Nach einem Unfall der beiden führenden Teamkollegen Mark Webber und Sebastian Vettel hat Lewis Hamilton den Großen Preis der Türkei gewonnen. Die beiden Red-Bull-Fahrer waren bei einem Überholmanöver von Vettel in der 40. Runde kollidiert, der Heppenheimer schied dabei aus. Webber fiel auf Rang drei zurück, den der WM-Spitzenreiter der Formel 1 nach zwei Saisonsiegen zuvor auch bis ins Ziel retten konnte.
Auf Platz zwei fuhr am Sonntag auf dem Istanbul Park Circuit Hamiltons McLaren-Mercedes-Teamkollege und Titelverteidiger Jenson Button. Rekordweltmeister Michael Schumacher kam im Mercedes als Vierter ins Ziel.
Nachdem die McLaren-Fahrer schon über mehrere Runden starken Druck auf die führenden Red-Bull-Piloten ausgeübt hatten, entschloss sich Vettel zu einem Überholvorgang. Dabei krachte der 22-Jährige seitlich in das Auto seines Teamkollegen Webber und fiel aus. Nach dem Aussteigen zeigte er mehrfach "den Vogel" als Ausdruck dafür, dass er Webber für verantwortlich hält.
"Ich glaube, es ist recht eindeutig. Ich war auf der inneren Seite und hab deshalb das Vorrecht für die nächste Kurve", klagte Vettel. Die Schuld liege beim Australier. Der verteidigte sich später: "Sebastian war auf Top-Speed, er war vorbei, dann kam er plötzlich rechts rüber. Wir müssen natürlich aufpassen, dass wir nicht gegenseitig reinfahren."
Rekordweltmeister Michael Schumacher durfte sich wie schon beim Großen Preis von Spanien im Mercedes über den vierten Rang freuen. Teamkollege Nico Rosberg schaffte es auf den fünften Platz. Adrian Sutil wurde im Force India Neunter, Nico Hülkenberg im Williams 17., einen Rang vor Timo Glock im Virgin.
Ergebnisse Motorsport, Formel , Grand Prix der Türkei (58 Runden à 5,338 km/309,396 km), in Istanbul:
1. Lewis Hamilton (England) McLaren-Mercedes 1:28:47,620 Std. (Schnitt: 209,066 km/h);
2. Jenson Button (England) McLaren-Mercedes + 0:02,645 Min.;
3. Mark Webber (Australien) Red Bull + 0:24,285;
4. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes + 0:31,110; 5. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 0:32,266; 6. Robert Kubica (Polen) Renault + 0:32,824; 7. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 0:36,635; 8. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 0:46,544; 9. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India + 0:49,029; 10. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber + 1:05,650; 11. Pedro de la Rosa (Spanien) Sauber + 1:05,944; 12. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro Rosso + 1:07,800; 13. Vitantonio Liuzzi (Italien) Force India + 1 Runde; 14. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams + 1 Runde; 15. Witali Petrow (Russland) Renault + 1 Runde; 16. Sébastien Buemi (Schweiz) Toro Rosso + 1 Runde; 17. Nico Hülkenberg (Emmerich) Williams + 1 Runde; 18. Timo Glock (Wersau) Virgin + 3 Runden; 19. Lucas di Grassi (Brasilien) Virgin + 3 Runden; 20. Karun Chandhok (Indien) Hispania + 6 Runden
Ausfälle: Jarno Trulli (Italien) Lotus (33. Runde/Defekt); Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus (34. Runde/Defekt); Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull (40. Runde/Kollision); Bruno Senna (Brasilien) Hispania (47. Runde/Defekt)
Schnellste Rennrunde: Witali Petrow (Renault) 1:29,165 Min.
Fahrer-Wertung nach 7 von 19 Rennen:
1. Mark Webber 93 2. Jenson Button 88 3. Lewis Hamilton 84 4. Fernando Alonso 79 5. Sebastian Vettel 78 6. Robert Kubica 67 7. Felipe Massa 67 8. Nico Rosberg 66 9. Michael Schumacher 34 10. Adrian Sutil 22 11. Vitantonio Liuzzi 10 12. Rubens Barrichello 7 13. Witali Petrow 6 14. Jaime Alguersuari 3 15. Sébastien Buemi 1 16. Kamui Kobayashi 1 17. Nico Hülkenberg 1 Team-Wertung nach 7 von 19 Rennen: 1. McLaren-Mercedes 172 2. Red Bull 171 3. Ferrari 146 4. Mercedes 100 5. Renault 73 6. Force India 32 7. Williams 8 8. Toro Rosso 4 9. Sauber 1
Nächstes Rennen: GP Kanada am 13. Juni in Montréal