Handball:Wiencek fällt lange aus

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Der Sieg in der Champions League gegen den Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt hinterlässt beim THW Kiel einen bitteren Nachgeschmack: Kreisläufer Patrick Wiencek verletzt sich schwer.

Der THW Kiel hat das Prestigederby in der Champions League gegen die SG Flensburg-Handewitt gewonnen, dabei aber seinen Kreisläufer Patrick Wiencek verloren - der sonst immer so süße Sieg gegen den Erzrivalen hinterließ diesmal einen bitteren Nachgeschmack bei den Kielern. Zu tief saß der Schreck beim deutschen Rekordmeister über Wienceks verhängnisvollen Unfall. Der 26-Jährige war in der zwölften Minute mit Rasmus Lauge zusammengeprallt und musste mit einer schweren Verletzung im rechten Knie das Spielfeld vorzeitig verlassen.

"Patrick wird sehr lange ausfallen", sagte THW-Trainer Alfred Gislason nach der Partie mit Leichenbittermiene. Bei der ersten Diagnose stellte Mannschaftsarzt Detlev Brandecker eine Instabilität im Knie fest, es bestand der Verdacht auf Kreuzbandriss. Sollte sich der bestätigen, würde der Nationalspieler auch für die EM im Januar 2016 in Polen ausfallen.

Der 27:23 (14:13)-Erfolg in der Champions-League-Vorrunde geriet da fast zur Nebensache, auch wenn die Kieler mit dem zweiten Sieg im dritten Spiel die Chance auf den Gruppensieg und damit die direkte Qualifikation für das Viertelfinale wahren konnten. "Patricks Verletzung wird uns richtig treffen. Aber es war großartig zu sehen, wie meine Mannschaft zusammengerückt ist", sagte Gislanson.

Das war eine wichtige Erkenntnis vor dem Bundesliga-Spitzenspiel am Mittwoch beim ungeschlagenen Tabellen- führer Rhein Neckar Löwen. "Eine halbe Stunde dürfen wir feiern, dann drehen sich alle Gedanken nur noch um die Löwen", betonte Rückraumspieler Domagoj Duvnjak nach dem Erfolg über Flensburg. "Es ging zwar nur um zwei Punkte in der Champions-League-Gruppenphase. Aber dieser Sieg war wichtig, sonst hätte jeder wieder von einer THW-Krise gesprochen", sagte Torhüter Nikolas Katsigiannis, der mit seinen Paraden maßgeblichen Anteil hatte an der geglückten Revanche für die 25:30-Niederlage in Flensburg vor drei Wochen in der Bundesliga.

In der Königsklasse konnten die Flensburger die personelle Schwächung der Gastgeber nicht nutzen. So klappte es nicht mit dem Geburtstagsgeschenk für Flensburgs Coach Ljubomir Vranjes, der am Samstag 42 Jahre alt wurde. "Leistung und kämpferische Einstellung haben aber gestimmt", sagte der Schwede, der 2014 mit seinem Team die Champions League gewann. Bis zu einer Wiederholung dieses Erfolges ist der Weg für Flensburg nach der zweiten Niederlage im dritten Spiel noch weiter geworden. Aber da nach dem neuen Modus in der Gruppenphase nur drei von acht Teams der Gruppe A ausscheiden, bleibt die SG im Rennen, wenngleich auch unter Druck. Vranjes: "Jetzt wird es wichtig, dass wir die Heimspiele gegen Celje und Istanbul gewinnen."

© SZ vom 05.10.2015 / SID, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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