Fifa-Kandidatur von Diego Maradona:Hand Gottes will Blatter nachfolgen

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Diego Maradona will zur Fifa - meint er es ernst? (Foto: AFP)

Ein Scherz oder voller Ernst? Diego Maradona will für die Fifa-Präsidentschaft kandidieren. Das Team Abu Dhabi gewinn das Ocean Race der Segler. Ein ehemaliger NHL-Profi wechselt zum Eishockeyteam nach München.

Fifa, Präsidentschaft: Diego Maradona will Fifa-Präsident werden. "Ich bin Kandidat", erklärte der argentinische Ex-Weltmeister in einem Telefonat dem uruguayischen Sportjournalisten Víctor Hugo Morales, wie dieser über seinen Twitter-Account berichtete. Er habe Maradona angerufen, um ihn nach dem Gesundheitszustand seines Vaters zu fragen. Dabei habe Maradona ihm gesagt, er wolle für die Nachfolge des Fifa-Präsidenten Joseph Blatters kandidieren und ihm erlaubt, es zu veröffentlichen.

Morales gab die Kandidatur Maradonas auch in seiner Sendung im venezolanischen Fernsehsender Telesur bekannt. Der Weltmeister 1986 moderierte gemeinsam mit Morales während der Weltmeisterschaft in Brasilien bei der selben TV-Anstalt eine Sendung. Maradona hatte bei der Wahl des Fifa-Präsidenten im Mai den gegen Blatter unterlegenen jordanischen Prinzen Ali bin al-Hussein unterstützt. Der 54-Jährige hatte nach Blatters Ankündigung einer neuen Wahl des Fußball-Weltverbands erklärt, er könne bei einem Sieg des Prinzen eine Vizepräsidentschaft annehmen.

Segeln Ocean Race: Ian Walkers Team Abu Dhabi Ocean Racing hat sich den Gesamtsieg beim Segelrennen Volvo Ocean Race gesichert. Hinter Abu Dhabi, dessen Erfolg bei der bekanntesten Mannschaftsregatta um die Welt schon nach acht von neun Etappen feststand, verteidigte das niederländische Team Brunel mit Bouwe Bekking seinen zweiten Platz. "Wir gratulieren Abu Dhabi zum verdienten Sieg. Auf mein Team bin ich sehr stolz", sagte Bekking, dessen Crew auf der Abschluss-Etappe von Lorient über Den Haag nach Göteborg Zweite wurde. Gesamtplatz drei holte sich das chinesische Dongfeng Race Team. Der letzte Etappensieg nach insgesamt 38 000 Seemeilen um die Welt ging an das US-Team Alvimedica. Die 13. Ocean-Race-Auflage findet 2017/2018 statt.

Handball, Frauen: Die deutschen Handballerinnen dürfen trotz der sportlich verpassten Qualifikation an der Weltmeisterschaft in Dänemark teilnehmen. Dies gab der Handball-Weltverband IHF am Montagnachmittag bekannt. Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) erhält für die WM-Endrunde (5. bis 20. Dezember 2015) eine von zwei Wildcards und hat somit auch wieder die Chance auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen im nächsten Sommer in Rio. Die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard hatte die WM auf sportlichem Weg durch zwei Niederlagen (20:22, 26:27) in den Play-off-Spielen im Juni gegen Russland verpasst. Auch die deutschen Männer hatten bei ihrer WM zu Jahresbeginn in Katar von einer umstrittenen Wildcard profitiert und am Ende den siebten Platz belegt.

Golf, US Open: Jordan Spieth hat zwei Monate nach dem Masters auch die US Open gewonnen. Der 21 Jahre alte Golfprofi aus den USA setzte sich am Sonntag (Ortszeit) auf einer spannenden Schlussrunde in Chambers Bay im US-Bundesstaat Washington knapp vor dem Südafrikaner Louis Oosthuizen und Landsmann Dustin Johnson durch. Spieth spielte auf dem Par-70-Kurs eine 69 und lag mit einem Gesamtergebnis von 275 Schlägen letztlich einen Versuch vor Oosthuizen und Johnson. Der Texaner ist der jüngste US-Open-Champion seit Bobby Jones 1923. Zudem gelang es Spieth als sechstem Spieler der Golf-Geschichte, die ersten beiden Major-Turniere des Jahres zu gewinnen. Titelverteidiger Martin Kaymer aus Mettmann war am Freitag vorzeitig ausgeschieden. Auch Tiger Woods war wie die beiden anderen Deutschen Marcel Siem (Ratingen) und Stephan Jäger (München) bereits nach zwei Runden am Cut gescheitert.

