Kathrin Hölzl beendet Karriere:"Ich habe alles probiert, ich kann auch nichts dafür"

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Karriereende: Kathrin Hölzl (Foto: S. Puchner/dpa)

Die ehemalige Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl beendet wegen gesundheitlicher Probleme ihre Karriere. Bundestrainer Joachim Löw nominiert nach der Absage der Bender-Zwillinge Heiko Westermann nach, auch Marco Reus meldet sich ab. Die Chancen für Angelique Kerber, an der Tennis-WM teilzunehmen, steigen - Scharapowa sagt ab.

Ski Alpin, Kathrin Hölzl: Die ehemalige Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl beendet ihre Karriere. Das gab die 29-Jährige am Montag am Mölltaler Gletscher in Österreich bekannt. Hölzl, Weltmeisterin von 2009, leidet seit Jahren an gesundheitlichen Problemen. Nach mehrmonatiger Pause war sie Ende 2011 in Lienz für ein Rennen in den Weltcup zurückgekehrt, schied dabei aber im zweiten Durchgang aus. Seitdem kämpfte die Bischofswiesenerin vergeblich um das Comeback im Weltcup. "Ich habe alles probiert. Ich kann auch nichts dafür, dass das so gekommen ist", sagte Hölzl. "Durch so was, was eigentlich unbegreiflich ist, die Karriere zu beenden, das ist halt schwierig."

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Tennis, WM: Die Weltranglisten-Dritte Maria Scharapowa hat ihre Teilnahme an der WTA-WM in Istanbul abgesagt und damit die Chancen auf eine Teilnahme von Angelique Kerber erhöht. Die Russin leidet noch immer an den Folgen einer Schulterverletzung und kann nicht beim Saisonabschluss der besten acht Tennis-Damen des Jahres vom 22. bis 27. Oktober starten. Das teilte die Spielerinnenorganisation WTA am Montag mit. Petra Kvitova, Sara Errani und Jelena Jankovic sicherten sich die Plätze fünf bis sieben. Bereits vorher qualifiziert waren Serena Williams, Victoria Asarenka, Agnieszka Radwanska und Li Na. Die Kielerin Kerber liegt aktuell auf Platz acht. Wenn die Norddeutsche diesen Rang hält, wäre auch sie in Istanbul dabei.

DFB, Heiko Westermann: Bundestrainer Joachim Löw muss in den WM-Qualifikationsspielen gegen Irland in Köln (11. Oktober) und gegen Schweden in Stockholm (15. Oktober) außer auf Lars Bender auch auf dessen Zwillings-Bruder Sven verzichten und hat dafür Innenverteidiger Heiko Westermann vom Hamburger SV nachnominiert. Das gab der Deutsche Fußball-Bund bekannt. Der Dortmunder Sven Bender fällt wegen einer Muskelverhärtung im Adduktoren- und Lendenwirbelbereich aus und muss voraussichtlich für zehn Tage pausieren. Die Diagnose ist eher eine Erleichterung, nachdem sein Klub-Trainer Jürgen Klopp nach dem 0:2 bei Borussia Mönchengladbach von einer "Ganzkörperprellung" gesprochen hat. Der Leverkusener Lars Bender hatte bereits am Sonntag wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel absagen müssen. Am Montagmittag meldete sich auch Dortmunds Mittelfeldspieler Marco Reus ab. Der 24-Jährige hat sich einen Anriss des Innenbandes im linken Sprunggelenk zugezogen.

