Facholympisch (27):Die Abschlussfeier

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Die Chinesen versprechen: Bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele wird es keine Manipulationen geben. Es kommt also der echte Becks. Aus der Reihe "Facholympisch".

Melanie Breuer

Nach den Manipulationen bei der Eröffnung versprechen die chinesischen Organisatoren nun, dass die Abschlussfeier echt sein soll. Also ohne getürktes Feuerwerk und falsche Sängerin. Mit einer stimmungsvollen und fröhlichen Party will Peking die Athleten aus aller Welt verabschieden. Allerdings wird der Festakt diesmal kürzer gehalten. Die Eröffnung hatte vier Stunden gedauert - für die Teilnehmer ein enormer Kraftakt.

Ob die Abschlussfeier wieder so monumental wird? Ein Bild von der Eröffnungsfeier am 8. August. (Foto: Foto: dpa)

Da viele Sportler bereits abgereist sind, wird Deutschland von den etwa 300 im olympischen Dorf verbliebenen Athleten vertreten. Und noch ein Sportsmann wird im Vogelnest erwartet: der englische Fußball-Star David Beckham. Obwohl der 33-Jährige selbst nie an Olympischen Spielen teilgenommen hat, soll er nun als Repräsentant des nächsten Gastgebers Lust auf die Spiele 2012 in London machen.

Kung-Fu-Kämpfer und ein Hollywood-Filmstar

Ganze acht Minuten hat der Profi-Fußballer Zeit, um mit einem roten Doppeldeckerbus durch das Stadion zu fahren und Bälle ins Publikum zu schießen. Das zentrale Thema der Feierlichkeiten bleibt die chinesische Kultur. Ein wenig fraglich ist nur, ob dabei 350 Kung-Fu-Kämpfer aus der Provinz Jiangsu und Hollywood-Filmstar Jackie Chan wirklich so gut zusammen passen.

So förmlich wie bei der Eröffnungsfeier wird es am letzten Tag nicht ablaufen. Seit 1956 ziehen die Sportler bunt gemischt und nicht in national separaten Gruppen ins Stadion ein. Dieser Akt soll die Verbundenheit der Olympioniken nach Ende der Wettkämpfe symbolisieren.

In Athen brach IOC-Präsident Jacques Rogge erstmals mit der Tradition seines Vorgängers Juan Antonio Samaranch, die Spiele als die besten aller Zeiten zu benennen. Nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Dopingfälle, die diese Veranstaltung unter anderem geprägt hatten, beschrieb er Olympia 2004 als "unvergessliche, traumhafte Spiele". In Peking dürfte die Schlussrede des IOC-Präsidenten wohl ebenfalls nicht in ihrer ursprünglichen Form abgehalten werden.

Chinas Wettermacher

Ein Ritual wird Rogge aber auf jeden Fall beibehalten: den Aufruf an "die Jugend der Welt", sich in vier Jahren erneut zu versammeln. Danach schreibt das Zeremoniell vor, den Gastgeber der nächsten Sommerspiele durch die Übergabe der olympischen Flagge vorzustellen. In Peking wird Londons Oberbürgermeister Boris Johnson diese stellvertretend für die britische Hauptstadt entgegen nehmen. Feierlich werden noch drei Flaggen gehisst: die griechische, die des aktuellen Gastgeberlandes China und die von Großbritannien als nachfolgendem Ausrichter. Ihren Höhepunkt erlebt die Show mit dem Erlöschen des olympischen Feuers.

Eine Generalprobe gibt es nicht: Die große Show im Vogelnest beginnt nur acht Stunden nach dem Zieleinlauf des Marathons der Männer. Doch wie schon bei der Eröffnung dürfte das Wetter wieder die größte Unbekannte im Programm darstellen. Falls es regnen sollte, müssten Teile der Zeremonie notfalls verändert oder ausgelassen werden.

Dass es soweit aber erst gar nicht kommt, liegt auch diesmal wieder in den Händen von Chinas Wettermacher. Und wenn diese wider Erwarten versagen sollten, dann sind ja immer noch die Kung-Fu-Kämpfer im Stadion, die gemeinsam mit Becks eine Art Anti-Regentanz aufführen könnten.

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