Handball-DHB-Pokal:Flensburg bleibt im Siebenmeterwerfen cool

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Pokaljubel bei der SG Flensburg-Handewitt. (Foto: dpa)

Die SG Flensburg-Handewitt gewinnt in dramatischer Manier den DHB-Pokal. Die deutschen Eishockey-Männer verpassen bei der WM das Viertelfinale. Andy Murray besiegt Rafael Nadal im Finale von Madrid.

Basketball, BBL: Nach einem Kraftakt in der Schlussminute hat ALBA Berlin hat das erste Playoff-Viertelfinalspiel gegen Basketball-Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg noch für sich entschieden. Der Hauptrunden-Zweite gewann am Sonntagabend daheim 95:90 (46:51) und feierte den ersten von drei notwendigen Siegen zum Weiterkommen. Oldenburg hatte bis 24 Sekunden vor dem Ende noch 90:87 geführt und ist am Mittwoch Gastgeber in der zweiten Partie. Die Berliner starteten vor 9165 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof schwungvoll und lagen schnell 8:3 in Führung. Aber der Siebtplatzierte Oldenburg konnte mit fünf erfolgreichen Distanzwürfen im ersten Viertel das Spiel zu seinen Gunsten drehen und führte nach dem ersten Viertel 26:22. Danach lief ALBA immer einem Rückstand hinterher, im letzten Viertel wuchs er sogar auf zehn Punkte an. Das Spiel schien eigentlich entschieden, aber ALBA drehte noch einmal auf. Alex Renfroe glich mit einem Drei-Punkte-Wurf zum 90:90 aus. In der hektischen Schlussminute leisteten sich die Oldenburger gleich mehrere Ballverluste, ALBA holte sich dank vier verwandelter Freiwürfe von Renfroe doch noch den hart erkämpften Sieg. Beste Werfer auf Berliner Seite waren Renfroe mit 23 und Cliff Hammonds mit 21 Punkten. Für Oldenburg erzielte Rickey Paulding 21 Zähler.

Handball, DHB-Pokal: Hampus Wanne hat die SG Flensburg-Handewitt ins große Glück geworfen. Der Youngster verwandelte im Siebenmeterwerfen den den entscheidenden Wurf und bescherte dem Nord-Club den vierten DHB-Pokalsieg. Die Flensburger gewannen die Nervenschlacht im Cup-Finale am Sonntag in Hamburg mit 5:4 im Siebenmeterwerfen zum Endstand von 32:31. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 27:27 (24:24, 11:11) gestanden. Vor 13 300 Zuschauern in der erneut ausverkauften Arena warf Anders Eggert acht Tore für Flensburg, die im fünften Endspiel in Serie erstmals gewannen. Magdeburgs Pechvogel Robert Weber, der seinen Siebenmeter vergab, traf ebenso sechsmal wie Jure Natek.

Dank eines Treffers in der letzten Sekunde durch Jim Gottfridsson waren die Flensburger mit einem 24:23 (10:10)-Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen ins Endspiel eingezogen. Die Magdeburger hatten im Halbfinale am Samstag Pokalverteidiger Füchse Berlin durch einen 27:26 (12:15)-Erfolg ausgeschaltet. "Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen, ich bin stolz auf meine Mannschaft", sagte SG-Coach Ljubomir Vranjes überglücklich. "Wir haben eine Scheiß-Saison gehabt, mit unglaublich vielen Verletzten. Das ist ein bisschen ein Pflaster da drauf." Auch Hampus Wanne strahlte und freute sich mit seinen Teamkollegen auf ein paar Bierchen: "Das Glück ist, einfach cool zu bleiben."

Fußball, Italien: Lukas Podolski will erst in der Sommerpause über seine sportliche Zukunft entscheiden. "Wir haben ja nach der Saison noch Länderspiele, wo ich mich auch noch drauf freue und dann ist noch genug Zeit, um alle Dinge zu besprechen, die für mich wichtig sind", sagte der 29 Jahre alte Stürmer von Inter Mailand der Deutschen Presse-Agentur. Wo es für ihn nach dieser Spielzeit hingehe, wisse er noch nicht. Podolski ist seit Anfang Januar vom Premier-League-Club FC Arsenal nach Italien ausgeliehen.

Inter-Coach Roberto Mancini hatte zuletzt erklärt, es sei von Beginn an fest vereinbart gewesen, dass Podolski nur ein halbes Jahr in der Serie A spiele und dann nach London zurückkehre. Mit Inter will der Angreifer in den verbleibenden drei Saisonspielen noch die Europa League erreichen. "Das ist ein wichtiger Sieg gewesen, ich denke, das war nochmal ein Zeichen", sagte er am Sonntag nach dem 2:1 (1:1) bei Lazio Rom mit dem deutschen Weltmeister Miroslav Klose. Inter liegt als Siebter zwei Zähler hinter dem Europa-League-Rang sechs.

Basketball, NBA: LeBron James hat mit den Cleveland Cavaliers im Play-off-Viertelfinale wieder nachgezogen. Im vierten Spiel bei den Chicago Bulls gewann Cleveland nach einem dramatischen Finale 86:84 und glich in der best-of-seven-Serie zum 2:2 aus. James, der mit 25 Punkten Topscorer seines Teams war, erzielte mit der Schlusssirene die entscheidenden Zähler. Bei Chicago überragte Derrick Rose mit 31 Punkten. Die Los Angeles Clippers besiegten die Houston Rockets mit 128:95, gingen in der Serie mit 3:1 in Führung und haben nun drei Matchbälle. Clippers-Center DeAndre Jordan gelang mit 26 Punkten und 17 Rebounds ein Double-Double. Topscorer der Rockets, die in der ersten Runde die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki ausgeschaltet hatten, war James Harden (21). Am Dienstag hat L.A. in Houston die erste Chance, ins Halbfinale einziehen.

Laufen, Karriereende: Der Äthiopier Haile Gebrselassie hört endgültig als Profiläufer auf. Wie sein Management am Sonntag bekanntgab, wird der 45-jährige Doppel-Olympiasieger über 5000 und 10 000 Meter sowie achtmalige Weltmeister nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen. "Ich höre auf mit Rennen, aber nicht mit Laufen. Ich kann nicht das Laufen beenden, es ist mein Leben", sagte er nach einem Wettkampf in Manchester. Gebrselassie stellte in seiner außergewöhnlichen Karriere 27 Weltrekorde auf.

Eishockey, WM: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihre letzte Chance auf das WM-Viertelfinale verspielt. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina verlor am Sonntag gegen Gastgeber Tschechien trotz zweimaliger Führung 2:4 (1:1, 1:2, 0:1) und kann die K.o.-Runde damit nicht mehr erreichen. Stattdessen muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) im letzten Gruppenspiel am Montag (16.15 Uhr/Sport1) gegen Österreich noch einen Punkt holen, um ganz sicher den Abstieg zu vermeiden.

Tennis, Madrid: Tennis-Olympiasieger Andy Murray hat durch einen glatten Finalsieg über Titelverteidiger Rafael Nadal aus Spanien das Masters-Turnier in Madrid gewonnen. Nur eine Woche nach seinem ersten Titel auf Sand in München gewann der Schotte am Sonntag 6:3, 6:2 und empfahl sich damit für die French Open. Das zweite Grand-Slam-Turnier der Saison beginnt in zwei Wochen, Rekordchampion Nadal strebt seinen zehnten Triumph in Paris an. Die Niederlage in Madrid war die vierte auf Asche in dieser Saison, so häufig verlor der Linkshänder auf diesem Belag zuletzt vor zwölf Jahren. Durch die Niederlage wird die einstige Nummer eins am Montag auf Platz sieben der Weltrangliste zurückfallen. Der Ranglisten-Dritte Murray feierte seinen 33. Turniersieg und erhielt fast 800 000 Euro Preisgeld.

Radsport: Der deutsche Radprofi André Greipel (Rostock) hat seine erste Siegchance beim 98. Giro d'Italia vergeben. Der 32 Jahre alte deutsche Meister hatte im Sprint-Finale der zweiten Etappe in Genua gegen den Italiener Elia Viviani (Trek) und Moreno Hofland aus den Niederlanden (LottoNL-Jumbo) das Nachsehen und musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben. Das Rosa Trikot des Gesamtführenden nach dem 177 km langen Teilstück mit Start in Albenga übernahm der Australier Michael Matthews, der mit Orica-GreenEdge das Team-Zeitfahren am Samstag gewonnen hatte. Matthews hatte sich bereits im Vorjahr am zweiten Tag an die Spitze des Klassements gesetzt und das "Maglia Rosa" anschließend sechs Etappen getragen. Auf dem dritten Teilstück am Montag kommt das Peloton erstmals zum Klettern. Auf dem 136 km langen Abschnitt von Rapallo nach Sestri Levante sind zwei Bergwertungen der dritten und zweiten Kategorie zu bewältigen.