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Eishockey, DEL: Der EHC München hat einen weiteren früheren NHL-Profi verpflichtet. Wie der Club aus der Deutschen Eishockey Liga am Montag mitteilte, kommt der Kanadier Jason Jaffray an die Isar. In der American Hockey League stürmte der 33-Jährige zuletzt in 244 Begegnungen innerhalb von vier Spielzeiten als Kapitän für die St. John's IceCaps im Osten Kanadas und erzielte 179 Punkte. Insgesamt kam der Angreifer für die Neufundländer in 684 Begegnungen in der unterklassigen AHL mit 534 Punkten zum Einsatz. Zudem lief er in der National Hockey League (NHL) in 49 Partien auf.

Fußball, Spanien: UD Las Palmas hat nach 13 Jahren die Rückkehr in die erste spanische Fußball-Liga geschafft. Die Mannschaft von der Kanaren-Insel Gran Canaria sicherte sich am Sonntag den letzten Aufstiegsplatz in die Primera División dank der Auswärtstorregelung. Nach einem 1:3 im Hinspiel gewann Las Palmas das Rückspiel im eigenen Stadion mit 2:0 gegen Real Saragossa. Betis Sevilla und Sporting Gijon hatten schon vor ein paar Wochen den Aufstieg geschafft.

Schwimmen, Michael Phelps: Nach seiner halbjährigen Sperre wegen einer Alkoholfahrt kommt Michael Phelps immer besser in Form. Der 18-fache Olympiasieger sicherte sich am Sonntagabend (Ortszeit) in Santa Clara über 200 Meter Lagen in 1:59:39 Minuten den Sieg. Zweiter wurde sein amerikanischer Landsmann Josh Prenot (2:00:43). Bei dem Schwimm-Meeting in Kalifornien hatte der 29-jährige Phelps am Samstag bereits über 200 Meter Delfin gewonnen.

Geplante DFB-Zentrale: Der Bürgerentscheid ist gescheitert, dem Bau der 89 Millionen Euro teuren Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt am Main steht nichts mehr im Wege. In der ersten Abstimmung dieser Art in der Mainmetropole kassierten die Gegner des Projekts, die die Errichtung auf dem Gelände der Galopprennbahn im Stadtteil Niederrad verhindern wollten, eine Niederlage. 497 600 Menschen waren wahlberechtigt. Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren und den vorläufigen Erhalt der Rennbahn sowie der angeschlossenen Neun-Loch-Golfanlage hätte es 124 389 Stimmen (mindestens 25 Prozent) gebraucht - es gingen aber nur etwa 100 000 Personen zur Abstimmung. Der DFB will 2018 in die neue Zentrale unweit seines bisherigen Sitzes (2,5 Kilometer) umziehen.

Tennis, Birmingham: Eine Woche vor dem Tennis-Klassiker in Wimbledon hat Angelique Kerber in Birmingham ihren ersten Titel auf Rasen gewonnen. Die 27-Jährige aus Kiel setzte sich am Sonntag im Finale des WTA-Turniers gegen die Tschechin Karolina Pliskova mit 6:7 (5:7), 6:3, 7:6 (7:4) durch. Trotz starker Leistung zeigte Kerber in der intensiven Partie mehrfach Nerven und hielt die Tschechin so im Spiel. Dennoch sicherte sie sich nach 136 Minuten ihren insgesamt sechsten Titel auf der WTA-Tour. Kerber hatte in diesem Jahr bereits die Sand-Turniere in Charleston und Stuttgart gewonnen. Das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon auf Rasen beginnt am 29. Juni.

Bei den Männern gewann der Brite Andy Murray trotz einer Doppelschicht am Sonntag zum vierten Mal in seiner Karriere das Rasenturnier im Londoner Queen's Club. Der Weltranglistendritte setzte sich im Finale des Vorbereitungsturniers auf Wimbledon gegen den Südafrikaner Kevin Anderson 6:3, 6:4 durch. Wenige Stunden zuvor hatte Murray sein Halbfinale, das wegen Regens am Samstag unterbochen worden war, gegen Viktor Troicki aus Serbien 6:3, 7:6 (7:4) gewonnen.

Tennis, Halle: Roger Federer hat zum achten Mal das Rasenturnier im westfälischen Halle gewonnen. Der 33 Jahre alte Tennisprofi aus der Schweiz entschied am Sonntag das Endspiel gegen den Italiener Andreas Seppi mit 7:6 (7:1), 6:4 für sich. Bei keinem anderen Turnier hat der 17-malige Grand-Slam-Champion so viele Titel geholt. In Wimbledon und Dubai triumphierte Federer je siebenmal. Nach 1:48 Stunden verwandelte der Weltranglisten-Zweite seinen zweiten Matchball und feierte im 13. Duell mit dem Südtiroler seinen 12. Sieg. Für den 86. Titel seiner Karriere erhält er ein Preisgeld von 381 760 Euro. Seppi kann sich mit 172 100 Euro trösten.

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