Formel-1-Start in Melbourne:"Grazie Jungs, Forza Ferrari"

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Vorne Mercedes: Lewis Hamilton vor Nico Rosberg. (Foto: REUTERS)
  • Mercedes dominiert beim Formel-1-Saisonstart: Weltmeister Lewis Hamilton kontert auch den letzten Angriff von Kollege Nico Rosberg. Sebastian Vettel ist glücklich.
  • Nur elf Autos erreichen in Melbourne das Ziel.
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Neues Jahr, altes Bild: Weltmeister Lewis Hamilton hat nach einer fehlerfreien Vorstellung das chaotische erste Rennen der neuen Formel-1-Saison gewonnen. Der Polesetter aus England zeigte beim Großen Preis von Australien keine Schwäche und verwies seinen Mercedes-Teamrivalen Nico Rosberg auf Platz zwei. "Es war ein absolut fehlerfreies Rennen. 100 Prozent Trefferquote, das gibt es nicht oft", urteilte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Sebastian Vettel fuhr gleich bei seinem Debüt für Ferrari auf das Podium - als Dritter im Albert Park von Melbourne ließ der 27-Jährige die Tifosi jubeln. Denn: Vettel holte in seinem ersten Rennen für die Scuderia das absolute Maximum raus. Die Silberpfeile waren nicht zu halten, aber dafür kassierte der Heppenheimer in der 24. Runde mit seinem auf den Namen "Eva" getauften Ferrari-Boliden den vor ihm gestarteten Williams-Piloten Felipe Massa, nachdem er vor seinem ersten Boxenstopp länger draußen bleiben und damit die entscheidenden Sekunden gutmachen konnte. "Grazie Jungs, Forza Ferrari", funkte Vettel über Funk an die Box. "Das war ein toller Start, wir können sehr stolz sein", ergänzte er später.

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:"Eine besondere Farbe"

Rot mit schwarzen Blickfängern: Ferrari stellt den SF15-T vor, mit dem Sebastian Vettel den Rennstall wieder an die Formel-1-Spitze bringen soll. Doch auch McLaren präsentiert einen schnittigen Boliden.

Hamilton und Rosberg lieferten sich hingegen wie schon bei den meisten Rennen im Vorjahr ein Privatduell und fuhren in einer anderen Liga als der Rest des Feldes. Dabei konnte WM-Herausforderer Rosberg Hamilton aber zu keinem Zeitpunkt wirklich unter Druck setzen. Am Ende fuhr der amtierende Champion ungefährdet seinen 34. Karriere-Triumph ein und untermauerte eindrucksvoll seinen Anspruch auf eine erfolgreiche Titelverteidigung.

"Er ist wie ein Weltmeister gefahren. 1:0 für ihn", befand Rosberg und lobte sein Team: "Es ist ein ganz erstaunliches Auto, das sie uns da wieder hingestellt haben."

In dieser Form scheint Hamilton jedenfalls unbezwingbar wie einst der Terminator im Kino zu sein. Action-Star Arnold Schwarzenegger führte dann auch bei der Siegerehrung die Interviews vor den Zuschauern.

Nico Hülkenberg landete im Force-India auf Platz sieben, Lokalmatador Daniel Ricciardo (Red Bull) wurde Sechster. Das war unerwartet", bekannte der Rheinländer nach einer verkorksten Winter-Vorbereitung. Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland) musste nach zwei Dritteln aufgeben, nachdem die Ferrari-Mechaniker beim Boxenstopp das linke Hinterrad nicht richtig angeschraubt hatten.

Selten war es in der Formel 1 so leicht in die Punkte zu fahren wie in Australien. Nur 11 von 20 möglichen Fahrern schafften es überhaupt ins Ziel. Auch für Max Verstappen, der sich im Alter von nur 17 Jahren und 166 Tagen zum jüngsten Fahrer in der Geschichte der Königsklasse kürte, war der Arbeitstag nach knapp 34 Runden beendet. Am Toro Rosso des Niederländers streikte der Renault-Motor.

Schon vor dem Start hatte Chaos geherrscht - nur 15 Autos waren ins Rennen gegangen und damit so wenige wie seit dem Skandalrennen von Indianapolis 2005 nicht mehr. Damals waren nur sechs Autos aufgrund von massiven Reifenproblemen gefahren. Kevin Magnussen (McLaren) und Daniil Kwjat (Red Bull) strandeten in Melbourne wegen technischen Problemen auf dem Weg in die Startaufstellung, Williams-Pilot Valtteri Bottas wurde wegen einer Rückenverletzung von den Ärzten gestoppt. Manor Marussia, Nachfolgerennstall des Pleiteteams Marussia, fuhr in Melbourne nicht einen einzigen Meter. Das Team schaffte es noch nicht einmal, den Motor anzulassen.

Linktipp: Ausführliche Berichte zum Rennen in Melbourne lesen Sie ab 9 Uhr in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.

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