Handball:Überraschende Mauer

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Erlangens Ersatztorhüter Michael Haßferter hält dem Aufsteiger beim 29:25 gegen Melsungen den ersten Sieg in der Handball-Bundesliga fest. "Nun weiß die Liga, was Heimspiele in Erlangen bedeuten", sagt Spielmacher Michael Haas.

Von Ralf Tögel

Sie hatten ja viel geredet über das schwere Auftaktprogramm, die Handballer des HC Erlangen. Erst die schwere Partie in Flensburg, dann das Heimspiel gegen Melsungen, die Überraschungsmannschaft des Vorjahres, die sogar eine Zeit lang im Titelrennen mitgemischt und sich als Vierter letztlich das Startrecht für das internationale Geschäft gesichert hatte. War die Partie beim Champions-League-Teilnehmer im hohen Norden mit 23:35 noch ordentlich in die Hose gegangen, hat der HC Erlangen nun mit dem 29:25-Erfolg gegen Melsungen gezeigt, "was wir können", wie Kapitän Michael Haaß sagte.

"Nun weiß die Liga, was Heimspiele in Erlangen bedeuten."

Selbst die Ausfälle des aus Kiel zurückgekehrten Torhüters Nicolas Katsigiannis, der sich einen Tag vor dem Spiel an der Hand verletzt hatte, sowie Linksaußen Martin Stranovsky, der sich krank abmelden musste, konnten die Mittelfranken nicht aus der Bahn werfen. Zwar musste auch Gäste-Trainer Michael Roth Spieler ersetzen, in der ersten Halbzeit waren die Nordhessen aber ein gleichwertiger Gegner, was auch im 15:15-Pausenstand Ausdruck fand. Den Ausfall von Michael Müller jedoch, der nach einem rüden Foul an Erlangens tschechischem Internationalen Pavel Horak mit der roten Karte Mitte der ersten Halbzeit zum Duschen geschickt wurde, konnten die Gäste nur noch in der ersten Spielhälfte kompensieren.

Nach dem Wechsel bekamen die Gastgeber vor 3122 Zuschauern das Geschehen zusehends in den Griff, auch weil Trainer Andersson Ersatzkeeper Haßferter ins Tor schickte. Der 21-Jährige, der den HCE letztendlich mit seinen Paraden zum ersten Saisonsieg führte, war neben dem 12-maligen Torschützen Ole Rahmel auffälligster Akteur beim Aufsteiger. Der HCE habe damit ein wichtiges Zeichen an die Konkurrenz gesendet, findet auch Spielmacher Michael Haaß: "Nun weiß die Liga, was Heimspiele in Erlangen bedeuten. Ich denke, die Konkurrenz ist jetzt gewarnt, wenn sie bei uns spielt." An diesem Mittwoch steht in Lemgo bereits die nächste Partie für den Aufsteiger auf dem Programm, ehe am kommenden Samstag der TVB Stuttgart gastiert.

© SZ vom 12.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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