Eishockey:Dem Ziel nahe

Lesezeit: 1 min

Der Deggendorfer Manuel Wiederer erhält einen Vertrag in der stärksten Eishockey-Liga der Welt: beim kalifornischen NHL-Klub San Jose Sharks. Dort spielten auch schon andere prominente Deutsche.

Von Johannes Kirchmeier

Da wäre erst einmal die Sache mit dem Namen, die sollte natürlich als erstes geklärt sein. Schließlich müssen die Fans ja wissen, wem sie künftig zujubeln sollen. Also sah sich die Webseite der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL am Mittwoch genötigt, seinen Lesern schon einmal mit auf dem Weg zu geben: Der Neue wird so ausgesprochen: "WEE-der-er". Die Rede ist von Manuel Wiederer, 20 Jahre alt, gebürtiger Deggendorfer, der am Dienstag einen Einstiegsvertrag beim NHL-Klub San Jose Sharks unterzeichnete. Wiederer ist in der stärksten Liga der Welt angekommen. "Natürlich bin ich aktuell überglücklich. Als kleiner Junge hat zwar jeder das Fernziel NHL im Kopf, aber wenn die beste Liga der Welt zum Greifen nah ist, berührt einen das doch sehr", sagt Wiederer in einer Mitteilung seines letzten Vereins in Deutschland, den Straubing Tigers.

Schon seit zwei Jahren spielt Wiederer in Kanada, erst bei den Moncton Wildcats, dann bei den Rouyn-Noranda Huskies, er zählte in der Jugendliga QMJHL jeweils zu den punktbesten Spielern seiner Teams. Vor einem Jahr wurde er dann von den San José Sharks als insgesamt 150. Spieler im Draft, in dem die NHL-Klubs jährlich neue Talente picken, ausgewählt. Er war nach dem aktuellen Bundestrainer und gebürtigen Dingolfinger Marco Sturm, Christian Ehrhoff, Marcel Goc, Dimitri Pätzold und Thomas Greiss der sechste Deutsche, den San Jose im Draft wählte. "Manuel vereint ein defensiv verantwortungsbewusstes Zwei-Wege-Spiel mit offensiver Kreativität und hat bewiesen, dass er mit Spielern zusammenspielen kann, die viel älter waren als er", sagt San Joses General Manager Doug Wilson. Er spielt auf die Zeit in Niederbayern an, bereits mit 16 Jahren spielte Wiederer in der Oberliga für den Deggendorfer SC, mit 17 wechselte er zu Straubing in die Deutsche Eishockey Liga (DEL).

Den Frühsommer wird Wiederer in Deggendorf verbringen, im Juli wird er fürs erste Trainingscamp zum NHL-Klub reisen. Denn sicher hat Wiederer seinen Platz im Team der Sharks durch den Einstiegsvertrag noch nicht, als junger Spieler muss er sich empfehlen. "Ich trete an, um NHL zu spielen. Wie alle anderen auch. Ob es auf Anhieb klappt, wird man sehen", sagte er. Sollte er den Sprung nicht schaffen, könnte er in der AHL, der "zweiten Liga", zum Einsatz kommen, wie vor ihm auch schon die späteren NHL-Spieler Ehrhoff, Greiss und Goc.

© SZ vom 11.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: