DTM:Böser Rempler

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Beim Tourenwagen-Rennen auf dem Norisring geht es hoch her. Im Mittelpunkt der Debatten steht nach einer umstrittenen Aktion Audi-Fahrer Mattias Ekström.

Christian Vietoris ahnte vermutlich schon, dass ihn sein Wutanfall später teuer zu stehen kommen würde. "Das ist das allergrößte Arschloch, unglaublich. Erst macht er auf Sonnyboy im Fahrerlager, dann räumt er alle ab", fluchte Vietoris nach dem Unfall auf dem Norisring, den Mattias Ekström am Samstag provoziert hatte. Vietoris musste für seine Aussage dann 3000 Euro Strafe entrichten. Seine drastische Reaktion war allerdings verständlich. Zum einen hatte ihn Ekström von der Strecke geräumt, als Vietoris gerade in Führung lag. Zum anderen polarisiert der Schwede wie kaum ein anderer im Lager des Deutschen Tourenwagen-Masters.

Der 37-Jährige zählt zu den besten Tourenwagenfahrern der Welt. Doch in der ersten Saisonphase ist er nicht nur der Konkurrenz als mitunter beleidigender Ankläger aufgefallen. Den Mercedes-Mann Maximilian Götz und den BMW-Fahrer António Félix da Costa bezeichnete Ekström zu Saisonbeginn als "Clowns", sie seien mit der DTM überfordert. Nun war es Ekström, der mit einem missglückten Überholversuch das Rennen der führenden Marken-Kollegen Vietoris und Robert Wickens zerstörte. Wickens musste seine Fahrt wie Ekström beenden und verlor die Gesamtführung. Vietoris fiel von der Spitze auf Platz zehn zurück, nachdem ihm Ekström ins Heck gekracht war. Audi dagegen konnte durch den Erfolg von Edoardo Mortara eine 14 Jahre andauernde Flaute auf dem Stadtkurs beenden. "Es tut mir wirklich leid", versicherte der Ekström später: "Der von hinten hat die Verantwortung, das nehme ich schon auf meine Kappe, dass ich ihn getroffen habe." Die Sportkommissare bestraften Ekström für das Rennen am Sonntag, indem sie ihn vom ersten auf den vierten Startplatz versetzen. Der Schwede schied am Sonntag dann bereits in der ersten Kurve aus, Audi-Pilot Nico Müller aus der Schweiz sicherte sich seinen ersten Tagessieg in der DTM.

© SZ vom 27.06.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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