Eishockey:Grüß Gott, lieber Sidney!

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Überraschende Niederlagen, deprimierte Gastgeber und eine Grußbotschaft an Kanadas Sidney Crosby - ein Streifzug durch die Vorrunde bei der Eishockey-WM.

Österreichische Überraschung: Österreich hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft für die erste große Überraschung gesorgt. Der Außenseiter gewann am Samstagnachmittag das Prestigeduell mit der Schweiz 4:3 (0:1, 1:1, 2:1, 0:0) nach Penaltyschießen. Für die Schweiz, 2013 noch mit WM-Silber prämiert, vergab Roman Josi vom NHL-Klub Nashville Predators den entscheidenden Penalty. Die deutsche Auswahl trifft am Dienstag (16.15 Uhr/Sport 1) auf die Schweizer. Österreich ist am 11. Mai (16.15 Uhr/Sport 1) letzter deutscher Vorrundengegner. Auch in der Gruppe B in Ostrau war ein Penaltyschießen notwendig, um den Sieger zwischen der Slowakei und Dänemark zu ermitteln. Die Slowaken gewannen ebenfalls 4:3 (0:0, 0:1, 3:2, 0:0).

Tschechischer Fehlstart: Die Anhänger von Gastgeber Tschechien durchlebten beim ersten Auftritt ihrer Mannschaft diverse Gefühlswelten - ohne glückliches Ende. Tschechien unterlag Schweden 5:6 (1:2, 0:1, 4:2, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen. Nachdem die Tschechen innerhalb von gut fünf Minuten einen 2:4-Rückstand gedreht und drei Minuten vor Schluss 5:4 in Führung gegangen waren, erzielte Schwedens Mattias Sjögren 53 Sekunden vor Schluss doch noch den Ausgleich. Die Verlängerung kam ohne Tore aus. Schwedens Ekman Larsson verwandelte vor 17 383 Zuschauern den entscheidenden Penalty.

Warmschießen I: Sidney Crosby schlitterte auf dem linken Schlittschuh über das Eis, er schob den Puck lässig neben sich her, hielt kurz inne, lehnte sich nach links - dann sauste der Puck ins rechte Toreck am lettischen Torwart vorbei. Es war kein wichtiger Treffer, der 6:1-Endstand gegen überforderte Letten, und doch ging von diesem prächtig vollendeten Penalty eine Botschaft aus: Wir, die Kanadier, planen bei dieser WM mit der Goldmedaille, der ersten seit 2007; der Titel fehlt Crosby, dem zweimaligen Olympiasieger und Stanley-Cup-Sieger von 2009, ja noch auf seinem Briefkopf. Die weiteren Tore beschafften Nathan MacKinnon (10.), Jason Spezza (14. und 24.), Matt Duchene (15.) und Dan Hamhuis (23.). Die Letten kamen zumindest zum 1:5-Anschlusstreffer durch Kapitän Kaspars Daugavins (53.). Am Sonntag heißt der nächste Gegner: Deutschland.

Zitat: "Vielleicht mal kurz rüberlinsen, 'Servus' und 'Grüß Gott' sagen und dann konzentrieren." - Deutschlands Eishockey-Nationaltorhüter Dennis Endras zum WM-Spiel am Sonntag gegen Kanada mit Sidney Crosby.

Warmschießen II: In der Vorrundengruppe B haben Rekordweltmeister und Titelverteidiger Russland sowie die USA beim Start ins Turnier überzeugt. Russland ließ Außenseiter Norwegen beim 6:2 keine Chance. Der Olympiavierte USA schlug in Ostrau Finnland überraschend deutlich 5:1. Die Russen legten im ersten Drittel das Fundament zum deutlichen Sieg, an dem sich sechs verschiedene Torschützen beteiligten. Nachdem Norwegens Patrick Thoresen mit zwei Treffern zu Beginn des zweiten Drittels unerwartet auf 2:4 verkürzen hatte, stellte die "Sbornaja" den alten Abstand wieder her. Für die USA stellten Steve Moses (20.) und Matt Hendricks (32. und 58.), Dan Sexton (35.), Nick Bonino (47.) den Auftaktsieg sicher. Jyrki Jokipakka gelang für Finnland der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer (26.).

© SZ vom 03.05.2015 / sid, dpa, sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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