Eishockey:Angst vor dem Nichts

Lesezeit: 2 min

Vor der Schlussphase der DEL-Hauptrunde stehen die bayerischen Derbys im Mittelpunkt - während manche nur noch die eigene Ausgangsposition verbessern können, glaubt Augsburg nicht mehr an die Playoffs.

Von Christian Bernhard

Es gehört zur Dramatik eines sogenannten Alles-oder-nichts-Spiels, dass am Ende das eintreffen kann, woran von den Beteiligten keiner denken mag: das Nichts. Die Augsburger Panther haben das am Mittwochabend auf besonders leidvolle Art und Weise erfahren müssen. Im von Kapitän Steffen Tölzer als "Schicksalsspiel" und "wichtigstem Match des Jahres" titulierten Eishockey-Derby gegen die Straubing Tigers verloren sie zu Hause 1:2, da Verteidiger James Bettauer die Scheibe mit seinem Schlittschuh eine Minute vor Spielschluss ins eigene Tor beförderte. Augsburgs Manager Duanne Moeser fand es "bitter, dass wir mit einem Eigentor unser eigenes Schicksal besiegeln".

Durch die Niederlage haben die Augsburger zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als Tabellenzwölfter fünf Punkte Rückstand auf Rang zehn, der als letzter zur Pre-Playoff-Teilnahme berechtigt. Bei sechs noch zu vergebenden Punkten bräuchte es ein Eishockey-Wunder, an das die Panther selbst kaum glauben. "Ende, Aus, Mickey Mouse", schrieben die Schwaben in einem ihrer sozialen Netzwerke.

Für Nürnberg geht es noch um das Heimrecht im Viertelfinale

In der Hauptrunden-Schlussphase stehen die bayerischen Derbys im Mittelpunkt. Für Straubing war der Sieg in Augsburg der zweite Derby-Erfolg in Serie, nachdem sie am vergangenen Sonntag 1:0 bei Tabellenführer EHC München gewonnen hatten. Beim ERC Ingolstadt, der durch das 5:3 gegen die Nürnberg Ice Tigers am Mittwoch sicher für die Pre-Playoffs qualifiziert ist, stehen am Wochenende zwei weitere Derbys an. Am Freitag geht es nach Augsburg (19.30 Uhr), am Sonntag gastiert München in Ingolstadt. "Wir spielen gut", sagte ERC-Trainer Kurt Kleinendorst nach dem fünften Sieg in Serie. "Diesen Lauf müssen wir jetzt beibehalten."

Während München und Nürnberg ihre Viertelfinaltickets bereits sicher haben, gehen die Straubinger mit der spannendsten Ausgangsposition ins letzte Hauptrunden-Wochenende. Als Tabellenneunter haben die Tigers momentan drei Punkte Vorsprung auf den Elften, die Hamburg Freezers, gegen die sie die Hauptrunde am Sonntag mit einem Heimspiel abschließen (14.30 Uhr). Am Freitag gastieren sie bei Meister Mannheim, der einen Punkt vor ihnen auf Rang acht liegt. München und Nürnberg spielen noch um gute Playoff-Ausgangspositionen. Der EHC würde mit Hauptrundenplatz eins die Teilnahme an der Champions Hockey League (CHL) fixieren, die Ice Tigers ringen um das Heimrecht im Viertelfinale, für das es mindestens Platz vier braucht. Die Augsburger hingegen mussten am Tag nach der Derbypleite einen weiteren Schock verkraften. Ihr langjähriger Mannschaftsarzt Dr. Stefan Kolbinger verstarb unerwartet im Alter von 55 Jahren.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: