FC Bayern in der Einzelkritik:Götze kann jetzt auch Kopfballtore

Der Final-Torschütze der WM genießt den Weltmeister-Applaus und trifft auf ungewöhnliche Art, Holger Badstuber freut sich über sein erstes Pflichtspiel nach ewiger Pause und Juan Bernat erinnert an Bixente Lizarazu. Die Bayern beim 4:1 in Münster in der Einzelkritik.

Von Carsten Eberts, Münster

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Der Final-Torschütze der WM in Brasilien genießt den Weltmeister-Applaus und trifft auf ungewöhnliche Art, Holger Badstuber freut sich über sein erstes Pflichtspiel nach gefühlten 400 Monaten und Außenverteidiger Juan Bernat erinnert an Bixente Lizarazu. Die Bayern in der Einzelkritik. Manuel Neuer: Steht unter Beobachtung, anders lassen sich die Zeichen nicht interpretieren. Muss nach völlig missratener WM um seinen Stammplatz fürchten - oder weshalb sonst sollte Pep Guardiola in Pepe Reina und Tom Starke gleich ZWEI Ersatzleute auf die Bank beordern? Unter diesem "unmenschlichen Druck" (Zitat Olli Kahn) zeigte Neuer eine nervenstarke Leistung. Kam so um seine Auswechslung zur Halbzeit herum. Starke und Reina wären bereit gewesen.

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Jérôme Boateng

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(Foto: Jonas Güttler/dpa)

Jérôme Boateng: Gestern noch Maracanã, heute Preußenstadion, so kurzweilig kann das Leben als Fußball-Weltmeister sein. Dachte wohl, ein Drittligist ließe sich auch im Vier-Uhr-Tee-Modus beherrschen, gestattete Preußens Marcel Reichwein so eine hübsche Schusschance. Verursachte kurz vor Schluss auch noch den Handelfmeter. Ist ihm im Maracanã nicht passiert.

FC Bayern in der Einzelkritik

Dante

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(Foto: Ina Fassbender/Reuters)

Dante: Erster Münchner, der nach Martínez' unfreiwilligem Urlaubsantrag in der Mitte der Dreierkette vorspielen durfte. Bewarb sich um das Prädikat "Pokal-Tollpatsch", als er sich unter Gejohle der Münsteraner Fans von Reichwein tunneln ließ. Nettes Geschenk an die Gastgeber, aber das einzige.

FC Bayern in der Einzelkritik

Holger Badstuber

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(Foto: Jonas Güttler/dpa)

Holger Badstuber: Erstes Pflichtspiel nach gefühlten 400 Monaten und sieben Kreuzbandrissen. Ist damit endgültig zurück, jedoch nicht so sehr zurück, dass die Bayern ihm zutrauen würden, das Martínez-Loch zu stopfen. Badstuber wird dies kaum als Misstrauensvotum gegen seine Person verstehen. Er ist einfach froh, dass er wieder Fußball spielen kann.

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Philipp Lahm

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(Foto: dpa)

Philipp Lahm: Hat neue Schuhe, Farbe Himmelblau. Durfte diese, abgesichert von Alaba, ungewöhnlich offensiv spazieren tragen. Tauchte bisweilen als Zehner auf, wo er sich mit Götze hundert Pässe aus maximal zwei Meter Distanz zuspielte. Seine neuen Treter dürften damit eingepasst sein.

FC Bayern in der Einzelkritik

David Alaba

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

David Alaba: Wirkte vor dem Spiel aufgedreht, sprang übermütig in die Luft, konnte bei der Platzwahl kaum stillstehen. Endlich, endlich durfte der Österreicher im zentralen Mittelfeld auflaufen. Übernahm dort sofort die Regie, als ihm langweilig wurde, drosch er den Ball aus 20 Metern unter die Münsteraner Latte. Führte anschließend mit Boateng einen schwer zu deutenden Tanz auf.

FC Bayern in der Einzelkritik

Xherdan Shaqiri

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(Foto: dpa)

Xherdan Shaqiri: Robben-Ersatz auf Rechts, der so lange geschont wird, bis es wirklich ernst wird in dieser Spielzeit. So lange darf Shaqiri spielen. Das sind tolle Aussichten für den Schweizer, der gegen den Drittligisten auch nur das Nötigste tat. Nach einer Stunde erlöste ihn Guardiola aus seiner Trantütigkeit.

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Mario Götze

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Götze: Muss sich daran gewöhnen, in fremden Arenen mit lang anhaltendem Weltmeister-Applaus begrüßt zu werden (wenn dieses Stadion nicht gerade in Dortmund steht). Auch ansonsten scheint sich im Leben des Mario G. einiges geändert zu haben: Kann neuerdings sogar Kopfballtore. Bekam auch dafür lang anhaltenden Applaus.

FC Bayern in der Einzelkritik

Juan Bernat

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(Foto: dpa)

Juan Bernat: Nominell als Linksverteidiger verpflichtet. Verbringt die gesamte Vorbereitung jedoch auf der offensiven Außenbahn - Guardiolas Umstellung auf eine Dreierkette sei Dank. So giftig, emsig und klein wie einst Bixente Lizerazu - wenn das keine Vorzeichen für eine große Bayern-Karriere sind.

FC Bayern in der Einzelkritik

Thomas Müller

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(Foto: dpa)

Thomas Müller: Wollte entweder jedem Münsteraner Abwehrspieler persönlich Guten Tag sagen, oder hatte bei der Taktikbesprechung nicht zugehört: Wirbelte mal links, mal rechts, mal zentral. Müller an diesem Pokalnachmittag eine exakte Positionsbeschreibung zu attestieren, war völlig unmöglich. Sein Tor erzielte er aus zentraler Position. War zumindest in diesem Moment als Mittelstürmer unterwegs.

FC Bayern in der Einzelkritik

Robert Lewandowski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Robert Lewandowski: Nach anderthalbjährigen Querelen zieht der Pole endlich nach München - und wird gleich zu zwei Dienstreisen zurück nach Westfalen verdonnert. Schon nach 20 Minuten völlig genervt von Münsters Fabian Hergesell, der Lewandowski piesackte, wo er konnte. Ansonsten glückbefreit, wie schon im Supercup gegen Dortmund, versemmelte sogar einen Elfmeter. Muss so schnell nicht mehr nach Westfalen.

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Claudio Pizarro

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Claudio Pizarro: Kam nach einer Stunde für Shaqiri. Hat mehr DFB-Pokalendspiele absolviert (sieben) als manch Münsteraner Drittliga-Partien. Nutzte die Ehrfurcht für ein feines Lupfertor, rannte beim Jubel einen Preußen-Ersatzspieler über den Haufen. Entschuldigte sich artig.

FC Bayern in der Einzelkritik

Sebastian Rode

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Gianluca Gaudino und Sebastian Rode: Kamen kurz vor Schluss für Lahm und Badstuber. Sind damit offiziell DFB-Pokal-Spieler des FC Bayern.

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