Handball:Immer an der Grenze

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In einer rauen Champions-League-Partie bezwingt der THW Kiel den FC Barcelona mit einer Leistung, die ihm manche schon nicht mehr zugetraut hatten. Der größere Stresstest steht dem Rekordmeister allerdings noch bevor.

Von Jörg Marwedel, Kiel

Filip Jicha streichelte der dreijährigen Tochter seines Gegners Patrick Wiencek über den Kopf. Der dreimalige Torschütze hatte nach dem Match wieder viele alte Freunde zu begrüßen. Jicha war einst der wohl wichtigste Spieler jenes Teams des deutschen Handball-Rekordmeisters THW Kiel gewesen, das zweimal die Champions League gewonnen und die Bundesligasaison 2011/12 mit der maximalen Ausbeute von 68:0 Punkten beendet hatte. Der Tscheche hat in seinen Kieler Jahren von 2007 bis 2015 auch ein präzises Deutsch gelernt. Das wandte er nach dem Kieler 28:26-Sieg über seinen neuen Klub FC Barcelona im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales gewinnbringend an. "Sie haben uns auf die Fresse gegeben", sagte er: "Wäre das Spiel nicht in Kiel gewesen, hätte der THW wohl 20 Zeitstrafen kassiert." Aber, das fügte Jicha noch an: "So spielt man in der Champions League - immer an der Grenze, was Schiedsrichter gerade noch erlauben."

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