Fed-Cup gegen Australien:Petkovic gewinnt Krimi

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Endlich mal wieder ein Erfolg: Andrea Petkovic (Foto: Bongarts/Getty Images)

Durch einen Sieg im spannenden dritten Satz kann Andrea Petkovic für die deutsche Fed-Cup-Mannschaft gegen Australien ausgleichen. Skispringer Severin Freund gewinnt Heim-Weltcup, Randale beim Drittliga-Spiel in Münster.

Fed-Cup, Tennis: Die deutschen Tennis-Frauen gehen im ersten Fed-Cup-Duell des Jahres gegen Australien mit einem 1:1 in den zweiten Tag. Andrea Petkovic (Darmstadt) glich mit ihrem ersten Saisonsieg die Niederlage ihrer Teamkollegin Angelique Kerber (Kiel) aus. Petkovic gewann nach einem Tennis-Krimi über 3:13 Stunden gegen Samantha Stosur 6:4, 3:6, 12:10, Kerber hatte zuvor nach schwacher Leistung gegen Jarmila Gajdosova 6:4, 2:6, 4:6 verloren.

Vor 4000 Zuschauern gelang Petkovic gegen Stosur ihr zweiter Sieg im dritten Duell, dabei wehrte sie im entscheidenden Satz einen Matchball ab. Auch beim Halbfinalerfolg im vergangenen Jahr in Brisbane hatte Petkovic die frühere US-Open-Siegerin geschlagen. Kerber kassierte dagegen im vierten Vergleich mit Gajdosova ihre dritte Niederlage.

Am Sonntag (ab 12.30 Uhr/Sat.1 Gold und ran.de) trifft Kerber im Spitzeneinzel auf Stosur, Petkovic spielt anschließend gegen Gajdosova. Zum Abschluss ist das Doppel Julia Görges/Sabine Lisicki (Bad Oldesloe/Berlin) gegen Casey Dellacqua/Stosur angesetzt. Bis kurz vor Spielbeginn sind allerdings noch Umstellungen möglich.

Skispringen: Severin Freund hat beim Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt seinen vierten Saisonsieg gefeiert. Der 26-Jährige gewann im Schwarzwald nach Flügen auf 138,5 und 140 Meter mit 299,4 Punkten souverän vor Vierschanzentournee-Gewinner Stefan Kraft aus Österreich (288,0) und dem Slowenen Peter Prevc (285,8). Für Freund, der sechs Tage zuvor auch in Willingen triumphiert hatte, war es der 13. Weltcup-Sieg seiner Karriere. "Ich bin sehr, sehr glücklich darüber, wie es im Moment läuft. Es passt derzeit sehr viel zusammen", sagte Skiflug-Weltmeister Freund, der auch ein großes Lob vom Bundestrainer bekam. "Das hat der Severin extrem gut gemacht", sagte Werner Schuster im ZDF, "der erste Sprung hatte noch einen kleinen Wackler drin, aber der zweite war nahezu perfekt. Und das bei schwierigen Bedingungen. Das hat er top, top gemacht." Zweitbester Deutscher war Markus Eisenbichler (Siegsdorf) auf Platz zwölf (263,1), Team-Olympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf) landete auf Rang 16 (253,4).

Fußball, 3. Liga: Preußen Münster hat in der 3. Liga seinen Traumstart ins neue Fußball-Jahr durch den vorläufigen Sprung an die Tabellenspitze gekrönt. Die Westfalen feierten im Derby mit dem VfL Osnabrück durch ein 2:0 (0:0) im zweiten Spiel nach der Winterpause den zweiten Sieg und verdrängten den bisherigen Tabellenführer Arminia Bielefeld mit zwei Punkten Vorsprung zumindest für 24 Stunden auf Platz zwei.

Die Arminen spielen erst am Sonntag (14.00 Uhr) bei Aufsteiger Fortuna Köln. Außerdem haben die Ostwestfalen noch das Ende Januar ausgefallene Spiel in Osnabrück in der Hinterhand. Wie Münster, wo nach Abpfiff Ausschreitungen mit mehreren Verletzen Preußens Gipfelsturm überschatteten, befindet sich auch der MSV Duisburg weiter auf dem Weg nach oben. Der frühere Vizemeister holte beim 3:0 (3:0) gegen den Chemnitzer FC wie Münster den schon zweiten Dreier im neue Jahr und kletterte nur noch einen Zähler hinter Bielefeld auf den dritten Rang.

Unterdessen hat sich Aufstiegsanwärter Dynamo Dresden mit einem klassischen Fehlstart aus der Winterpause zurückgemeldet. Nach der 0:1 (0:0)-Heimpleite im Geisterspiel gegen den Ostrivalen Rot-Weiß Erfurt gingen die Sachsen auch im zweiten Spiel nach Wiederbeginn der Saison als Verlierer vom Platz und haben momentan nur noch Sichtkontakt zu den angestrebten Aufstiegsplätzen. Dynamo musste zudem Erfurt in der Tabelle vorbeiziehen lassen und spürt außerdem nun auch noch Holstein Kiel im Nacken, das durch ein 2:0 (1:0) bei Energie Cottbus bis auf einen Punkt an den Ex-Bundesligisten herankam.

Im Keller-Duell verpasste Schlusslicht Jahn Regensburg bei Hansa Rostock durch das 2:2 (2:1) einen wichtigen Sieg. Trotz ihrer Pausenführung konnten die Süddeutschen damit nicht zu den Hanseaten aufschließen und haben weiter fünf Punkte Rückstand zur gesicherten Zone.

In Münster, wo das Duell mit Osnabrück wegen des großen Zuschauerandrangs erst mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen werden konnte, avancierte Amaury Bischoff mit einem Doppelpack (65. ud 75., Foulelfmeter) zum Matchwinner der Hausherren. Getrübt wurde die Freude der Gastgeber nach der Begegnung durch Hooligans aus beiden Lagern: Noch vor dem Abmarsch aus dem Stadion ranadlierten VfL-Rowdies auf den Tribünen, warfen nach Polizeiangaben mit Bengalos und Mülltonnen und verletzten bei Attacken zehn Ordner. Vor der Arena wurde ein Polizist beim Abzug von Preußen-Rowdies durch einen gezielt geworfenen Böller verletzt, zudem bewarfen Osnabrücker Krawallmacher die Ordnungskräfte mit Holzlatten. Bis zum frühen Abend machte die Polizei noch keine Angaben zur Zahl der festgenommenen Randalierer.

Afrika Cup: Nach der Absage des Afrika-Cups ist Marokko von der Teilnahme an den nächsten beiden Kontinental-Meisterschaften 2017 und 2019 ausgeschlossen worden. Darüber hinaus muss der marokkanische Fußball-Verband eine Geldstrafe von einer Million Dollar (knapp 880 000 Euro) bezahlen. Mit diesen drastischen Sanktionen ahndete der Afrikanische Fußball-Verband (CAF) am Freitag in Bata die Weigerung des als Gastgeber vorgesehenen nordafrikanischen Landes, den Afrika-Cup in diesem Jahr auszurichten. Der Dachverband kündigte an, Schadenersatz in Höhe von neun Millionen Dollar zu fordern. Marokko hatte seine Absage mit der Sorge vor der Ebola-Epidemie begründet. Das Turnier war daraufhin vom CAF an Äquatorialguinea vergeben worden. Die dreiwöchige Veranstaltung geht am Sonntag mit dem Finale zwischen der Elfenbeinküste und Ghana zu Ende.

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