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U21: Gleich drei Spieler haben DFB-Trainer Horst Hrubesch am Montag für die kommenden EM-Qualifikationsspiele der U21 abgesagt: Torwart Bernd Leno (Bayer Leverkusen) sowie die Mittelfeldspieler Leon Goretzka (Schalke 04) und Jonas Hofmann (Borussia Dortmund) stehen am 11. Oktober in Wiesbaden gegen Montenegro und vier Tage später in Kassel gegen die Färöer (beide 18.30 Uhr/Eurosport) nicht zur Verfügung. Hrubesch reagierte mit der Nachnominierung von Yunus Malli. Für den Mittelfeldspieler vom Mainz 05 ist es die erste Berufung für die U21. Leno leidet nach Vereinsangaben an muskulären Probleme auf der Oberschenkelrückseite, die auch in die Kniekehle ausstrahlen, Hofmann unter einer Sehnenscheidenentzündung in der linken Kniekehle. Er wird voraussichtlich zehn Tage ausfallen. Goretzka fällt wegen muskulärer Probleme aus. Die Absage Lenos, der beim 1:1 gegen Bayern München am Samstag eine überragende Leistung gezeigt hatte und bei der U21 im ständigen Zweikampf mit seinem Rivalen Marc-André ter Stegen (Borussia Mönchengladbach) steht, erfolgte laut Bayer in Absprache von Leverkusens Sportchef Rudi Völler mit DFB-Coach Horst Hrubesch. Leno wird seine Verletzung nun in Leverkusen auskurieren.

Urteil, Paralympics-Betrug: Rund 13 Jahre nach dem Betrugsskandal bei den Paralympics 2000 in Sydney hat die spanische Justiz die meisten beteiligten Funktionäre und Sportler freigesprochen. Der Ex-Präsident des spanischen Verbandes der geistig behinderten Sportler (FEDDI), Fernando Martin Vicente, wurde am Montag als einziger von 19 Angeklagten von einem Madrider Gericht zu einer Geldstrafe von 5400 Euro verurteilt. Spanien hatte bei den Paralympics in Sydney einen Basketball-Kader aufgeboten, in dem nur zwei der zwölf Spieler behindert waren. Die übrigen zehn Spieler waren völlig gesund und mit falschen Attests in das Team gekommen. Die Mannschaft gewann die Goldmedaille, musste diese aber nach der Aufdeckung des Skandals zurückgeben. Die Staatsanwaltschaft hatte für 19 Basketballer und Funktionäre je zwei Jahre Haft wegen Betrugs gefordert. Die Anklagebehörde einigte sich vor Gericht jedoch mit der Verteidigung darauf, dass der Ex-Verbandspräsident die alleinige Verantwortung übernimmt. Die Anklagen gegen die übrigen Beschuldigten wurden zurückgezogen. Dies wurde unter anderem damit begründet, dass sich das Gerichtsverfahren über eine ungewöhnlich lange Zeit von 13 Jahren hingezogen habe.

Fußball, Serie A: Ohne die verletzten deutschen Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose und Mario Gomez verlieren Lazio Rom und der AC Florenz in der italienischen Serie A an Boden. Das Duell der beiden Clubs am Sonntagabend in Rom endete 0:0 (0:0). Sowohl Florenz als Sechster (12 Zähler) als auch Lazio als Siebter (11) haben damit den Kontakt zur Spitzengruppe in der italienischen Meisterschaft vorerst abreißen lassen. Lazios Klose fehlte weiterhin nach seiner Fuß-Operation, Florenz muss noch länger auf den am Knie verletzen Gomez verzichten. Juventus Turin bleibt hingegen Tabellenführer AS Rom auf den Fersen, der Meister besiegte zu Hause den AC Mailand mit 3:2 (1:1). Die frühe Führung für die Gäste erzielte Mittelfeldspieler Sulley Muntari (1.), den Ausgleich besorgte Turins Regisseur Andrea Pirlo (15.). Nach den Treffern von Stürmer Sebastian Giovinco (69.) und Verteidiger Giorgio Chiellini (75.) erzielte Muntari (90.) nur noch den Anschluss für Milan. Juventus liegt nach dem siebten Spieltag mit 19 Punkten auf Platz drei der Tabelle hinter dem punktgleichen SSC Neapel und Spitzenreiter AS Rom. Milan steckt nach der Niederlage weiter im Mittelfeld fest und steht mit acht Zählern auf dem zwölften Rang.

BVB, Mats Hummels: Innenverteidiger Mats Hummels von Borussia Dortmund ist vom DFB-Sportgericht für ein Bundesliga-Spiel gesperrt worden. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag in Frankfurt/Main mit. Der Nationalspieler hatte bei der 0:2-Niederlage des BVB am Samstag in Mönchengladbach in der 81. Minute wegen eines elfmeterreifen Fouls im Strafraum von Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) die Rote Karte gesehen. Der Spieler beziehungsweise der Verein haben dem Urteil zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.

