Eiskunstlauf-WM:Chemnitzer Paar gewinnt Gold

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Großer Erfolg für deutsches Eiskunstlaufpaar: Aljona Savchenko und Robin Szolkowy haben in Los Angeles ihren WM-Titel verteidigt - und wecken damit Erinnerungen an ein anderes erfolgreiches deutsches Paar.

Das Chemnitzer Eislaufpaar Aljona Savchenko und Robin Szolkowy hat bei der Eiskunstlauf-WM in Los Angeles erstmals nach 45 Jahren wieder einen Titel für Deutschland verteidigt. Zuletzt hatten Marika Kilius/Hans-Jürgen Bäumler 1963/64 zweimal in Folge WM-Gold gewonnen.

Titel verteidigt: das Eislaufpaar Aljona Savchenko und Robin Szolkowy. (Foto: Foto: AFP)

Savchenko wurde in der Ukraine geboren und begann dort mit drei Jahren mit dem Eiskunstlaufen. Zunächst lief sie mit ihrem Landsmann Stanislaw Morosow, doch nachdem sie sich von ihm getrennt hatte, suchte sie einen neuen Partner. 2003 ging sie nach Deutschland und bildete fortan mit Szolkowy das beste deutsche Eiskunstlauf-Paar; 2005 erhielt Savchenko die deutsche Staatsbürgerschaft. Von 2007 bis 2009 gewannen sie Gold bei der Eiskunstlauf-EM, im vergangenen und in diesem Jahr Gold bei der WM. Trotz ihrer Erfolge gab es immer wieder Reibereien mit dem Verband, was vor allem an ihrem Trainer Ingo Steuer und den Stasi-Vorwürfen gegen ihn lag.

Mit ihrer Kür zur Filmmusik von "Schindlers Liste" gewann das Duo am Mittwoch (Ortszeit) im Staples Center von Los Angeles den Titel. Die beiden hatten am Ende einen deutlichen Vorsprung vor den Chinesen Zhang Dan/Zhang Hao und den Russen Yuko Kawaguti/Alexander Smirnow.

Die Ausnahmestellung der beiden Deutschen bewies die hohe Gesamtpunktzahl von 203,48 Zählern, mit der sie die magische Grenze von 200 Zählern überboten, aber noch nicht den Weltrekord von 206,54 Punkten der Chinesen Xue Shen/Hongbo Zhao knackten.

Die Preisrichter verziehen Szolkowy vor 12.000 Zuschauern im Staples Center auch einen Ausrutscher zwischen den Sprüngen. "Ich weiß nicht, was geschehen ist", sagte der 29-jährige Robin Szolkowy , "vielleicht wollte ich den Titel so sehr, dass ich zu motiviert war".

Savchenko/Szolkowy bekamen für den Titel 67.000 Dollar (55.111 Euro). Die deutschen Vize-Meister Maylin Hausch/Daniel Wende aus Oberstdorf/Essen beendeten die WM in Kalifornien auf Platz 15.

Einzel-Gold für Frankreich

Zuvor hatte der Franzose Brian Joubert Kurs auf den Titel genommen. Der Sieger von 2007 setzte sich in der Kurzkür vor den US-Amerikaner Evan Lysacek und den Kanadier Patrick Chan. Wie im Vorjahr verpasste der deutsche Meister Peter Liebers das Kürfinale der besten 24 Läufer um Haaresbreite.

Der 20 Jahre alte Berliner beendete die Titelkämpfe auf Rang 25 und versäumte es, einen deutschen Startplatz für die Winterspiele in elf Monaten zu sichern. Bei der Nebelhorn-Trophy im September in Oberstdorf werden die letzten Plätze vergeben.

© dpa/gal/mati - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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