Fifa-Skandal:Funktionär auf Kreuzfahrt festgenommen

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Der ehemalige Präsident des peruanischen Fußballverbandes Manuel Burga bei seiner Verhaftung in Lima, Peru. (Foto: Luka Gonzales/AFP)

Aufgrund der neuen Anklage des US-Justizministeriums haben Behörden nun drei Fußball-Funktionäre aus Südamerika festgenommen.

Der ehemalige Präsident des peruanischen Fußball-Verbandes, Manuel Burga, und Ecuadors Verbandschef Luis Chiriboga sind am Freitagabend im Zuge des Fifa-Skandals festgenommen worden. Burga, Mitglied des Entwicklungskomitees, beteuerte seine Unschuld, als er von der Polizei abgeführt wurde. Chiriboga, Mitglied des CONMEBOL-Exekutivkomitees, stellte sich in seinem Heimatland, das keine Staatsangehörigen ausliefert. Beide gehören zu den neuen Angeklagten im Fifa-Korruptions-Skandal. Auch Hector Trujillo, Generalsekretär des guatemaltekischen Verbandes und Richter am nationalen Verfassungsgericht, wurde gefasst. US-Behörden schnappten den 62-Jährigen in der Morgendämmerung auf einem Kreuzfahrtschiff in Florida beim Familienurlaub.

"Hector Trujillo wurde diesen Morgen auf einem Kreuzfahrtschiff in Port Canaveral festgenommen", sagte FBI-Sprecherin Kelly Langmesser: "Er wurde dann in FBI-Gewahrsam übergeben." Noch am Samstag muss er vor einem Bundesgericht in Florida erscheinen. Burga wurde in Perus Hauptstadt Lima auf internationalen Haftbefehl in Gewahrsam genommen, als er sein Haus verließ, und beharrte darauf, dass er die Vorwürfe gegen ihn aufklären werde.

Anklage vom US-Justizministerium

"Ich bin ruhig... ich habe keine Bestechungsgelder erhalten", sagte Burga dem Channel N: "Ich habe schon gewartet, ich wurde informiert, dass sie kommen." Die Staatsanwaltschaft teilte im Fall Chiriboga mit, dass ein Haftbefehl gegen ihn ausgestellt wurde und seine Bankkonten eingefroren wurden. Sein Anwalt sagte, dass er möglicherweise für 90 Tage inhaftiert werden könnte. Burga, Chiriboga und Trujillo gehören zu den 16 Offiziellen, deren Anklagen am Donnerstag vom US-Justizministerium in Washington öffentlich gemacht wurden.

Es geht um Bestechung in Millionenhöhe. Alle Verdächtigen gehören der CONCACAF und CONMEBOL an, der Verbände von Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Karibik. Bereits am Donnerstagmorgen waren in Zürich die beiden Fifa-Vizepräsidenten Juan Angel Napout (Paraguay) und Alfredo Hawit (Honduras) von den Schweizer Behörden verhaftet worden.

© SZ vom 06.12.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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