Frauen-Fußball:Däbritz trifft doppelt

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(Foto: foto2press/imago)

Die Fußballerinnen des FC Bayern siegen beim Ligastart gegen Turbine Potsdam 3:1. Dem Titelverteidiger aus München tut der anfängliche Rückstand gut.

Von Kathrin Steinbichler

Ganz am Anfang, noch vor dem Anpfiff, war das Objekt der Begierde für alle im Stadion sichtbar ausgestellt. Die silberne Meisterschale glänzte auf einem Podest in der Sonne, als die Fußballerinnen des FC Bayern München und von Turbine Potsdam an diesem Freitagabend ins Grünwalder Stadion einliefen. Der Titelverteidiger aus München empfing zur Eröffnung der neuen Spielzeit den Ligavierten der Vorsaison. Ein Spitzenspiel zum Auftakt also, "das ist gut, dann wissen wir gleich, wo wir stehen", hatte Bayern-Kapitänin Melanie Behringer gesagt. Nachdem ihre Mannschaft dann einen Rückstand in einen 3:1 (0:0)-Sieg gedreht hatte, stellte die Nationalspielerin dann fest: "Das war noch nicht richtig gut von uns, aber für den Anfang nicht schlecht."

Immerhin elf WM-Teilnehmerinnen bekamen die 1720 Zuschauer in der Startaufstellung zusehen, darunter auch die Spielerin, der der erste Treffer der 26. Spielzeit gelang: Die australische Nationalspielerin Elise Kellond-Knight, die nach der WM zu Potsdam gewechselt war, überwand kurz nach der Halbzeit die verblüffte Bayern-Torhüterin Tinja-Riika Korpela mit einem Lupfer (51.) - der Titelverteidiger war daraufhin "ein bisschen in der Schockstarre", wie FCB-Trainer Thomas Wörle bemerkte. In der ersten Halbzeit, meinte Wörle, "haben wir uns ein bisschen die Zähne ausgebissen" an Potsdam. Das sorgte auch nach einer halben Stunde für einen ersten Schreckmoment, als Patricia Hanebeck den Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbei setzte. Das Gegentor nach der Pause "hat uns dann gut getan", meinte Bayern-Kapitänin Behringer: Plötzlich spielten die Münchnerinnen zielgerichteter und brachten ihre Spielzüge konsequenter zu Ende. Dazu brachte Trainer Wörle nach einer guten Stunde auch die vom SC Freiburg gewechselte Sara Däbritz, die zuletzt angeschlagen war. Die Nationalspielerin sollte für mehr gefährliche Anspiele in die Offensive sorgen - eine Rechnung, die aufging.

Zunächst aber war es eine feine Einzelaktion der von Gegner Potsdam verpflichteten Schottin Lisa Evans, die sich gleich gegen vier Potsdamerinnen durchsetzte, bevor sie zum Ausgleich einschob (65.). Danach zeigte Nationalverteidigerin Leonie Maier ihre Offensivspezialität: Ihre Flanke von rechts "kam so butterweich", sagte Torschützin Sara Däbritz, "dass ich sie nur noch rein machen musste". Ihr sehenswerter Flugkopfball bedeutete die Führung für den FC Bayern (75.), und mit der Sicherheit kam bei den Münchnerinnen auch die Spiellaune: Bei Evans' nächster Hereingabe war erneut Däbritz mitgelaufen und schloss den Angriff zum 3:1-Endstand ab (84.). Der Rest der Liga, der bei dem Spiel vor dem Fernseher saß, dürfte gewarnt sein.

© SZ vom 29.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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