Frankreich:EM ohne Benzema

Der in eine Erpressungsaffäre verwickelte Karim Benzema ist für die französische Nationalmannschaft nun bis auf Weiteres gesperrt worden. Das gab der französische Verband FFF am Donnerstag in Paris offiziell bekannt.

Der in eine Erpressungsaffäre verwickelte Fußball-Stürmer Karim Benzema ist für die Nationalmannschaft Frankreichs bis auf Weiteres gesperrt worden. Das gab der französische Verband FFF am Donnerstag in Paris bekannt. Der 27 Jahre alte Stürmer spielt bei Real Madrid. "Benzema darf nicht mehr nominiert werden", teilte FFF-Präsident Noël Le Graët in Paris mit, auch nicht für die EM 2016 im eigenen Land. Nationaltrainer Didier Deschamps habe die Entscheidung akzeptiert.

Benzema war im Fall der Erpressung von Teamkollege Mathieu Valbuena zum Beschuldigten erklärt worden. Valbuena war im Juni mit der Veröffentlichung eines Sex-Videos bedroht worden, falls der Profi von Olympique Lyon nicht 150 000 Euro zahlt. Benzema wird der Komplizenschaft mit den Haupttätern beschuldigt. Ihm drohen mindestens fünf Jahre Haft. Den Ausschluss von Benzema aus der Équipe Tricolore hatten in den vergangenen Tagen unter anderem Premier Manuel Valls und der Chef der französischen Profiliga LFP, Frédéric Thiriez, gefordert. Ein bekannter Sportler müsse ein Vorbild sein, hieß es. Benzema hatte in einem Interview vor einer Woche seine Unschuld beteuert und eine Vorverurteilung beklagt. Man ziehe ihn "durch den Dreck" und behandele ihn "wie einen Verbrecher", sagte der mit 27 Toren in 81 Länderspielen erfolgreichste aller noch aktiven Spieler der Nationalmannschaft dem TV-Sender TF1.

© SZ vom 11.12.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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