Leichtathletik, Asafa Powell: In Abwesenheit von Usain Bolt hat Ex-Weltrekordler Asafa Powell beim World-Challenge-Meeting in Kingston die 100 Meter gewonnen. Der 32-jährige Jamaikaner benötigte bei seinem Heimspiel am Samstag 9,84 Sekunden und legte damit die schnellste Zeit der noch jungen Saison hin. Zweiter wurde der Amerikaner Ryan Bailey in 9,93 Sekunden vor Nesta Carter (9,98). Über 200 Meter glänzte Shaunae Miller (Bahamas) in 22,14 Sekunden. Für die Jamaikaner war vor allem die Tatsache, dass Bailey besiegt wurde, ein kleiner Triumph. Bailey hatte vergangenes Wochenende bei der Staffel-Weltmeisterschaft auf den Bahamas über 4 x 100 Meter den Stab des US-Quartetts vor Nationalheld Bolt ins Ziel gebracht und dessen typische Siegesgeste als Bogenschütze parodiert. Powell war 2013 mit der verbotenen Stimulans Oxilofron erwischt und zunächst für 18 Monate gesperrt worden. Später wurde die Sperre vom Internationalen Sportgerichtshof Cas auf sechs Monate reduziert.

Basketball, NBA: Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder ist mit den Atlanta Hawks im Play-off-Viertelfinale der nordamerikanischen Profiliga NBA wieder in Rückstand geraten. Bei den Washington Wizards verlor das beste Vorrundenteam der Eastern Conference 101:103. Paul Pierce traf per Buzzerbeater zum Sieg für die Wizards. In der best-of-seven-Serie steht es somit 1:2. Spiel vier findet am Montag abermals in Washington statt. Schröder (21), der auf 19:30 Minuten Einsatzzeit kam, erzielte 18 Punkte und fünf Assists und war damit zusammen mit Jeff Teague bester Werfer seines Teams. Trotzdem reichten die Punkte nicht zum Sieg, obwohl Atlanta sogar einen zwischenzeitlichen Rückstand von 21 Punkten nur zehn Minuten vor dem Ende aufholte. Aufseiten Washingtons, das auf seinen am linken Handgelenk und der Hand verletzten Star John Wall verzichten musste, erzielten Nene, Bradley Beal und Otto Porter jeweils 17 Punkte.

Basketball-Bundesliga: Vorrundenerster Brose Baskets Bamberg und Meister Bayern München sind mit Arbeitssiegen ins Play-off-Viertelfinale der Basketball-Bundesliga gestartet. Bamberg gewann das erste Spiel der best-of-five-Serie gegen die die MHP Riesen Ludwigsburg 87:79 (46:44), München rang die Frankfurt Skyliners mit 83:72 (39:37) nieder. 1:1 steht es bereits in der Serie zwischen den Telekom Baskets Bonn und ratiopharm Ulm. Die Rheinländer gewannen am Samstag bei den Ulmern mit 93:88 (52:48) und holten sich den Heimvorteil zurück, den sie am Mittwoch durch das 73:75 in eigener Halle verloren hatten. Der Vorrundenzweite Alba Berlin greift erst am Sonntag (20.15 Uhr/Sport 1) gegen Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg in die Play-offs ein. Bester Bamberger Werfer war Dawan Robinson mit 18 Punkten, bei den Gästen aus Ludwigsburg verbuchte DJ Kennedy ebenfalls 18 Zähler. Die Brose Baskets hatten mit dem aggressiv auftretenden Außenseiter einige Mühe. Der Favorit entschied das Spiel letztlich im dritten Viertel, das Bamberg mit 22:10 gewann. In München kamen die Bayern nur schwer in Tritt. Erst im Schlussviertel legte das Team von Svetislav Pesic deutlich zu. Nihad Djedovic war mit 17 Punkten der erfolgreichste Werfer in Reihen des Titelverteidigers.

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