelt. Insgesamt werden 14 Personen aus verschiedenen Ländern und Gremien in dem jüngsten Fifa-Skandal vom US-Justizministerium beschuldigt.
Ende Mai in Auslieferungshaft genommen
Webb ist einer von sieben hochrangigen Funktionären des Weltfußballverbandes, die auf Ersuchen der US-Justiz Ende Mai am Rande des Fifa-Jahreskongresses in der Schweiz wegen des Verdachts auf Annahme von Bestechungsgeldern in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar in Auslieferungshaft genommen wurden.
Er war allerdings der einzige, der sich nach Angaben des Schweizer Bundesamtes für Justiz mit seiner Überstellung an die US-Behörden einverstanden erklärt hat. In amerikanischen Medien war darüber spekuliert worden, dass sein Anwalt Edward O'Callaghan mit den Ermittlern eine Vereinbarung getroffen habe, die auch eine Kooperation mit der Justiz beinhaltet.
Der ehemalige Bankier hatte 2012 in der Concacaf seinen ebenfalls angeklagten Vorgänger Jack Warner (Trinidad und Tobago) als Präsident abgelöst und gehörte seit dem gleichen Jahr auch der Fifa-Exekutive an. Bis zu seiner Festnahme in Zürich galt Webb auch als ein "Lieblingszögling" des Schweizer Fifa-Bosses Joseph S. Blatter.