Das Bild zur bitteren Botschaft hatte Symbolcharakter. Sichtlich verkrampft blickt Golf-Profi Tiger Woods über das Grün, und "bedauerlicherweise", so heißt es in einer Mitteilung auf seiner Homepage wenige Zeilen weiter unten, "bin ich physisch nicht bereit, beim Masters teilzunehmen. Ein Start wäre die falsche Entscheidung". Von Donnerstag an geht es in Augusta um den Sieg beim wichtigsten Turnier des Jahres. Und der Kalifornier, der während seiner Karriere viermal in das wohl bekannteste grüne Jackett der Sportgeschichte geschlüpft war, ist wie so oft in den vergangenen Monaten nur Zuschauer. Er werde zwar beim Champions Dinner am Abend vor dem ersten Abschlag anwesend sein "und ein paar alte Freunde treffen", wird Woods, 40, zitiert. Wann er wieder bei einem Turnier starten kann, ist zurzeit unklar. "Ich schlage im Training täglich Bälle. Einen Zeitplan für eine Rückkehr gibt es aber nicht."
Die Ursache der Absage ist wieder einmal Woods' Rücken. Im September und Oktober 2015 war er wegen eines eingeklemmten Nervs operiert worden, "und ich bin wirklich froh über den Fortschritt". Wegen der starken Belastung beim Schwung müsse er aber "behutsam sein und das tun, was für meine Gesundheit und meine Karriere am besten ist". Nicht wenige Experten raten ihm daher zum Karriereende. Dies hatte zum Beispiel der Australier Greg Norman vorgeschlagen. Nach 79 Erfolgen auf der US-Tour müsse Woods, der 683 Wochen lang die Weltrangliste angeführt und 14 Major-Siege in seiner sportlichen Vita hat, ohnehin niemandem mehr etwas beweisen. "Und er hat ja auch noch viele schöne Erlebnisse mit seinen Kindern vor sich", sagte Norman. Woods' letzter Turniersieg datiert vom 4. August 2013, damals gewann er die World Golf Championship in Akron/Ohio. Eines der vier Majors entschied er zuletzt 2008 für sich.