Fußball, international: Die Kluft zwischen Arm und Reich in den europäischen Fußball-Wettbewerben ist weiter groß. Während 24 Spitzenklubs, angeführt vom spanischen Rekordmeister Real Madrid, im Jahr 2012 einen Umsatz von 100 bis 500 Millionen Euro erzielten, setzte der Großteil der insgesamt 237 Klubs maximal zehn Millionen Euro (79) um, meist weniger als eine Million Euro (63). Dies berichtet der kicker mit Bezug auf den Benchmarking-Bericht der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Demnach ist Madrid der einzige Verein, der die 500-Millionen-Euro-Grenze durchbrochen hat. Aus Deutschland hält allein Rekordmeister Bayern München (332,2 Millionen Euro in 2011/12) mit. Schalke 04, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart gehören mit einem Umsatz von mindestens 100 Millionen Euro ebenfalls zu den europäischen Finanzgrößen. Insgesamt berichtet die UEFA von einem Umsatz in Höhe von 8,1 Milliarden Euro (34,2 Millionen im Schnitt).

Olympische Flamme, Sotschi: Das olympische Feuer an einer Fackel für die Winterspiele in Sotschi 2014 ist bei der Zeremonie in Moskau kurzzeitig erloschen. Fackelträger Schawarsch Karapetjan musste sich am Sonntag mit einem einfachen Feuerzeug helfen lassen. Dann brannte die Fackel wieder. Auf der Internetseite des kremlkritischen Radiosenders Echo Moskwy meinten Blogger zu der gefilmten Panne, dass dies wohl ein schlechtes Omen sei für die Spiele, die als Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin gelten. Der Chef des Organisationskomitees, Dmitri Tschernyschenko, spielte den Zwischenfall herunter: "So etwas passiert", sagte er. Ein Mitarbeiter hatte demnach das Ventil an der Fackel aus Aluminium nicht richtig geöffnet. Während des nun geplanten Staffellaufs mit einer Länge von 65 000 Kilometern durch das größte Land der Erde solle die Fackel nur mit dem Feuer aus einer Reservelampe aus Griechenland und nicht mit einem Feuerzeug entzündet werden. Bei der Übernahme des olympischen Feuers in Athen hatte das russische Staatsfernsehen am Samstag noch gejubelt, dass die völlig reibungslose Zeremonie dort ein sehr gutes Vorzeichen für die Spiele vom 7. bis 23. Februar 2014 seien. Der Panne in Moskau maßen die kremltreuen Medien aber keine Bedeutung bei.

Golf: Die Golfer aus den USA haben zum achten Mal den Presidents Cup gewonnen. Auf dem Muirfield Village Golf Club im Bundesstaat Ohio setzten sich die gastgebenden Amerikaner gegen den Rest der Welt außer Europa mit 18,5:15,5 durch. Für die US-Golfer war es der achte Sieg in der zehnten Auflage des Teamwettbewerbs, der als Vorbereitung für den prestigeträchtigen Ryder Cup im kommenden Jahr in Gleneagles/Schottland gilt. Den "Internationals" bleibt nur der Sieg von 1998 und das Remis von 2003. Vor den abschließenden zwölf Einzeln am Sonntag (Ortszeit) hatten die Amerikaner bereits mit 14:8 in Führung gelegen. Die "Internationals" verkürzten auf 14:17, ehe Tiger Woods seine Partie gegen den Südafrikaner Richard Sterne mit einem Loch Vorsprung gewann und so für den vorzeitigen Erfolg der Gastgeber sorgte. Mit vier Siegen und nur einer Niederlage war der 37 Jahre alte Weltranglistenerste der beste Spieler seiner Mannschaft während der viertägigen Veranstaltung. Woods sprach aber von einer tollen Mannschaftsleistung des gesamten US-Teams. Die meisten Punkte für den Gegner sammelten der Australier Jason Day und Graham DeLaet aus Kanada mit je 3,5 Zählern. In zwei Jahren wird der Presidents Cup im Jack Nicklaus Golf Club im südkoreanischen Incheon ausgetragen. Damit macht das Turnier erstmals in Asien Station.

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